Wipperfürth – Wenn man die Wipperfürther nach ihrem Stadtlied fragt, dürfte von vielen ein ratloses Achselzucken kommen. Es gab in der Vergangenheit bereits einige Versuche, so ein Identifikation schaffendes Lied zu etablieren; letztlich schaffte es aber keines, die Berühmtheit zum Beispiel eines Bergischen Heimatliedes zu erlangen.
Zum Anlass der 800-Jahr-Feier in 2017 soll sich das nun ändern. Diesmal wurde nicht ein einzelner Komponist mit der Schaffung eines Liedes beauftragt. Stattdessen griff die Musikschule die Idee des Wipperfürther Musikproduzenten und Managers Kurt Kokus für ein neues Stadtlied auf und rief einen Kompositionswettbewerb ins Leben. Schirmherr des Wettbewerbs ist Bürgermeister von Rekowski. Die Hans Hermann Voss-Stiftung unterstützt mit dem Wettbewerb samt Kompositionsworkshop die Nachwuchsförderung der Musikschule. Da Wipperfürth schon seit jeher als Musikstadt mit zahlreichen Orchestern, Chören, Bands und Einzelmusikern in den unterschiedlichsten Stilrichtungen gilt, darf man gespannt auf den Einsendeschluss am 31. Mai blicken.
Und tatsächlich hat sich der Wettbewerb unter den Wipperfürther Hobby- und Profi-Musikern schnell herumgesprochen, und viele feilen seit gut einem halben Jahr an Text und Musik. Am 11. Juni 2016 um 19:00 Uhr in der Alten Drahtzieherei findet nun der Song Contest statt. Eine Auswahl der zehn aussichtsreichsten Titel, die vorausgewählt und mit der Musikschul-Dozenten Band einstudiert werden, wird dann der Jury und dem interessierten Wipperfürther Publikum präsentiert. Das Ganze verspricht schon im Vorfeld zu einer riesigen Party und einem musikalischen Highlight zu werden, das sich jeder fest in den Kalender eintragen sollte, zumal der Eintritt zur Veranstaltung kostenlos ist.
Für die Moderation konnte der erfahrene und hochkarätige Schlagwerker des WDR Funkhausorchesters, Thorsten Blumberg, gewonnen werden. Er kommt, wie inzwischen viele Musiker in namhaften deutschen Orchestern, selbst aus den Reihen der Wipperfürther Musikszene und sammelte mit renommierten Rundfunkorchestern bereits erste Moderationserfahrungen auf großen Bühnen. Blumberg spielte u.a. im Bonner Beethovenorchester, im Rundfunkblasorchester Leipzig, im Heeresmusikcorps und in den Landesjugendorchestern NRW. Als Gast wirkt er regelmäßig in namhaften Orchestern im In- und Ausland mit wie den Bamberger Symphonikern, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Cleveland Orchestra Ohio oder dem Qatar Philharmonic Orchestra. Thorsten Blumberg doziert bei verschiedenen Landesmusikverbänden in Deutschland, beim Landesjugendorchester und der Jungen Bläserphilharmonie NRW, leitete einen Chor, Musikvereine und Kirchenensembles.
Auch die Jurybesetzung spiegelt das Spektrum der Wipperfürther Musik- und Kulturschaffenden wider. Da wäre einmal der Bestsellerautor Volker Kutscher zu nennen, der aber auch seit frühester Jugend in Bands Bass oder Keyboards gespielt hat. Daneben erklärten sich auch lokale Größen wie Günther Schiffels (Performance Live Band, Rock Zock, ES) sofort begeistert bereit, in der Jury mitzuwirken. Dass er getrost als Wipperfürther Urgestein bezeichnet werden kann, zeigt auch die Tatsache, dass er bereits im Alter von 14 Jahren mit seiner ersten Band im Festzelt zur 750-Jahr-Feier aufspielte. Ralf Hesse, der seit 2004 sehr erfolgreich die Wipperfürther Musikschul-Big-Band Big Stuff leitet, spielte u. a. in den Big Bands des WDR , HR , SWR und RIAS , mit Bob Brookmeyers New Art Orchestra, Peter Herbolzheimers Rhythm Combination & Brass Trompete. Als Komponist und Arrangeur arbeitet er für das Pepe Lienhard Orchester und bearbeitete in diesem Zusammenhang Stücke für Udo Jürgens, Lang Lang, Helene Fischer, David Garrett und Jamie Cullum. Hesse wird auch den Siegertitel des Song Contests für die verschiedenste Besetzungen arrangieren.
Weiterhin wird die Jury unterstützt von Martin Theile, von 2008 bis 2014 musikalischer Leiter des Musikvereins Wipperfürth. Von 2004 bis 2015 war Martin Theile zunächst als Lehrkraft, ab 2010 als Leiter an der Musikschule Lennetal beschäftigt, wo er sich als begeisternder Instrumentalpädagoge und als exzellenter Dirigent des Jugendsinfonieorchesters der Musikschule einen Namen machte. Seit 2015 arbeitet er bei der JeKits-Stiftung in Bochum und ist dort einer der verantwortlichen Referenten und Fachberater des größten Musikalisierungsprogramms Deutschlands. Als Chefdirigent oder Gastdirigent leitete er unter anderem das Märkische Kreisjugendblasorchester, das Landesblasorchester des Hessischen Turnverbandes, die Junge Bläserphilharmonie NRW, den Musikverein „Blau-Weiß“ Lichtringhausen, den Musikverein „Amicitia“ Garbeck, den Musikverein Wipperfürth, das Blasorchester Dabringhausen und in seinem Examenskonzert auch das Musikkorps der Bundeswehr. Johanna Holst vertritt in der Jury als Vorstand die Hans Hermann Voss-Stiftung als Förderer des Wettbewerbs samt Kompositionsworkshop.