Fragen, Fakten, Trends zu Flüchtlingen und Asylsuchenden
Bergneustadt – Am 28. Juni 2016 hatte die CDU Bergneustadt in das Hotel Feste Neustadt eingeladen zu einem Gesprächsabend rund um das Thema Flüchtlinge und Asylsuchende. In dem vollbesetzten Lokal mussten erst noch weitere Stühle geholt werden, bevor der oberbergische Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach und Bürgermeister Wilfried Holberg über Aktuelles aus bundespolitischer und Bergneustädter Sicht berichteten.
Unter der Moderation von Christoph Stenschke, stellvertretender Sozialausschussvorsitzender im Bergneustädter Rat, und unterstützt von Fachbereichsleiterin Claudia Adolfs von der Stadtverwaltung Bergneustadt wurden anschließend Fragen aus dem Publikum beantwortet. In seinem Eingangsreferat spannte Flosbach den Bogen von den Kriegen in Syrien und im Irak bis hin zu den Flüchtlingsströmen und den umfangreichen Gesetzesänderungen in Deutschland. Dabei kritisierte er die fehlende europäische Solidarität bei der Flüchtlings- und Integrationsproblematik. Angesichts der weltweiten Wanderungsströme werde uns das Thema in Deutschland und Europa noch lange begleiten.
Daher, so Flosbach, sei es wichtig, die Ursachen der Flüchtlingsströme dort zu bekämpfen, wo sie entstehen, und vor Ort direkt zu investieren. Die zurzeit etwa 170 Flüchtlinge (ohne die Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Hackenberg, die im Herbst wieder als Jugendgästehaus betrieben werden kann) sind im ganzen Stadtbereich untergebracht. Auf die am Silberg geplante Asylbewerberunterkunft kann daher bis auf weiteres verzichtet werden, so Holberg. Er lobte ausdrücklich die Zusammenarbeit mit Bergneustädter Bürgern, die er für ihr ehrenamtliches Engagement im Mai mit dem Stadtdukaten auszeichnen durfte.
Einige Bürger berichteten von ihren Erfahrungen mit Asylbewerbern, die durchweg positiv beurteilt wurden. Von den anwesenden Gästen aus Syrien erzählte einer von seinen Erfahrungen in Deutschland und von seinem Praktikum bei einer Oberbergischen Volksbank. Fazit: Die Asylantragsverfahren von in Bergneustadt untergebrachten Bewerbern laufen – dank guter Vorbereitung in der Verwaltung – zügig, die Betreuung durch Ehrenamtliche und die gesponserten Sprachkurse fangen die Menschen auf, bevor sie offiziell Asyl genießen. Dennoch würde eine nochmalige Aufnahme in dem Umfang wie im vergangenen Jahr bei allen Beteiligten in Verwaltung und Betreuung nicht mehr ohne weiteres zu leisten sein.