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Fachkräftemangel in Köln – Diese Bereiche betrifft es

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Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem in Deutschland. In Köln ist das Problem besonders akut. In der Stadt gibt es eine große Anzahl von Unternehmen, die Fachkräfte benötigen, aber es gibt nicht genügend Menschen mit den erforderlichen Fähigkeiten, um alle Stellen zu besetzen. Dies hat dazu geführt, dass die Unternehmen Schwierigkeiten haben, Arbeitskräfte zu finden, und manche Unternehmen sogar dazu gezwungen sind, die Stadt verlassen. Welche Bereiche sind besonders von dem Fachkräftemangel betroffen?

Die Pflegebranche ist eine der am stärksten betroffenen Branchen

Die Pflege ist einer der am stärksten betroffenen Sektoren vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels. Es fehlen hier knapp unter 400.000 Fachkräfte. Das Institut der deutschen Wirtschaft schätzt, dass bis 2035 rund
eine halbe Million dieser Fachkräfte fehlen werden. Ursächlich ist hierfür einerseits der steigende Bedarf an Pflegekräften, bedingt durch den demografischen Wandel: Der Anteil an älteren Menschen in Deutschland wächst stark und wird das auch die nächsten Jahre bis Jahrzehnte noch. Andererseits sinkt zugleich die Attraktivität der Berufsausübung in der Pflegebranche, trotz dem eigentlich sehr attraktiven Faktor der Nächstenliebe und der Erfüllung darin, Menschen zu helfen und mit Menschen zu arbeiten. Dies betrifft vor allem die Pflegekräfte, die durch Überbelastung und Unterbezahlung Motivationsschwierigkeiten haben. Entsprechende Schlagzeilen wirken zudem alles andere als attraktiv auf potenzielle Nachwuchskräfte.

Handwerk, Sicherheit und IT ebenfalls betroffen

Auch das Handwerk leidet unter dem Fachkräftemangel. Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sind ca. 60.000 Ausbildungsstellen im Zimmerer- und Dachdeckerhandwerk, im Klempner- und Fliesenlegerhandwerk unbesetzt. Auch hier ist ein steigender Bedarf nach Handwerksdienstleistungen ursächlich, teilweise ebenfalls bedingt durch den demografischen Wandel, aber auch durch den Immobilienboom und dadurch, dass immer mehr Menschen einen höheren Bildungsabschluss anstreben und sich spezialisieren – handwerkliche Kompetenzen nehmen dabei immer weiter ab. Die Security-Branche ist angesichts der Corona-Pandemie und steigender Qualifizierungsanforderungen wie einer Sachkundeprüfung ebenfalls vom Fachkräftemangel betroffen. Noch
stärker ist die Nachfrage nach Fachkräften in der IT-Branche, die bedingt durch die Digitale Transformation so stark wächst wie keine andere Branche. Besonders brisant ist hier, dass Unternehmen im Kampf um gute IT-Fachkräfte sogar im internationalen Wettbewerb stehen.

Gleichzeitig fanden im selben Zeitraum (2021) übrigens über 78.000 Jugendliche allerdings keinen Ausbildungsplatz. Der Fachkräftemangel hat folglich auch etwas damit zu tun, dass die Berufswünsche Jugendlicher nicht immer mit dem Bedarf in der Wirtschaft koalieren.

Auswanderung ebenfalls ein Grund für Fachkräftemangel, in ganz Deutschland

Der Mangel an Fachkräften ist aber nicht nur ein Problem in Köln, sondern in ganz Deutschland. Das Land hat eine alternde Bevölkerung und viele junge Menschen verlassen das Land, um anderswo Arbeit zu suchen – trotz, dass Deutschland und Europa im weltweiten Vergleich sehr attraktive Lebensstandorte stellen. Für besonders hoch qualifizierte Fachkräfte sind die Anreize im Ausland, vorrangig in den USA, häufig jedoch größer. Professoren oder Forscher beispielsweise verdienen in der Regel ein Vielfaches. Dies hat dazu geführt, dass es immer weniger Menschen gibt, die über die notwendigen Qualifikationen verfügen, um in bestimmten spezialisierten Positionen zu arbeiten. Dieser Anteil am Fachkräftemangel kann jedoch zahlenmäßig als gering eingeschätzt werden.

Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen. Eine Möglichkeit besteht darin, jungen Menschen Anreize zu bieten, im Land zu bleiben und in Branchen zu arbeiten, die Schwierigkeiten haben, Arbeitskräfte zu finden. Eine andere Möglichkeit ist die Bereitstellung von mehr Schulungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, damit mehr Menschen die notwendigen Fähigkeiten haben, um in diesen Branchen zu arbeiten.

Es bedarf daher erheblicher Investitionen, um Fachkräfte zu gewinnen und ihre Attraktivität zu steigern. Auch wenn ein Home-Office nicht möglich ist, sollten die Arbeitszeiten flexibel und familienfreundlich sein. Dies erfordert eine angemessene Personalausstattung. Außerdem sind attraktive Aus- und Weiterbildungsangebote sowie die frühzeitige Integration von Schlüsselqualifikationen in die schulische Ausbildung notwendig. Politik und Wirtschaft haben die Notwendigkeit dieser Maßnahmen längst erkannt und Programme wie den Bildungsgutschein, den Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein und andere Förderungen auf den Weg gebracht, um sowohl Arbeitssuchenden, Arbeitnehmern und auch Arbeitgebern auf bildungstechnischer Ebene beim Decken eines Bedarfs einer Fachkraft zu helfen – beispielsweise durch die Förderung von Mitarbeiterschulungen kleiner und mittlerer Unternehmen.

Die Regierung hat außerdem eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, um im Hinblick auf den globalen Arbeitsmarkt zu versuchen, das Problem zu lösen. Eine davon ist die Einführung der Blue Card, die es hochqualifizierten Arbeitskräften aus Nicht-EU-Ländern ermöglicht, in Deutschland zu arbeiten. Die Regierung hat auch eine Reihe von Programmen aufgelegt, um junge Menschen zu ermutigen, im Land zu bleiben und in Branchen zu arbeiten, die Schwierigkeiten haben, Arbeitskräfte zu finden.

Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ist dennoch ein großes Problem in Deutschland, das weiterhin angegangen werden muss. Es gibt zwar eine Reihe von Maßnahmen, die ergriffen werden, um das Problem zu lösen, aber es bedarf einer gemeinsamen und vor allem dauerhaften Anstrengung von Regierung, Unternehmen und Einzelpersonen, um echte Fortschritte zu erzielen – vor allem, weil allein die schiere Größe der Maßstäbe einen langen zeitlichen Rahmen bedingt.

Digitalisierung: Fluch und Segen im Hinblick auf den Fachkräftemangel

Alle Bereiche der Arbeitswelt und des Privatlebens sind von der Digitalisierung betroffen. Das ist eine Herausforderung, die Fähigkeiten und Kenntnisse erfordert, die in den meisten Ausbildungsberufen, an Hochschulen und an Schulen noch nicht vermittelt werden. Die Digitalisierung ist in dieser Hinsicht also ein Treiber des Fachkräftemangels.

Mit Hilfe von maschinellem Lernen können allerdings beispielsweise flexible Schichtzeiten geschaffen werden. Flexible Schichten können die Attraktivität von Pflegeberufen erhöhen. Virtuelle und erweiterte Realitäten ermöglichen es auch, neue Möbel in den eigenen vier Wänden zu schaffen oder vereinfachen das Einlernen von neuen Mitarbeitern. Komplexe Produktionsprozesse in der Industrie werden zunehmend automatisiert. Mit Hilfe von Sensoren, maschinellem Lernen und maschineller Intelligenz können Qualitätssicherung und Dokumentation elektronisch und ohne Papier erfolgen. Das Team an der Produktionslinie ist alleine via Tablet in der Lage, Sensoren zu kalibrieren und zu programmieren – und kann das zum Beispiel auch im Home Office tun. In dieser Hinsicht wirkt die Digitalisierung also dem Fachkräftemangel entgegen, einerseits durch flexiblere Umschulungsangebote und dank Internet quasi ubiquitären Wissens, andererseits durch Home Office, intelligente Ressourcenauslastung und andere Möglichkeiten.

Fachkräftemangel hat positive Seiten für Arbeitnehmer

Für gut ausgebildete und verhandlungssichere Mitarbeiter ist ein Fachkräftemangel eigentlich eine gute Sache. Allerdings gilt das nur zu einem gewissen Grad. Ein zu starker Mangel hat sekundär negative Auswirkungen – die rein wirtschaftlichen Folgen mögen auf den ersten Blick harmlos erscheinen. Ein Betrieb, der zu wenige Mitarbeiter beschäftigt, kann zum Beispiel keine Aufträge von Schreinern annehmen. Die langfristigen Auswirkungen sind jedoch nicht weniger gravierend: Der Fachkräftemangel bedroht unseren Wohlstand.

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