Marketing in Zeiten von Corona
Die Coronakrise schadet der deutschen Wirtschaft. Über zwei Millionen Deutsche sind laut aktuellen Umfragen in ihrer Existenz bedroht. So nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch zahlreiche Unternehmer. Um die Krise zu überleben, sind durchdachte Marketingstrategien in Zeiten von Corona umso wichtiger.
Worauf kommt es beim Krisenmarketing an?
Mittelständische und kleine Unternehmen leiden ganz besonders unter den Auswirkungen der Coronakrise. Viele sind laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der Postbank von Isolvenz bedroht. An Marketing-Maßnahmen traut man sich in Zeiten finanzieller Sorgen kaum zu denken. Leider – denn gerade jetzt gilt: Richtiges Werben verhindert das Sterben. Große Konzerne haben im Krisenmarketing einen Vorteil, denn sie können eingeplanten Messe-Budgets nach der Absage aller Messe-Events beispielsweise in andere Kanäle investieren. Kleine Unternehmen und Selbstständige am Existenzlimit tun sich schwerer. Sie müssen jetzt
- veränderten Kundenbedürfnissen gerecht werden.
- Dienstleistungen und Produkte an die Krise anpassen.
- Content schaffen, der bewegt.
- verstärkt auf moderne Kundenbindungsstrategien setzen.
- neue Zielgruppen anvisieren.
Einfach so weitermachen wie bisher, wird die Welt nach Corona nicht. Deshalb müssen sich Unternehmen an die veränderte Situation anpassen. Doch wie genau hat das auszusehen?
Neue Wege gehen
Viele Themen sind während der Coronakrise in den Hintergrund getreten – darunter Aktivitäten, die eben noch zum Alltag der meisten Menschen zählten. Mit der Welt haben sich auch die Bedürfnisse von Zielgruppen verändert. Womit beschäftigen sich potenzielle Kunden gerade? Welche Herausforderungen erleben sie und welche Dienstleistungen und Produkte könnten ihnen bei der Bewältigung helfen? Genau diese Fragen rücken während Corona in den Fokus des Marketings.
- Sportartikelhersteller haben in der Krise vermehrt Produkte für die eigenen vier Wände beworben.
- Veranstaltungsorganisatoren haben die Online-Sphäre für sich entdeckt.
- Personal Trainer haben sich per Video über Wasser gehalten.
Beispiele wie diese verdeutlichen: Wer als Unternehmen einen Nachteil durch die Krise hat, muss sich neue Wege der Geschäftstätigkeit überlegen. Idealerweise beantworten Betriebe mit ihrer Marketingstrategie Fragen, die Menschen während Corona bewegen. Entsprechende Inhalte gilt es, über die Website oder sonstige Kanäle zu verbreiten. Auch Content, der zum Träumen anregt, ist krisentauglich.
Bestandskunden halten und neue Kunden erreichen
Obwohl es oftmals in den Hintergrund gerät, ist Kundenbindung mit das wichtigste Ziel guter Marketingmaßnahmen und aus wirtschaftlicher Sicht lukrativer, als die Neukundengewinnung. Verlieren bestimmte Dienstleistungen oder Produkte durch die Krise an Relevanz, so sollte man bestehende Kunden umso schärfer im Blick behalten. Statt in der Versenkung zu verschwinden, bleibt man idealerweise präsent. Kundenbindung bedeutet in Krisenzeiten wie der aktuellen beispielsweise
- Kontakt zu suchen und zu halten.
- Kunden über die aktuelle Lage zu informieren.
- per Webseite, Telefon und weitere Kanäle zu kommunizieren.
- Kulanz walten zu lassen, beispielsweise bei Gutscheinen.
- Treuegeschenke auszugeben.
- kritische Probleme zu identifizieren und Verbesserungen anzustoßen.
- unzufriedene Kunden zu erkennen und zurück zu gewinnen.
Bei aller Kundenbindung sind auch neue Zielgruppen im Rahmen des Marketings anzuvisieren. Wegen des veränderten Alltags ändern viele Menschen ihre Verhaltensweisen, wodurch plötzlich auch Personen zur Zielgruppe gehören, die vor der Krise nicht dazu gezählt haben. Solche neuen Kundengruppen lassen sich nicht genauso behandeln wie bisherige. Ältere Menschen sind durch die Krise beispielsweise für den vorher eher gemiedenen Online-Handel offen. Damit sie langfristig Interesse zeigen, brauchen sie eine Sonderbehandlung beim Online-Shopping – so beispielsweise telefonische Begleitung. Neue Strategien dieser Art sind in Krisenzeiten die vielleicht wichtigsten Überlebenschancen.