Wipperfürth – Es ist eine Sensation und aus Naturschutzsicht eines der größten Erfolge: Der vom Menschen ausgerottete und über Jahrhunderte verteufelte Wolf lebt seit 2000 wieder in Deutschlands freier Wildbahn. Die Tiere wurden nicht künstlich ausgesetzt, sondern haben auf eigenen Pfoten zurück gefunden. Der Urvater unseres Haushundes belegt die Eignung der vom Menschen besiedelten und intensiv genutzten Mitteleuropäischen Kulturlandschaft als seinen Lebensraum. Der Wolf ist kein Anzeiger von Wildnis sondern ein Kulturfolger. Damit berührt er den Alltag von Schafhaltern, Jägern oder Waldbesuchern und wirft Fragen über das neue Zusammenleben auf.
Viele Menschen heißen den Wolf Willkommen, doch nicht immer ist der neue Nachbar Wolf unumstritten. Obschon er mit 36 Familien eine der seltensten Tierarten Deutschlands ist, werden Forderungen laut, den Bestand zu regulieren. Lässt Rotkäppchen grüßen und wird sich die Geschichte wiederholen? Oder wird sich bei uns die Einsicht durchsetzen, dass heutzutage die Nachbarschaft von Mensch und Wolf möglich ist – so wie es uns fast alle anderen europäischen Staaten vorleben.
Markus Bathen leitet das NABU Projektbüro Wolf in der Lausitz, dort haben 16 Wolfsrudel ihre Heimat. Er berichtet über den aktuellen Stand bei Deutschlands wilden Wölfen und der Arbeit des Projektes: das konfliktarme Nebeneinander von Mensch und Wolf in unsere Landschaft.
Auch wenn der Wolf in unserer Region noch nicht vor der Tür steht bietet sich hier die Gelegenheit für Jäger, Landwirte und andere Interessierte zur Information aus erster Hand. Der Referent wird sicher über einige spannende Begegnungen berichten.
Der NABU Oberberg lädt ein zum Vortrag „Willkommen Wolf“ am 13. November in die „Dorfschänke“ in Wipperfürth-Agathaberg, Zeit: 19.30 Uhr.