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Was besagt der LEI-Code?

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Der Finanzskandal 2008 um die Insolvenz der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers erschütterte die Finanzwelt. Daraufhin wurde im Jahre 2012 der LEI-Code (Legal Entity Identifier) eingeführt, um die Verflechtungen des globalen Finanzmarktes transparenter zu gestalten.

Was ist ein LEI-Code

Ein LEI besteht aus einem 20-stelligen Zahlencode. Jedes Unternehmen, welches im Wertpapierhandel tätig ist, muss den LEI-Code einmal beantragen und jährlich verlängern. Mit diesem Code kann ein Unternehmen eindeutig identifiziert werden.

Koordiniert wird die LEI-Vergabe unter dem Dach der GLEIF (Global Legal Entity Identifier Foundation). Diese arbeitet in den verschiedenen Ländern mit dezentral organisierten Vergabestellen, sogenannten Local Operating Units (LOU), zusammen. Bei ihnen fragen die betroffenen Unternehmen nach, wenn sie eine LEI-Nummer beantragen möchten. Um den Verwaltungsaufwand zu minimieren und Kosten zu sparen, kann man den Code für bis zu fünf Jahre beantragen.

Warum ist der LEI-Code notwendig?

Die internationale Finanzwelt ist sehr verflochten und unübersichtlich. Internationale Unternehmensbeteiligungen in Verbindung mit nationalen Kontrollgremien führten dazu, dass Aktien, Wertpapiere, Derivate und sonstige Finanzinstrumente nicht mehr eindeutig identifiziert und bewertet werden konnten.

Letztlich führte dieses Gebaren dazu, dass Banken und Finanzinstitute den Überblick über ihre Investitionen verloren. Mit der Pleite von Lehman Brothers lief das Fass über. AnlegerInnen verloren ihre Investitionen und viele Banken und Firmen mussten über den ganzen Globus verteilt Konkurs anmelden.

Damit sich dieses Desaster nicht wiederholt, wurde 2012 die LEI-Struktur aufgebaut und als Norm ISO 17442:2012 veröffentlicht. So wird jetzt jeder juristischen Person, die im Wertpapierhandel tätig ist, eine eindeutige Nummer zugewiesen. Über diese werden die verantwortlichen Akteure transparent und können eindeutig identifiziert werden. Die Banken sind angewiesen, Transaktionen ohne LEI-Code nicht mehr auszuführen.

Wer benötigt einen LEI-Code?

Kunden von Wertpapierfirmen müssen sich laut der Finanzmarktordnung MiFIR (Markets in Financial Instruments Regulation) durch einen LEI-Code identifizieren. Diese Regelungen betreffen ausschließlich juristische Personen. Dazu werden folgende Instanzen gezählt:

  • Juristische Personen nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)
  • Körperschaften
  • Personengesellschaften
  • Stiftungen
  • Anstalten

Wie erlangt ein Unternehmen einen LEI-Code?

Wer einen LEI-Code erhalten möchte, stellt einen Antrag über das Onlineportal einer zugelassenen LOU. Es empfiehlt sich, das Benutzerkonto von einem Mitarbeiter eröffnen zu lassen, der vom Unternehmen die notwendige Berechtigung innehat. Der Antragsteller oder die Antragstellerin hat sich gegenüber der Vergabestelle zu autorisieren. Das kann in Form eines Handelsregisterauszuges geschehen oder mithilfe einer digital beigefügten Vollmacht. Nach der Registrierung sind die folgenden Referenzdaten wahrheitsgemäß anzugeben:

  • Name des Unternehmens oder des/der Verantwortlichen
  • Rechtsform
  • Der juristische Sitz und der eigentliche Verwaltungssitz
  • Das Unternehmensregister und die Registernummer
  • Angaben zur Muttergesellschaft

Prüfung durch die LOU

Anhand der bereitgestellten Informationen überprüfen die Vergabestellen den Antrag auf einen LEI-Code. Damit eine hohe Datenqualität ermöglicht wird, werden die Angaben mit anderen öffentlichen Stellen abgeglichen. Dabei wird besonders genau geprüft, ob der Antragsteller schon bei einer anderen LOU gemeldet ist. Danach werden die LEI-Daten in einem Index veröffentlicht, der auf der Website der GLEIF öffentlich eingesehen werden kann.

Wie ist ein LEI-Code aufgebaut?

Der LEI-Code ähnelt dem IBAN-Code und ist nach einem ISO-Standard aufgebaut. Es handelt sich, wie bereits erwähnt, um eine 20-stellige Zahlenreihe. Dabei bezeichnen die ersten 4 Ziffern die verantwortliche LEI-Vergabestelle. Die fünfte und sechste Ziffer wird als vorläufige Reserve angesehen. Die zwölf Zahlen zwischen Ziffer 7 und Ziffer 18 beschreiben den Rechtsträger und die letzten beiden Nummern dienen als Prüfziffern.

Verlängerung der Gültigkeit der LEI-Nummer

Der LEI-Code wird nicht jedes Jahr neu ausgestellt. Er muss vielmehr jährlich verlängert werden. Dadurch wird sichergestellt, dass sich alle Daten auf dem neuesten Stand befinden. Oft bieten die Vergabestellen auch eine fünfjährige Vertragsbindung an. Bei einem solchen Paket müssen sich die KundInnen nicht mehr eigenständig um die Verlängerung kümmern.

Welche Kosten sind mit dem LEI-Code verbunden?

Die Kosten einer Erstbeantragung belaufen sich je nach Vergabestelle auf etwa 65 bis 70 Euro. Bei den Paketen, die über mehrere Jahre abgeschlossen werden, bieten die meisten LOU Preisnachlässe an, sodass mit etwa 50 Euro im Jahr zu kalkulieren ist.

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