Ratgeber

Was bedeutet “Kotwasser” beim Pferd?

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Für viele Pferdebesitzer ist der Begriff “Kotwasser” wahrscheinlich nichts Neues. Auch die Pferdebesitzer im Oberbergischen wissen wohl sehr gut, was es heißt, wenn ein Pferd Kotwasser absetzt. Setzt ein Pferd Kotwasser ab, ist das allerdings nicht unbedingt krankhaft bedingt. Vielmehr sind es Symptome bzw. Ursachen, ausgehend von bestimmten Faktoren wie zum Beispiel Stress. Die freie Flüssigkeit im Darm wird nicht genügend gebunden, so dass das Darmwasser ungebunden ausgeschieden wird. Das passiert auch, wenn das Futter nicht genügend zerkleinert wird. Neben Stress können auch andere Ursachen für das Absetzen von Kotwasser verantwortlich sein. Kotwasser ist aber kein Durchfall. Es hat zwar eine bräunliche Färbung, wird aber meistens nach dem Absetzen von Kot ausgeschieden. Dabei hat der Kot eine normale Konsistenz. Ein Anzeichen von Durchfall ist eine breiige bis dünnflüssige Konsistenz des Kotes. Hat ein Pferd Durchfall, ist es meistens schlapp und müde. Bei einer Durchfallerkrankung des Pferdes sollte immer ein Tierarzt gerufen werden. Kotwasser kann sich häufig auch schon bei einem Weidewechsel, beim An- und Abweiden oder bei der Fütterung von anderem Heu bemerkbar machen. Dem Pferd geht es nicht schlecht. Das Problem ist häufig schnell behoben und sollte sich nach wenigen Tagen erledigt haben. Falls das Problem doch noch länger anhält, sollten Sie besser doch einen Tierarzt hinzuziehen. Denn es gibt auch noch andere Gründe, wobei Stress eine der häufigsten Ursachen ist.

Weitere Ursachen für Kotwasser können sein:

  • Störungen der Darmflora, beispielsweise durch Medikamente oder Parasiten
  • Futterumstellung
  • Mangelernährung
  • zu wenig Bewegung
  • durch Pilze und Bakterien belastetes Futter und Wasser
  • Allergien und Überempfindlichkeit auf Zucker und Stärke
  • Nierenprobleme oder andere Organschäden
  • Entzündungen z.B. der Zähne

Was hilft gegen Kotwasser beim Pferd?

Gutes Heu vermeidet Kotwasser beim Pferd wenn alle anderen Faktoren ausgeschlossen werden.
Foto: Bildarchiv ARKM

Da es sich bei Kotwasser um nicht gebundene, freie Flüssigkeit im Darm handelt, wäre es sinnvoll, diese Flüssigkeit zu binden. Doch wie? Was hilft gegen Kotwasser beim Pferd? Natürlich müssen Sie zunächst einmal herausfinden, was das Kotwasser auslöst. Suchen Sie nach möglichen Stressfaktoren. Geben Sie leicht verdauliches Futter wie zum Beispiel Mash. Mash ist ein spezielles, leicht verdauliches Futter, dessen Hauptbestandteil aus Kleie und Leinsamen besteht. Leinsamen quellen in Verbindung mit Wasser auf. Auch Flohsamenschalen können helfen. Mash sollte allerdings nicht dauerhaft an jedem Tag gefüttert werden. Bestimmte Kräuter wie Kümmel, Fenchel, Kamille, Anis, Augentrost, Angelikawurzel und Oregano unterstützen die Darmflora, sie wirken entkrampfend und entblähend. Kräuter wie Kümmel, Fenchel und Kamille setzen wir ja auch erfolgreich für unsere Gesundheit ein. Allerdings ist nicht jedes Heilkraut, welches für uns gesund ist, auch bei Tieren einsetzbar.

  • Vermeiden Sie unbedingt die Fütterung von Silage oder Heulage, wenn Sie bei Ihrem Pferd Kotwasser feststellen. Das begünstigt Kotwasser.
  • Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung. Äpfel liefern wichtige Ballaststoffe und Vitamine. Das enthaltene Pektin in den Äpfeln kann gegen Durchfall und Kotwasser helfen. Doch Vorsicht! Zu viel des Guten bewirkt das Gegenteil.
  • Sorgen Sie für ausreichend Bewegung.
  • Unterstützen Sie die Darmflora nach einer medikamentösen Therapie mit Probiotika
  • Lassen Sie regelmäßig die Zahngesundheit Ihres Pferdes überprüfen.
  • Vermeiden Sie Stress, auch zu viele Trainingseinheiten können Stress beim Pferd verursachen.
  • Achten Sie auf sauberes Wasser.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig auf Parasiten.
  • Wenn Sie die Ernährung Ihres Pferdes umstellen möchten oder müssen, achten Sie darauf, dass Sie den Futterwechsel langsam vornehmen.

Fazit:

Gehen Sie den Ursachen von Kotwasser auf den Grund. Sollten die Beschwerden trotz Ihrer sorgfältigen Überprüfung anhalten, ziehen Sie auf jeden Fall den Rat eines Tierarztes hinzu.

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