Das Museum Insel Hombroich bei Neuss ist ein Ausflug der ganz besonderen Art, ähnlich dem Japanischen Garten in Leverkusen. Hier darf man sich auf seine Sinne verlassen, hier darf man hören, riechen, sehen und fühlen. Bei diesem Ort handelt es sich um eine restaurierte Parklandschaft an der Erft, die zahlreiche Kunstwerke und Gebäude beherbergt. Die vom Bildhauer Erwin Heerich als skulpturale Architekturen konzipierten Gebäude sind begehbar und fügen sich harmonisch in die Landschaft ein. Zusammen mit weiteren Kunstwerken, Ateliers und historischen Gebäuden ergibt sich ein rundes Gesamtbild, das zur Entdeckungsreise einlädt. Dies ist auch für Kinder interessant, denn auf den weiten Wegen und Wiesen des Parks gibt es ausreichend Möglichkeit zum Toben.
Ein wesentliches Konzept des Kunstparks besteht darin, auf Beschriftungen oder Wegweiser zu verzichten. Der Besucher erhält lediglich einen Lageplan zur Orientierung und ist weiterhin bei der Besichtigung auf seine Sinne gestellt. Selbst wenn man nicht die direkten Wege zur nächsten Architektur findet: Der Weg ist das Ziel. Die Wiesen und Bänke laden dazu ein, jederzeit eine kreative Pause zu machen. Innerhalb des Parks finden sich Pavillons, die die Sammlung des Museums, nämlich Kunstwerke aus zwei Jahrtausenden, beherbergen. Auch im Museum finden sich, entgegen der üblichen Standards, keine Hinweise oder Erläuterungen. Der Besucher wird stattdessen eingeladen, die Kunst auf sich wirken zu lassen.
Raketenstation und Kirkeby-Feld
Direkt neben dem Museum Insel Hombroich gliedern sich weitere Bereiche an, die zum Gesamtbild gehören. Diese bestehen aus dem Kirkeby-Feld Hombroich und der Raketenstation. Das Kirkeby-Feld wurde von namhaften Künstlern und Architekten gestaltet. Benannt wurde der Bereich nach dem dänischen Künstler Per Kirkeby, der sich dort u.a. mit seinen Backsteinskulpturen verwirklicht hat. Die Raketenstation war ehemals ein Nato-Gelände und wurde 1994 vom Kunstsammler und Mäzen Karl-Heinrich Müller gekauft. Hier fand eine Umgestaltung der Hangars, Erdwälle und Hallen statt. Heute leben und arbeiten hier Künstler, Komponisten und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern. Wer lange Fußmärsche von den regionalen Bahnhöfen vermeiden will, sollte mit dem eigenen Fahrzeug anreisen. Egal, ob man mit dem Auto oder auf zwei Reifen wie hier anreist: Parkplätze gibt es reichlich.