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Unterschiedliche Kreditarten bei der Baufinanzierung

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Ob als Kapitalanlage oder zur Altersvorsorge: Die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt ist ungebrochen hoch. Höhere Zinsen könnten bei vielen Menschen allerdings dicke Fragezeichen hinter den Wunsch nach Wohneigentum setzen.

Vor sage und schreibe elf Jahren hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins zuletzt angehoben. Seit März 2016 lag er im Euroraum konstant bei null Prozent. In diesem Jahr hat die EZB allerdings beschlossen, den Leitzins auf 0,5 Prozent anzuheben. Diese Erhöhung trat am 27. Juli 2022 in Kraft. Insbesondere bei der Baufinanzierung stehen dadurch viele Verbraucher vor neuen Herausforderungen.

Was bedeutet das Ende der Niedrigzinsphase?

Die Leitzinserhöhung könnte das Ende einer Epoche mit Kreditzinsen auf historisch niedrigem Niveau einläuten. Nach Angaben des Statistikportals Statista ist in den vergangenen 30 Jahren die Summe der in Deutschland für den Wohnungsbau vergebenen Kredite stetig gestiegen.

2021 haben Banken mit insgesamt rund 1,68 Billionen Euro zur Baufinanzierung beigetragen.

Anfang des Jahrtausends waren die Zinssätze regelrecht eingebrochen. Die konstant niedrigen Effektivzinsen und die daraus resultierenden Tilgungsraten haben Immobilienfinanzierungen jahrelang immer billiger gemacht. Wer clever war, hat sich günstige Konditionen mit einer möglichst langen Zinsbindungsfrist gesichert.

Bei vielen Hypothekenverträgen ist ein fest vereinbarter Zinssatz für einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren garantiert. Die EZB-Entscheidung hat auf diese Verträge also zunächst keine direkten Auswirkungen. Erst nach und nach wird sich die Leitzinserhöhung in der Breite bemerkbar machen. Immobilienbesitzer mit Krediten, deren Zinsbindung in nächster Zeit ausläuft, sollten aber auf der Hut sein. Sobald die Zinsbindung endet, dürften sich die monatlich zu leistenden Rückzahlungen deutlich erhöhen.

Konsequenzen für die Baufinanzierung

Was bedeutet die Leitzinserhöhung nun für zukünftige Bau- und Immobilienfinanzierungen? Neben zu erwartenden höheren Zinssätzen vor allem eins: Immobilienbesitzer in spe sollten sich noch intensiver über die für sie infrage kommenden Optionen bei der Finanzierung informieren.

Auf www.baufi24.de/immobilienkredit können Interessenten einen detaillierten Immobilienkredit-Vergleich ausführen.

Welche Kreditarten gibt es bei der Baufinanzierung?

Vielen Interessenten dürfte wahrscheinlich gar nicht bekannt sein, dass verschiedene Kreditarten existieren, die sich zur Immobilienfinanzierung eignen:

Annuitätendarlehen

Immobilienkredite werden sowohl mit als auch ohne Zinsbindung angeboten. In der Regel wählen Hauskäufer aber eine Finanzierung mit fester Zinsbindungsfrist. Das bekannteste Modell dieser Kategorie ist das Annuitätendarlehen. Bei diesem wird der Immobilienkredit in festen Raten zurückgezahlt – den sogenannten Annuitäten.

Dabei besteht jede Rate aus einem Tilgungs- und einem Zinsanteil. Vorteil: eine gleichbleibende Ratenhöhe, mit der monatlich geplant werden kann. Sofern es sich nicht um ein Volltilgerdarlehen handelt, verbleibt nach Ablauf der Zinsbindung eine Restschuld. Für diese muss gegebenenfalls eine Anschlussfinanzierung gefunden werden.

Volltilgerdarlehen

Das Volltilgerdarlehen ist eine Variante des Annuitätendarlehens, bei dem am Vertragsende keine Restschuld übrigbleibt. Eine Anschlussfinanzierung entfällt dadurch logischerweise. Vorteile sind Zins- und Planungssicherheit bis zur letzten Rate.

Variables Darlehen

Das variable Darlehen ist eine flexible Form der Baufinanzierung, die nicht über einen festen Zinssatz verfügt. Die Zinsen, die der Darlehensnehmer zahlen muss, passen sich in der Regel alle drei Monate an die aktuellen Marktzinsen an. Es wird also ein Vertrag mit variablen Zinsen vereinbart. Dadurch besteht das Risiko, dass die Marktzinsen steigen und das variable Darlehen am Ende den Darlehensnehmer teuer zu stehen kommt.

Diese Darlehensart eignet sich daher vor allem zur Überbrückung oder für eine kurze Finanzierungsdauer.

Forwarddarlehen

Bei einem klassischen Annuitätendarlehen verbleibt nach Ende der Zinsbindung eine Restschuld. Das Forwarddarlehen stellt eine Option dar, dafür eine Anschlussfinanzierung zu realisieren. Kreditnehmer können sich bereits bis zu fünf Jahre vor Ablauf der Zinsbindung der ursprünglichen Finanzierung aktuelle Hypothekenzinsen für später sichern.

Cap-Kredite

Cap-Kredite haben ebenfalls keinen festen Zinssatz. Im Gegensatz zu variablen Darlehen verfügen sie allerdings über eine Zinsbegrenzung. Für eine definierte Laufzeit sind eine Ober- und eine Untergrenze des Zinssatzes im Voraus festgelegt. Dadurch können die durch die Volatilität einer variablen Verzinsung resultierende Risiken teilweise reduziert werden.

Fazit

Durch die Leitzinserhöhung der EZB dürften sich Baufinanzierungen mittelfristig spürbar verteuern. Häuslebauer sind also mehr denn je gefragt, Finanzierungsmodelle miteinander zu vergleichen. Durch optimale Beratung und die Auswahl der richtigen Kreditart kann der Traum vom eigenen Zuhause aber auch 2022 wahr werden.

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