Jemand der genug Eigenkapital hat, kann mit den meisten Online Brokern Daytrading betreiben. Allerdings gibt es auch Finanzinstrumente, die diese Art des Tradings mit geringem Kapital möglich machen. Normalerweise handelt es sich dabei um solche, bei denen „Hebel“ zum Einsatz kommen, denn diese haben die Eigenschaft das eingebrachte Kapital zu vervielfachen. Doch das hat seinen Preis, denn durch deren Einsatz steigt auch das Risiko auf Verlust.
Die falsche Vorstellung vom „Daytrader-Lifestyle“
Bedauerlicherweise zieht es vor allem Anfänger immer wieder hin zu Daytrading Brokern. Die Verlockung auf schnelle Gewinne mit wenig Einsatz ist einfach zu groß; dass das Risiko viel größer ist als die Chancen, wird dabei scheinbar ausgeblendet.
Mit die Verantwortung tragen aber auch sicherlich „Fake-Gurus“, die vorzüglich in YouTube-Anzeigen ihre (wahrscheinlich ausgeliehenen) Luxusautos zeigen, um damit Eindruck zu machen und ihr angeblich unfehlbares Tradingsystem an den Mann bringen zu können, mit dem angeblich jeder durch Daytrading reich werden kann. Ihre Zielgruppe: Unerfahrene Trader, Anfänger im Börsenhandel, junge Erwachsene, die noch nie etwas damit zu tun hatten, das tatsächliche Risiko nicht kennen und von einem Daytrader-Lifestyle mit schnellen Autos, wenig Arbeit und Cocktails an Sandstränden träumen.
Die Realität ist aber eine andere, denn es gibt keine Tradingssysteme, die Gewinne garantieren und dieser Daytrader-Lifestyle ist nur eine schöne Illusion. Wer erfolgreich sein will, muss viel Arbeit investieren und auch jene, die das tun, sind von Verlusten nicht gefeit. Nur ein verschwindend geringer Anteil schafft es tatsächlich vom Daytrading zu leben und da sind wir von Luxusautos noch weit entfernt! Diejenigen, die damit wirklich aus dem Nichts reich geworden sind, lassen sich wohl auf einer Hand abzählen!
Was macht einen Daytrading Broker aus?
Von einem Daytrading Broker spricht man normalerweise, wenn es sich um einen Online Broker handelt, der gehebelte Finanzinstrumente zur Verfügung stellt. Die sogenannten Hebel sorgen dabei dafür, dass das vom Trader eingebrachte Kapital vervielfacht wird, wodurch dieser ein größeres Tradingvolumen zur Verfügung hat. Das größere Tradingvolumen führt wiederum dazu, dass kleine Kursbewegungen schon profitabel sein können, was wiederum Daytrading auch mit relativ wenig Eigenkapital lukrativ macht.
Diese künstliche Vervielfachung führt aber dazu, dass man beispielsweise auch einen Totalverlust des selbst eingebrachten Kapitals erleben kann.
In der EU gibt es seit 2017 für gewisse gehebelte Finanzinstrumente glücklicherweise einige Einschränkungen. So kann man bei CFDs beispielweise nicht mehr verlieren als man tatsächlich als Kapital auf seinem Tradingkonto zur Verfügung hatte; zumindest gilt das für Kleinanleger.
Des Weiteren wurden auch die Hebel beschränkt. War es vor 2017 üblich, dass ein Daytrading Broker Hebel in der Höhe von 200 und sogar mehr im Angebot hatte, ist nun der maximal zulässige Hebel im Bereich der Devisen 30. Im Falle von Aktien ist es gar nur der Multiplikator 5 und bei Kryptowährungen 2. All dies sind zu begrüßende Einschränkungen, da es vor allem für Anfänger nicht möglich war das große Risiko tatsächlich abzuschätzen.
Wer bei einem Daytrading Broker traden möchte, der sollte bereits Erfahrungen im Bereich Trading haben und keinesfalls direkt mit dem Echtgeldhanden starten. Fast jeder Online Broker bietet mittlerweile ein Demokonto an, welches man in jedem Fall ausgiebig nutzen sollte, um zu sehen, ob man etwas zuwege bringt oder nicht; dadurch lässt sich normalerweise eine Menge Geld sparen.