Seit dem Sommer 2018 wissen auch wir, dass uns der Klimawandel schneller erreichen wird, als uns lieb ist. Uns trifft er in unserer Komfortzone und in den Ländern des Südens untergräbt er Ernährungssicherheit und die politische Stabilität. Der Klimawandel zeigt der industriellen Landwirtschaft ihre Grenzen auf. Zu viel oder zu wenig Regen, zu hohe oder zu niedrige Temperaturen bringen die Ernten ebenso in Gefahr wie neue Schädlinge. Die Vegetationszonen der Welt verschieben sich, Anbaugebiete werden aufgegeben. Auch unsere Teller sind bedroht. Unsere Ernährung muss auf neue Fundamente gestellt werden: robust gegenüber dem Extremwetter, vielfältig, ökologisch und regional. Nur so werden wir in Zukunft alle satt. Um dieses Themenfeld kreist die Diskussionsveranstaltung des Debattierclubs Marienheide mit Dr. Wilfried Bommert, studierter Agrarwissenschaftler mit Promotion an der Universität Bonn. Ab 1979 arbeitete er als Fach-Journalist beim Westdeutschen Rundfunk und leitete die erste Umweltredaktion im WDR-Hörfunk. Mit dem Thema Welternährung, Weltbevölkerung, Klima und Klimawandel hat er sich immer wieder intensiv befasst. So erschien 2009 sein Buch „Kein Brot für die Welt, die Zukunft der Welternährung”, Darin analysierte er das Spannungsfeld zwischen wachsender Nachfrage, schrumpfenden Ressourcen und zunehmenden Konflikten auf den Nahrungsmittelmärkten. 2016 entstand das Sachbuch „Verbrannte Mandeln – Wie der Klimawandel unseren Teller erreicht” mit einer Analyse der Klimawirkung auf die Ernährung der Welt. Zur Zeit arbeitet Bommert am Aufbau eines „Instituts für Welternährung“ in Berlin, das als gemeinnützige Einrichtung durch Analysen, Konzepte und öffentliche Kommunikation einen Beitrag zur Sicherung der Welternährung leisten will. Für sein Engagement erkannte ihm die Kluge Stiftung der Universität zu Köln den „Human Award 2012“ zu. Quelle: Halle 32