Die Imkerei ist schon recht alt und bei weitem keine neue Erfindung. Trotzdem erfährt das Imkern heutzutage einen regelrechten Boom. Immer mehr Menschen möchten selbst Imker werden. Man hört immer wieder davon, dass Bienenvölker sogar in Städten auf Balkonen gehalten werden. Sogar auch vermehrt junge Leute spielen mit dem Gedanken, selbst Bienen zu halten und zu pflegen. Es ist die Rede davon, dass hier in Deutschland grundsätzlich jeder auf dem eigenen Grundstück Bienen halten und Imkerei betreiben darf. Eine Eignungsprüfung oder sogar Ausbildung wäre dafür nicht nötigen. Das soll durch das Bürgerliche Gesetzbuch geregelt sein.
Bevor man aber zu unüberlegt mit der Haltung von Bienen und der Imkerei loslegt, sollte man sich schon selbstkritisch fragen, ob man wirklich dafür geeignet ist. Denn wer die Imkerei zu einem Hobby machen möchte, sollte idealerweise einige Voraussetzungen erfüllen. Als Imker muss man wissen (wie bei jeder anderen Tierhaltung auch), dass die Haltung von Bienen mit einigem Aufwand verbunden ist und dass man die Verantwortung für Lebewesen hat. Im Laufe eines Bienenjahrs fallen immer wieder bestimmte Arbeiten an. Wenn man diese vergisst oder die Arbeiten nur unzureichend ausgeführt werden, kann der Fortbestand der Bienenvölker in Gefahr sein. Als Imker trägt man dabei neben der Verantwortung für die eigenen Bienen auch die Verantwortung für andere. Denn jedes Bienenvolk soll mit anderen Bienenvölkern in einem Umkreis von bis zu 50 Quadratmetern in Verbindung stehen. Wenn zum Beispiel das eigene Bienenvolk krank oder verwahrlost ist, kann es von einem anderen Volk (eines anderen Imkers) sogar ausgeraubt werden. Außerdem können sich Krankheiten, Parasiten und Schadstoffe verbreiten.
Viel Verantwortung aber auch viel Freude
Es ist wichtig, dass man sich der Verantwortung gegenüber Lebewesen im Klaren ist. Allerdings bedeutet das nicht, dass man es deswegen gar nicht versuchen soll, denn die Imkerei ist auch ein ungemein spannendes Hobby, welches einem sehr ans Herz wachsen kann. Es gibt einige Imker, die erzählen, dass sie durch die Tätigkeit mit den Bienen viel ruhiger und gelassener geworden sind. Um Bienen gut halten zu können, benötigt es vom Imker Ordnung und ein strukturiertes sowie zielgerichtetes Handeln.
Grundausstattung für die Haltung von Bienen
Wer jetzt zum Schluss kommt, dass die Bienenhaltung genau das Richtige ist, der wird sich dafür eine gewisse Grundausstattung zulegen müssen. Diese erhält man etwa bei speziellen Onlineshops, wie zum Beispiel imkereibedarf-muhr.de. Zu der Grundausstattung gehört beispielsweise ein Imkeranzug. So ein Anzug besteht typischerweise aus einem weißen und recht groben Stoff. Gerade für Anfänger ist ein Schleier sehr zu empfehlen. Dazu kommen noch wichtige Werkzeuge wie beispielsweise Stockmeißel, Bienenbesen, Messer oder Smoker.
Als Neu-Imker bedeutende Entscheidungen treffen
Wenn man dem Hobby Imkerei nachgehen möchte, muss man zu der Anschaffung der gewissen Ausrüstung auch noch verschiedene Grundsatzentscheidungen treffen. Man kann sagen, dass die Wahl der Bienenrasse zu einer der wichtigsten Entscheidungen zählt. Auch muss man sich überlegen, welche Größe man bei den Bienenwaben wählen möchte. Und dann muss man sich auch noch entscheiden, welche „Bienenbeuten“ (also welche Behausungen) es für die Bienen werden sollen. Bei dieser Überlegung spielt letzten Endes auch der Sicherheitsaspekt mit eine Rolle (Stichwort: Schutz vor Bienenstichen).
Was man wissen sollte, bevor die ersten Bienen kommen
Eine sicherlich wichtige Information ist, was für Kosten auf einen zukommen können. So kann man bei der Grundausstattung mit Kosten zwischen ca. 1.500 Euro und ca. 2.000 Euro rechnen. Aber auch noch später werden noch regelmäßig Kosten für die Haltung der Bienen anfallen. Man kann aber die Kosten als Kleinimker relativ leicht wieder durch den Ertrag, den man mit dem geernteten Honig machen kann, wieder auffangen. Wenn man seine Bienen an einem festen Standort hält, also nicht mit ihnen wandert, kann man pro Bienenvolk mit ca. 30 bis 35 Kilogramm Honig pro Jahr rechnen. Wenn man einen Verkaufswert von 9 Euro pro 1 Kilo Honig nimmt, kann ein Imker also mit einer jährlichen Einnahme um die 300 Euro rechnen.
Wann startet man am besten mit der Imkerei?
Es ist immer wieder die Rede davon, dass die Monate April und Mai sehr günstig sind, um mit der Haltung der Bienen zu beginnen. Als Neuimker hat man so die Möglichkeit, in dieser Zeit überwinterte Bienenvölker zu kaufen. Dazu beginnen ab Mitte Mai die Bienen mit dem Schwärmen. Man kann also viele Imker finden, die in dieser Zeit Bienenschwärme zum Verkauf anbieten.
Vorteilhaft zu wissen ist es auch, dass man, wenn man mit der Imkerei beginnt, während der ersten Jahre von verschiedenen Förderungen profitieren kann. In Deutschland organisieren die Vergabe der Fördergelder für Imker die jeweiligen Bundesländer. Damit man Fördergelder beantragen kann empfiehlt es sich, einem Imkerverein beizutreten. Über die Details kann man sich im Vorfeld noch informieren.