Druckerpatronen gelten als praktische Gebrauchsgegenstände. Sie werden in vollem Zustand eingesetzt und einfach ausgetauscht, sobald sie leer sind. Eine vermeintlich kurze und unspektakuläre Geschichte also. Doch Patronen und Toner können mehr leisten. Indem sie gesammelt werden und wiederaufbereitet in den Handel kommen, wird nicht nur die Umwelt geschont – immer mehr Organisationen zahlen auch für jede gespendete und wiederverkaufte Nachfüllpatrone einen Betrag an ein Hilfsprojekt.
Mehr als 120 Millionen Druckerpatronen werden jedes Jahr in deutschen Geschäften und Online-Shops wie HQ-Patronen.de gekauft und anschließend im Büro oder am heimischen PC verbraucht. Bislang wandern davon nur rund 20 Prozent in die Wiederverwertung, während der Löwenanteil schnurstracks im Müll landet. Dabei sind die Reinigung und das Wiederbefüllen (Re-Fill) von Farbpatronen ein Beitrag für die Umwelt, weil insgesamt weniger Patronen und Kartuschen hergestellt werden müssen. Vergleichstests haben zudem gezeigt, dass sich Nachfüllpatronen unter Leistungsgesichtspunkten hinter neuen Produkten nicht verstecken müssen.
Kinderhilfe & Co. haben die Möglichkeiten erkannt
Unternehmen wie die Interseroh Product Cycle GmbH aus Osnabrück sammeln, sortieren und reinigen leere Patronen sowie Toner aus Faxgeräten oder Druckern und reichen diese an ihre Partner aus dem Re-Fill-Sektor weiter. Organisationen wie das katholische Hilfswerk Caritas oder das Projekt Weitblick von der Studenteninitiative Münster (offizielle Homepage) haben sich an dieser Stelle eingeklinkt.
So sammelt die Caritas in sogenannten Caritas Boxen (mehr Infos hier) leere Tonerkartuschen und Tintenpatronen sowie Handys. Diese werden zwar an Interseroh weitergereicht, von wo aus die Patronen für den Wiederverkauf aufbereitet werden. Entscheidend ist aber, dass ein Teil des Erlöses gewissermaßen als Provision für das Sammeln in die sozialen Projekte des Hilfswerks zurückfließt. Seit 2006 ist allein auf diesem Wege nach Informationen von Caritas mehr als eine halbe Million Euro zusammengekommen.
Jede Einrichtung oder Firma kann mitmachen
Bundesweite Hilfsorganisationen wie Caritas oder regionale Einrichtungen wie das Projekt Weitblick sind allerdings auf Kooperationspartner angewiesen, die ebenfalls etwas für den guten Zweck tun möchten. Deshalb kann jeder Interessent bei diesen Institutionen spezielle Sammelboxen ordern und öffentlich aufstellen.
Original-Druckerpatronen und -Tonerkartuschen aus Tintenstrahldruckern, Laserdruckern oder Faxgeräten werden dort unkompliziert ohne jegliche Vorsortierung gesammelt. Ist die Box voll, wird sie nach einem Benachrichtigungsanruf unentgeltlich abgeholt. Der Erlös, der vom weiterverarbeitenden Unternehmen an die Hilfsorganisation geht, ist dabei an einen Listenwert gekoppelt, der für jeden Spender im Umfeld der Box einsehbar ist. So wissen Sie direkt, wie viel Gutes Sie in diesem Moment getan haben.
Geld für Müll: Umwelt schützen und Gutes tun
Ein alternatives Konzept, mit dem man ebenfalls die Umwelt schützen und Hilfsprojekte unterstützen kann, stammt von der geldfuermuell GmbH. Diese fordert Verbraucher auf, leere Tonerkartuschen und Tintenpatronen privat zu sammeln und an die Firma zu verkaufen. Eine Maske auf der Homepage des Unternehmens gibt Ihnen Auskunft, wie viel Ihre leeren Patronen aktuell wert sind. Sobald eine Schwelle von mindestens 30 Euro erreicht ist, können Sie Ihr Paket kostenfrei an geldfuermuell verschicken.
Dabei haben Sie die Wahl, ob Sie sich den Gegenwert für Ihre Patronen auszahlen lassen oder ob Sie mit dem Geld eines der Projekte unterstützen möchten, für das sich geldfuermuell engagiert. Hierzu gehört unter anderen die McDonalds Kinderhilfe. Seit 2007 sind so knapp 60.000 Euro für den guten Zweck zusammengekommen.