Waldbröl – Mucksmäuschenstill wird es im Saal der evangelischen Gemeinde, als Sophie aus der 7b der Gesamtschule Waldbröl sich Zentimeter für Zentimeter aufrichtet, bis sie auf ihrer Klassenkameradin Lara steht, die auf den Füßen von Melina aus der 10a balanciert wird.
Seit einigen Monaten trainieren die drei Mädchen zusammen und haben sich der schwierigen Aufgabe der Dreierakrobatik gewidmet.
Sidney, der seit diesem Schuljahr dabei ist, hat sich lieber auf die Jonglage spezialisiert: „Ich wollte etwas machen, was sonst noch niemand hier kann und außerdem brauche ich für das Jonglieren nur Gegenstände und kann es überall machen.“
Peter aus der 10a trainiert seit 5 Jahren im Gesamtschulzirkus Rappelino und konzentriert sich in diesem Jahr darauf den Nachwuchs, vor allem auf der Laufkugel, zu fördern.
„Wir sind etwa 40 Schüler im Zirkus aus den Klassen 7-10“, sagt er. „Alle sollen gewisse Grundfertigkeiten besitzen, aber darüber hinaus kann sich jeder auf das spezialisieren, was ihm am meisten Spaß macht.“
Dass die jungen Artisten Spaß an der Sache haben, ist deutlich zu merken und überträgt sich im Nu auf die Kinder der Tagesstätte Sonnenstrahl aus Waldbröl, denen sie ihr Programm vorführen.
Als es heißt, dass jeder anschließend im Mitmachzirkus mit Hilfe der Jugendlichen die verschiedenen Disziplinen ausprobieren darf, ist die Begeisterung groß. Die Kleinen bekommen Teller angedreht, werden auf Händen und Füßen getragen, über das Seil geführt und vieles mehr.
„Darf ich den mitnehmen?“, fragt am Ende des Tages die 16jährige Jo Marie, die in einem 4jährigen Jungen die optimale Oberperson für Akrobatik gefunden hat.
Auch Susanne Klitscher, die Leiterin der Kindertagesstätte teilt die Begeisterung und freut sich, dass die Leiter des Schulzirkus, Inga Birr und Stefan Klein, spontan einen Besuch im Folgejahr zusagen.