Polnische Lehrerin zu Tränen gerührt
Waldbröl – Freund und Feind, Liebe, Leben und Tod, sogar die Leiden eines geschundenen Tieres wurden beim erstmaligen Poetry Slam an der Gesamtschule Waldbröl am 27. Oktober thematisiert. Der Marburger Profi-Slamer Bo Wimmer hatte die Jugendlichen bereits im Vorfeld für den wirkungsvollen Umgang mit der Sprache in einem eigens organisierten Workshop sensibilisiert. Allerdings alles noch auf Deutsch.
Beim Poetry Slam der Gesamtschule Waldbröl wetteiferten dann nämlich bereits 9 Schülerinnen und ein Schüler mit englischen Texten um die Gunst des Publikums und einer Jury aus Englischlehrern. Die fünf glücklichen Gewinnerinnen sind in der Woche vom 16. bis zum 21. November in der polnischen Partnerstadt zu einem internationalen Wettstreit der Worte unterwegs. Bestens präpariert tragen unsere Mädchen aus den Jahrgängen 9, 10 und 11 dort ihre Siegertexte vor. Das Team um Christine Bindels und Sascha Stelzer geht hoch motiviert in die große polnischen Partnerstadt, in der sie und ihre ganz persönlichen Texte die Hauptdarstellerinnen sind. Schon gegen Ende der Veranstaltung gibt es erste Fotos und Kommentare. Es muss eine sehr intensive Stimmung herrschen. Eine polnische Englischlehrerin bricht bei dem Vortrag der Waldbröler Schülerin Laura Demisai vor Rührung in Tränen aus. Gibt es einen schöneren Triumph für den Dichter oder die Dichterin? Da spielt es gar keine Rolle, dass bei der Abschlussveranstaltung keine Punkte vergeben, keine Sieger gekürt werden. Dabei sein ist alles. Alle können sich als Siegerinnen und Sieger einer hervorragend umgesetzten Idee freuen.
Schon um drei Uhr in der nächsten Nacht klingeln die Wecker. Ein Ausflug nach Krakau samt Salzgrube Wieliczka steht an. Und es wird etwa 24 Stunden dauern, bis die insgesamt etwa 25 Jugendlichen und deren 10 Lehrerinnen und Lehrer wieder in den Gastfamilien angekommen sind. Aber wer kann nach einer solchen Aufregung überhaupt richtig schlafen?