Wiehl – In der KoKoBe Oberberg Süd werden Menschen mit geistiger Behinderung beraten – Erstmals hat die Beratungsstelle nun auch einen Praktikumsplatz für Menschen mit Beeinträchtigung angeboten und mit Waldemar Stieben den idealen Kandidaten gefunden.
Der Umgang mit dem PC ist Waldemar Stieben durch seine Arbeit in der BWO Behinderten Werkstatt Oberberg vertraut. Hier hat er einen PC-Arbeitsplatz und erledigt leichte Büroarbeiten aus der Verwaltung. An seinem ersten Praktikumstag in der Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle (KoKoBe) Oberberg Süd stemmt er sich also routiniert aus seinem Rollstuhl, nimmt auf dem Schreibtischstuhl Platz und startet den Computer. Seine erste Aufgabe: im Internet nach Freizeitangeboten im Oberbergischen Kreis suchen, die sich auch für Menschen mit Behinderung eignen. Diese werden dann im Freizeitkalender der KoKoBe veröffentlicht. „Das macht wirklich Spaß und ist eine schöne Abwechslung zu meiner Arbeit in der BWO“, freut sich Waldemar Stieben.
Menschen mit einer geistigen Behinderung Freizeitmöglichkeiten in ihrer Heimat aufzuzeigen, ist eine Kernaufgabe der KoKoBe. Daneben berät sie schwerpunktmäßig zu den Themen „Arbeit“ und „Wohnen“. Initiator und Träger des kostenlosen, unabhängigen Beratungs- und Informationsangebots ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR). Das Angebot steht jedoch nicht nur Menschen mit einer geistigen Behinderung offen, sondern auch Angehörigen und Fachkräften – aber auch Vereinen, Arbeitgebern und Institutionen, die sich für Menschen mit Behinderung öffnen wollen und hierbei Beratung wünschen.
Zwei der insgesamt 83 KoKoBe-Büros im Rheinland finden sich im Oberbergischen: Die KoKoBe Nord in Lindlar und die KoKoBe Süd in Wiehl, in der Waldemar Stieben derzeit sein Praktikum absolviert. Für Ratsuchende aus Bergneustadt, Gummersbach, Morsbach, Nümbrecht, Reichshof, Waldbröl und Wiehl steht hier Bastian Mierzwa als Ansprechpartner zur Verfügung. Unterstützung von seinem Praktikanten erhält er derzeit immer mittwochs. Und die Chancen stehen gut, dass Stieben auch nach seinem Praktikum zwischen der Arbeit in der BWO und der KoKoBe wechselt. Denn das Ziel ist es, für ihn einen sogenannten Betriebsintegrierten Arbeitsplatz einzurichten. Dank diesem Modell können Menschen mit Behinderung weiter bei der BWO beschäftigt und versichert bleiben, während sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sind. Das gibt beiden Seiten Sicherheit. Das Praktikum vorab dient dabei als Test, in dem die Beteiligten herausfinden können, ob die Zusammenarbeit funktioniert. Und das tut sie im Falle von Waldemar Stieben und Bastian Mierzwa, sodass das Ende des Praktikums wohl kein Abschied auf Dauer sein wird.
Quelle: BWO Behinderten Werkstätten Oberberg GmbH