Johanniter laden zu Podiumsdiskussion mit Vertretern von Deutscher Gesellschaft für Humanes Sterben und Deutschem Hospiz- und Palliativverband
Waldbröl – Darf man einem todkranken Menschen beim Sterben helfen? Oder kann man ihm auf dem letzten Lebensweg die Angst und die Schmerzen dank einer palliativen Versorgung so weit lindern, dass sein Wunsch nach einem Suizid schwindet? Mit diesen Fragen beschäftigt sich auch der Deutsche Bundestag, der im kommenden November über eine gesetzliche Regelung der Suizidhilfe entscheidet. Zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Sterbehilfe – Sterbebegleitung“ laden die Johanniter im Vorfeld am Mittwoch, 21. Oktober 2015, ab 19 Uhr in das evangelische Gemeindehaus am Wiedenhof 10 in Waldbröl ein.
„Wir wünschen uns, dass die Menschen an der Hand eines Gegenübers ihren letzten Lebensweg beschreiten und dieser nicht durch eine andere Hand verkürzt wird“, betonen Sabine Achenbach und Elke Kremer, Koordinatorinnen des Ambulanten Johanniter- Hospizdienstes für Morsbach, Reichshof und Waldbröl.
Über das Für und Wider von Sterbehilfe und Sterbebegleitung diskutieren auf dem Podium in Waldbröl:
- Gisela Dreyer, regionale Ansprechpartnerin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben und Diplom-Psychologin aus Bonn
- Erich Lange, Vizevorsitzender des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands sowie Geschäftsführer und Koordinator der Hospizbewegung im Kreis Warendorf und des stationären Hospizes St. Michael in Ahlen
- Helga Bischoff, Richterin am Amtsgericht in Waldbröl
- Dirk Feuerstein, Palliativmediziner und Hausarzt in Waldbröl
- Jochen Gran, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Waldbröl
- Elke Kremer, Koordinatorin des Ambulanten Johanniter-Hospizdienstes für Morsbach, Reichshof und Waldbröl
- Andreas de Noni, Pflegedienstleiter im Johannes-Hospiz Oberberg in Wiehl
Die Moderation übernimmt Stephanie Witt-Loers, Autorin und Referentin aus Bergisch Gladbach.
„Über zwei Drittel der Bevölkerung wünschen sich bei schwerster Erkrankung die Möglichkeit, auch mit ärztlicher Hilfe ihr Leiden abkürzen zu können“, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS). Die DGHS möchte daher nicht, dass die Sterbehilfe strafgesetzlich verfolgt wird. Gegen alle Formen der gewerblichen und organisierten Beihilfe zum Suizid spricht sich dagegen der Deutsche Hospiz- und Palliativverband aus: „Eine Normalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung würde den Druck auf kranke und alte Menschen erhöhen, anderen nicht zur Last fallen zu wollen und das kann in einer solidarischen Gesellschaft nicht gewollt sein.“
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Jubiläums der Johanniter-Hospizarbeit im Oberbergischen Kreis statt. Vor zehn Jahren wurden die Ambulante Johanniter- Hospizgruppe für Morsbach, Reichshof und Waldbröl gegründet und das stationäre Johannes-Hospiz Oberberg in Wiehl eröffnet. Mehr zum Jubiläum unter www.hospizfeier.de.