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Sport stärkt die Darmflora erwiesenermaßen

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Neue Forschungsprojekte rücken das Mikrobiom im Darm und die Bedeutung kurzkettiger Fettsäuren für unsere Gesundheit in den Fokus. US-Wissenschaftler fanden jetzt heraus: Sport führt zu mehr essenziellen kurzkettigen Fettsäuren im Darm. Andere Studien deuten darauf hin, dass auch die gezielte Einnahme kurzkettiger Fettsäuren zu ähnlich positiven Ergebnissen führt.

Herne – Kurzkettige Fettsäuren rücken seit einigen Jahren zunehmend in den Fokus von Forschern weltweit: Bekannt ist heute, dass Darmbakterien diese brauchen, um den Körper beispielsweise vor Diabetes und chronischen Entzündungen wie Rheuma zu schützen, aber auch um beispielsweise die Abwehrkraft zu stärken oder sogar, um das Risiko für Übergewicht zu senken. Noch nicht völlig geklärt ist, welche Faktoren das Mikrobiom im Darm so stärken, dass die guten Darmbakterien dort ein optimales Lebensumfeld finden. Jetzt haben Wissenschaftler der Universität Illinois in den Vereinigten Staaten herausgefunden, dass Bewegung ein wesentlicher Faktor ist, um das Gleichgewicht im Darm zugunsten der guten Bakterien zu beeinflussen. An verschiedenen Forschungszentren in Deutschland und im Ausland liefern Studien heute viele Indizien dafür, dass – neben einer ballaststoffreichen Ernährung – auch die gezielte Zufuhr kurzkettiger Fettsäuren über die Nahrung ähnlich positive Effekte für unseren Organismus wie Sport hat.

Wissenschaftler der Universität Illinois um Jacob Allen und Jeffrey Woods überprüften den Einfluss von Sport auf das Mikrobiom im Darm in einer zweistufigen Studie: zuerst am Mausmodell und dann am Menschen. Die Mäuse teilten die Forscher in zwei Gruppen: die eine “trainierte” regelmäßig am Laufrad, die andere hatte kaum Bewegung. Nach sechs Wochen entnahmen die Mediziner Stuhlproben aus beiden Gruppen und implantierten sie in keimfreie Mäuse. Die Unterschiede waren signifikant: die Mäuse, die vorher im Laufrad unterwegs waren, gaben deutlich mehr gute Bakterien weiter, die kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat und Propionat produzierten. Die Tiere erholten sich auch schneller von krankmachenden Keimen.

US-Forscher: Schlanke Menschen, die sich viel bewegen, haben viele kurzkettige Fettsäuren im Darm
Foto: Bildarchiv ARKM

Die Studie am Menschen führte nach Angaben der US-Forscher zu ganz ähnlichen Ergebnissen: Auch hier erhöhte sich die Konzentration von kurzkettigen Fettsäuren im Darm, wenn die Studienteilnehmer ein regelmäßiges Ausdauertraining absolvierten. Bei schlanken Probanden wirkte die Bewegung besonders gut. Das wiesen die Wissenschaftler mittels regelmäßiger Stuhlproben nach. Interessant auch: Sobald die Trainingsintensität sank, reduzierten sich auch die positiven Auswirkungen. “Dies sind die ersten Studien, die zeigen, dass Bewegung unabhängig von der Ernährung oder anderen Faktoren Einfluss auf den Darm hat”, so Forschungsleiter Jeffrey Woods. Die genauen Zusammenhänge müssten nun in weiteren Untersuchungen geklärt werden.

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