Hat man während der Berufstätigkeit vergleichsweise wenig Zeit zuhause verbracht, hält man sich nach der Pensionierung umso mehr in den eigenen vier Wänden auf. Natürlich kann man auch im höheren Alter noch ein sehr aktives Leben führen. Wichtig ist es jedoch die eigene Wohnung so zu gestalten, dass man möglichst gut und möglichst lange selbständig darin wohnen kann. Diesen Anspruch überschreibt man allgemein mit dem Schlagwort „Altersgerechtes Wohnen“. Wie das gelingt, und wie eine Wohnung dahingehend bedarfsgerecht angepasst werden kann, wird hier beschrieben.
Was genau bedeutet „Altersgerechtes Wohnen“?
„Altersgerechtes Wohnen“ setzt sich mit dem Umstand auseinander, dass Menschen sich im Alter verändern. Ganz normale körperliche Alterungsprozesse haben ihre Folgen. Die Mobilität lässt irgendwann nach. Es wird mühsamer sich zu bücken und zu strecken, die Gelenke sind weniger beweglich und die Kraft lässt ebenfalls nach. So ist der Lauf der Natur, der zwar nicht umgedreht werden kann, aber auf den Sie reagieren können. Wenn es um das Wohnen geht, haben Sie es selbst in der Hand, wie Sie Ihre Wohnung für die späten Lebensjahre gestalten möchten.
Mit einigen baulichen Veränderungen können Sie Ihre Wohnung so arrangieren, dass Sie alle Räume weiterhin erreichen, und ohne Hilfe nutzen können. Sollten Sie in einer Wohnung, oder einem Haus, mit mehreren Etagen leben, ist es zum Beispiel sinnvoll früh genug an einen Treppenlift zu denken. Um diesen als Erleichterung zu empfinden, müssen Nutzer nicht zwingend im Rollstuhl sitzen. Schon, wenn Gelenke ein wenig angegriffen sind, oder man durch Krankheit schnell außer Atem gerät, kann das Treppensteigen mühsam werden. Glücklich wer dann dennoch die oberen Etagen erreichen kann.
Wie gelingt die Umrüstung der Wohnung?
Am besten ist es sich frühzeitig Gedanken über das Älterwerden zu machen. Ist man erst einmal gesundheitlich angeschlagen oder bereits in seiner Mobilität eingeschränkt, wird eine Anpassung der Wohnung schnell zur Herkulesaufgabe. Zudem können die Kosten für eine Umrüstung gestreckt werden, wenn nicht alle baulichen Veränderungen gleichzeitig stattfinden müssen. Treppenlift Kosten gehören zu den größeren Posten. Daneben stehen allgemein die Absenkung, oder Entfernung, von Türschwellen und Treppenstufen an. Für Rollstühle sind Treppen und Schwellen oft ein unüberwindbares Hindernis. Und auch, wenn Sie zu Fuß, aber gegebenenfalls mit einem Stock unterwegs sind, sind Türschwellen und Treppenstufen hinderlich.
Für den Fall der Fälle sollten auch die Türrahmen breit genug gesetzt werden, um sie mit einem Rollstuhl passieren zu können. Möbel sollten so platziert, und eventuell reduziert, werden, dass mit einem Rollstuhl in der Wohnung rangiert werden kann. Vor allem das Bett sollte frei stehen und von beiden Seiten auch per Rollstuhl erreichbar sein. Zu vollgestellte Räume bergen auch die Gefahr an Möbelkanten hängen zu bleiben. Prüfen Sie auch die Stromversorgung und Beleuchtung. Sind Lichtschalter und Steckdosen bereits so angebracht, dass sie ohne strecken und bücken, und vom Rollstuhl aus erreicht werden können? Wenn nicht, dann bauen Sie um.
Umrüsten von Küche und Bad
Küche und Bad sollten einen besonderen Fokus beim Thema „Altersgerechtes Wohnen“ erhalten. Sorgen Sie dafür, dass Sie sich hier weiter selbst behelfen können. Im Bad benötigen Sie irgendwann eine schwellenlose Dusche. Diese gehören inzwischen zu Standardlösungen bei der Badausstattung und können auch verspätet eingebaut werden. Montieren Sie zudem intelligent platzierte Haltegriffe vor der Dusche, oder Sitz-Badewanne, und an der Toilette, an denen Sie sich bei Bedarf hochziehen können. Hilfreich ist ein angehobener Toilettensitz: er erleichtert das Aufstehen. In der Küche sollten alle Vorräte, Kochutensilien und Elektrogeräte so positioniert werden, dass Sie sie ohne Bücken, Strecken und aus der Sitzhaltung heraus erreichen und bedienen können.
Ein altersgerechter Umbau sorgt für Sicherheit
Zögern Sie nicht Ihre Wohnung altersgerecht umzurüsten. Das sorgt nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei Ihren Familienangehörigen, für Sicherheit. Die Kinder und Enkel sind beruhigter, wenn sie die Eltern und Großeltern in einer altersgerechten Wohnung lebend wissen. Bei der Ausstattung und Umrüstung gibt es zudem keine Regeln. Wichtig ist, dass Ihre ganz individuellen Bedürfnisse abgedeckt werden. Seien Sie ruhig kreativ und sprechen Sie mit Fachleuten über das Thema.