Wiehl – Seit 2012 unterhält das Dietrich Bonhoeffer Gymnasium Wiehl eine Schulpartnerschaft mit dem Ikirah Education Center aus Uganda. Vom 05. bis 16.10. flogen auch in diesem Jahr 5 Schüler, 2 Eltern und 2 Lehrer u.a. der Initiator der Partnerschaft Herr Strebe nach Uganda um die Schule zu besuchen, bestehende Projekte zu besichtigen und neue aufzubauen.
Im Vorfeld hatten sich die Schüler des Erdkundeleistungskurses der Stufe 12 von Herrn Strebe verschiedene Projekte für die Partnerschule überlegt. Zwei Schüler planten den Bau einer Biogasanlage. Durch diese Anlage konnten zwei Gasherde und eine Gaslampe in Betrieb genommen werden, die das Kochen mit Holz ersetzen. Des Weiteren wurde ein Baumprojekt initiiert. Der Schatten der durch den Baum erzeugt wird, soll die Kinder in den Pausen vor der hohen Sonneneinstrahlung am Äquator schützen. Anlässlich des Kinderleichtathletiksportfestes im Sommer sammelten die Schüler Spenden hierfür.
Durch die nachhaltige und innovative Projektplanung, wird das IEC in Kooperation mit dem DBG als DAS Modelprojekt Ugandas im Bildungsbereich beim internationalen Meeting der UNESCO in Tokio vorgestellt. Ein unglaublicher Erfolg und Bestätigung für die intensive Arbeit.
Dann ging es endlich los: Von Köln über Istanbul und Kigali nach Entebbe. Nach Ankunft um 02:50 ging es sofort weiter mit dem Auto nach Masaka, eine Stadt im Süden Ugandas, in dessen Nähe das Ikirah Education Center liegt. Mittwoch war der erste Tag an der Partnerschule. Begrüßt wurden die Gäste sehr feierlich mit einem rauschenden Fest. Außer der SOS Kinderhilfe Uganda e.V. unter der Leitung von Roland Schmidt, war auch die UNESCO Uganda durch Chairperson Hon Jessica Alupo Epel und Mr. Augustine Omare-Okurut vertreten. Die Kinder punkteten durch selbst gemachte Tänze, Lieder und Akrobatik beim Publikum. Zusammen mit dem traditionellen Essen entführten die Schüler die Gruppe aus Wiehl in eine fremde aber wundervolle Welt. Das traditionelle Anschneiden der Torte durch den Schulleiter Hamuza Kabugu und Herrn Strebe bildete den Höhepunkt eines erlebnisreichen Tages. Aber auch der nächste Tag brachte wieder viele neue Eindrücke. Die Schüler aus Wiehl kehrten noch einmal zur Schule zurück um den Schulalltag einmal ohne festliche Stimmung zu erleben. Drei der Schüler aus Wiehl hielten in der Primary Seven Class eine Englisch-Deutsch-Stunde, deren Ziel es war, den Kindern den Alltag am DBG durch einige Bilder näher zu bringen und ihnen dabei gleichzeitig einiges über die deutsche Sprache zu erzählen. Zwei Schüler übernahmen den sportlichen Teil des Unterrichts und spielten mit den Kindern Frisbee. Zum Schluss lernten auch die Besucher einige ugandische Spiele kennen, bei denen sie teilweise selbst mitmachten.
Trotz erheblicher Armut, verlieren die Kinder nie die Lebensfreude und sind den Besuchern aus Wiehl offen und freundlich entgegengetreten. Es war schön zu sehen, dass vielen Kindern ein Schulbesuch ermöglicht wird, obwohl sich deren Eltern das Schulgeld nicht leisten können. Durch Eigeninitiative, wie die Seifenproduktion, hat es die Schulleitung im vergangenen Jahr geschafft, die dringend notwendige Zementierung der Böden in den Klassenräumen voran zu treiben. Die Freundschaft zwischen den beiden Schulen ist mit den Jahren immer mehr gewachsen und es findet ein wichtiger interkultureller Austausch statt, von dem beide profitieren. Dennoch gibt es viele Baustellen, die bearbeitet werden müssen.
Nach der erlebnisreichen Zeit an der Schule hatte die Wiehler Gruppe noch Zeit auf einer Safari im Murchison Falls Nationalpark die einzigartige Natur des Landes kennenzulernen. Auch typische Tiere wie Giraffen, Elefanten, Affen und Vögel konnten sie dabei hautnah in freier Wildbahn beobachten. Sogar die Früchte schmecken dort viel besser als Zuhause. Auch eine Expedition in eines der wenigen verbliebenen Regenwaldgebiete zum Chimpansentrecking durfte nicht fehlen.
Nach ein paar letzten Tagen in der Hauptstadt Kampala mussten sich die Wiehler am 16.10. wieder von Uganda verabschieden. Diese lehrreiche Zeit wird wohl niemand von ihnen je vergessen. Sie konnten viele Eindrücke sammeln, einige davon waren wunderschön, andere müssen erst einmal verarbeiten werden.