Der Oberbergische Kreis ist einer der sichersten Kreise in NRW. Das besagt die nun veröffentlichte Kriminalstatistik des Jahres 2019. Die Anzahl der Straftaten ist um insgesamt 9,19% zurückgegangen. In nur zwei Kategorien stieg die Kriminalität an: Im Wohnungseinbruchdiebstahl und in den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung – Kinderpornografie steigt an
Die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist um 18,7% im Vergleich zum Jahr 2018 angestiegen. Mit 178 Fällen stellt dies den höchsten Stand in den letzten fünf Jahren dar. Der hohe Anstieg liegt unter Anderem daran, dass durch die Aufdeckung großer Fälle in anderen Kreisen der Verbreitung von Kinderpornografie eine höhere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Der Bereich “Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie” ist um 192% gestiegen. Florian Mohr, Leiter der Direktion Kriminalität, bezeichnete dies als “Fluch des digitalen Fortschritts”. Durch die Möglichkeiten, die das Internet bietet, können Kriminelle solche Inhalte einfacher sammeln, tauschen und verbreiten. Daher hat die Kriminalpolizei des Oberbergischen Kreises ihre Investitionen in Technik und Personal in diesem Bereich verdoppelt. Die Aufklärungsquote von 90,4% ist auch der höchste Wert der letzten fünf Jahre.
Wohnungseinbruchdiebstahl in der Kriminalstatistik
Die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg ebenfalls an – allerdings nur um 10,5% im Vergleich zum Jahr 2018. Den größten Teil davon begingen überörtliche Tätergruppen, die von einem Ort zum nächsten reisten und professionell in Häuser und Wohnungen einstiegen. Das zeigt auch die Kriminalstatistik: 39% der Tatverdächtigen hatten ihren Wohnsitz nicht im Oberbergischen Kreis. Auch die Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Gerade in Bergneustadt sank sie um 67%.
Eine positive Nachricht der Statistik: 42,2% der Wohnungseinbrüche enden bereits im Versuch.
Kriminalprävention und Opferschutz
Auch der Schutz von Opfern durch Kriminalität und die Verhinderung von Straftaten gehören zum Aufgabengebiet der Polizei. Daher engagieren sich die Beamten an Schulen, um über Themen wie Cybermobbing, Sucht usw. zu informieren. Sie organisieren Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren zu Themen wie Cybercrime oder Trickdiebstahl oder beraten Bürgerinnen und Bürger im Einbruchsschutz. Nach Wohnungseinbrüchen werden die Opfer besucht, um Betreuungsbedarf festzustellen und zu beraten. Ebenso werden Opfer von Häuslicher Gewalt behandelt. Die Arbeit der Polizeibehörde geht demnach weiter als auf den ersten Blick zu sehen ist.
Autorin: Amei Schüttler