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Vom persönlichen Kontakt in die digitale Welt – per Chat und Videokonferenz

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Aus der Not eine Tugend gemacht

Unbeeindruckt von Auflagen, Verboten und Einschränkungen durch das Infektionsschutzgesetz hat sich die Versicherungsbranche sehr positiv entwickelt

Menschen aus Fleisch und Blut in eine digitale Welt zu versetzen, so wie im Film „Tron“ von 1982, gehört auch heute, 40 Jahre später, noch zum Reich der Science-Fiction. Dass allerdings eine ganze Branche diesen Weg gehen kann, haben wir in den vergangenen zwei Jahren hautnah erlebt.

Der durch fehlende Erfahrung geprägte Umgang der Politik mit der Anfang 2020 aufgetauchten Corona-Variante ‚SARS-CoV2‘ bescherte zahlreichen Unternehmen in Deutschland Probleme durch verhängte Verbote und Verordnungen. Die Berater und Makler aus Geldanlage und Versicherung waren besonders von den Kontaktbeschränkungen betroffen, aufgrund derer Hausbesuche sowie Beratungsgespräche in den eigenen Räumen zeitweise ganz verboten waren.

So erging es auch Finanz- und Versicherungsmakler Marco Mahling in München. Um sich ein umfangreiches Bild der Situation zu verschaffen, wurde von Mahling eine Studie in Auftrag gegeben, mit der die Lage der gesamten Branche betrachtet werden sollte. Etwa 3000 Berater, Makler und Vertreter aus den Bereichen Geldanlage und Versicherung nahmen an der Umfrage teil, und lieferten überraschende Ergebnisse. Die Studie können Sie hier einsehen.

Die Branche, so brachte die Studie ans Tageslicht, stellte sich rasch auf die geänderte Situation ein, und verlagerte persönliche Gespräche von Büro und Schreibtisch auf Chatfenster und Videokonferenzen. Ausgeklügelte Mechanismen auf den Webseiten lieferten den Kunden individuell zugeschnittene Informationen, und bedienten sich dabei der künstlichen Intelligenz. Von jung bis alt schienen die Kunden die neuen Methoden anzunehmen, doch eine Sorge blieb Mahling.

Würden nicht die Vielen, die aufgrund der Verordnungen ihren Job verloren haben oder mit reduziertem Lohn in Kurzarbeit geschickt wurden, erhebliche Probleme bekommen, ihre Beiträge zu bezahlen? Friseure, Nagelstudios und die Fitnessbranche hatten große Einschnitte zu vermelden, bei Hotellerie und Gastronomie war ebenfalls lange Zeit ‚Schicht im Schacht‘. Es war also zu befürchten, dass Mahnungen den Alltag beherrschen, und Inkasso zum Tagesgeschäft der Berater werden würde. Die Umfrageergebnisse ließen jedoch entgegen der Befürchtungen nichts dergleichen durchblicken, womit tatsächlich niemand gerechnet hatte.

Herr Mahling vermutet, dass die Makler und Vertreter ihren Kunden schlicht gute Beratung angedeihen ließen. In Gesprächen, die im Anschluss an die Umfrage geführt wurden, sagten tatsächlich zahlreiche Berater aus, dass seitens der Kunden Fragen nach Stundungen oder sogar Kündigungen bzw. Einschränkungen bei den Leistungen gestellt worden seien.

„Beim Versicherungsschutz zu sparen, klingt harmloser, als es ist“, sagt Mahling. Auf die Absicherung bei Rente oder Kapitalsparverträgen zu verzichten, sei kurzsichtig und gefährlich. Umso mehr muss er die Kolleginnen und Kollegen in der Branche loben, die offensichtlich in den meisten Fällen funktionierende Lösungen gefunden haben, um nicht ihre Kunden schutzlos dem Risiko auszusetzen.

‚Mit einem blauen Auge davongekommen‘, könnte man angesichts dieser Situation denken, doch die Wahrheit ist eine andere: Die Berater aus Geldanlage und Versicherung haben viel mehr schnell gehandelt, sich an die neue Situation angepasst, und ihren Job – nämlich die Beratung – einfach gut erledigt.

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