Früher oder später werden wir alle einmal älter und vielleicht auch pflegebedürftig. So kommt es eigentlich in jeder Familie irgendwann einmal oder auch mehrmals vor, dass man sich damit konfrontiert sieht, sich mit der Pflege und der Betreuung eines Angehörigen auseinandersetzen zu müssen. Zunächst wird man sich wohl überlegen, ob man den pflegebedürftigen Menschen zuhause betreuen kann und möchte. Denn diese Aufgabe ist wirklich keine leichte. Sie kostet viel körperliche und fast noch mehr seelische Kraft.
Es kommt häufig vor, dass pflegende Angehörige am Anfang alles unterschätzen und nicht glauben wollen, wie anstrengend und belastend diese Aufgabe werden kann. Wenn es dann noch dazu kommt, dass der Pflegebedarf immer größer wird, wird auch der Aufwand immer größer. Die Zeit wird immer knapper werden und das eigene Privatleben kommt bei allem viel zu kurz. Leider können sich das die pflegenden Angehörigen oft erst sehr spät eingestehen, dass sie schon längst überfordert sind. Sogar manchmal erst dann, wenn sie selbst von andauernder Erschöpfung und Überforderung krank werden.
Die Pflege und dabei das eigene Leben behalten
Sehr oft fühlen sich die erwachsenen Kinder für das Wohlergehen der Eltern verantwortlich, wenn alters- oder krankheitsbedingt mehr Hilfe benötigt wird. Dann prallt der Wunsch zu helfen und auch noch den eigenen Lebensalltag zu bewältigen oft aufeinander. Vieles kommt zu kurz und man schafft es kaum, allem gerecht zu werden. Dazu noch der Gedanke, dass man den Angehörigen nicht in ein Heim geben möchte. Entweder soll nicht bei einem selbst das Gefühl aufkommen, dass man den Menschen abschiebt, um es selbst leicht zu haben oder auch der betroffene Mensch könnte sich selbst äußern, dass er sich abgeschoben und ungeliebt fühlt. Natürlich ist das für alle Beteiligten eine nicht einfache Situation. Hier ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Sorgen und Konflikte können auftreten, aber es wird auch Momente voller Dankbarkeit, Liebe und Zuneigung geben. Damit diese Gefühle überwiegen, sollte unbedingt eine Lösung gefunden werden, mit der alle Beteiligten ihren Frieden schließen können.
Mögliche Lösungen
Eine Pflegeeinrichtung kann wirklich eine gute Lösung sein und muss nicht immer ein neues schlechtes Zuhause für die pflegebedürftige Person werden. Wenn dies trotzdem keine Möglichkeit darstellt, kann man einen Pflegebedürftigen auch in seinem gewohnten Umfeld belassen und einen Pfleger/eine Pflegerin ins Haus/in die Wohnung holen. Das können zum Beispiel polnische Pflegekräfte sein, die dann sogar bei den Menschen im Haushalt wohnen und die 24 Stunden-Pflege übernehmen. Diese sind in der Regel deutschsprachig und in der Pflege ausgebildet und erfahren.
Natürlich kann es auch reichen, einen Pflegedienst zu beauftragen, der ein bis zwei Mal am Tag nach einer Person sieht und notwendige Maßnahmen ergreift. Sicherlich muss man die Entscheidung immer nach der Notwendigkeit fällen. Wenn Menschen im Alltag überwiegend gut allein zurecht kommen und nur bei bestimmten Dingen (zum Beispiel Stellen von Medikamenten, Waschen/Körperpflege) Hilfe benötigen, kann ein ambulanter Pflegedienst ausreichen und Angehörige dadurch ausreichend entlasten. Wenn aber immer die Sorge bleibt, dass in Abwesenheit von Angehörigen und Pflegedienst der zu pflegenden Person doch etwas zustoßen könnte, wäre eine 24 Stunden-Pflege sicherlich die beste Lösung für alle.