Emotionale Verleihung im Denklinger Rathausfoyer
Reichshof – Auch in diesem Jahr war es wieder DAS Stelldichein aller oberbergischen Jecken, die mit ihren Tollitäten am Sonntagmorgen auf Einladung der KG Rot-Weiß Denklingen den Weg ins Denklinger Rathausfoyer gefunden hatten, um dort der 24. Verleihung der „Goldenen Narrenkappe“ einen feierlichen Rahmen zu geben. Auf Initiative von Urgestein, Mitbegründer und Ehrenpräsident der KG Rot-Weiß Denklingen, Wolfgang „Köbes“ Köckerling wird die „Goldene Narrenkappe“ seit 1992 an Personen verliehen wird, die sich um den oberbergischen Karneval in besonderer Weise verdient gemacht haben.
Neben Bürgermeister und „Hausherr“ Rüdiger Gennies, Dr. Axel Haas und zahlreichen „Kappenträgern“ aus früheren Jahren konnte Köckerling im neugestalteten und wiederum bis auf den letzten Platz gefüllten Rathausfoyer auch eine große Abordnung des Regionalverbandes im Bund Deutscher Karneval sowie Abordnungen aller oberbergischen Karnevalsgesellschaften begrüßen.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto aller oberbergischen Tollitäten und begeisternden Auftritten des „Kinderelferrates“ der KG rot-Weiß Denklingen, der „Burgmäuse“ und der „Pänz von der Burg“ war es soweit und „Köbes“ lüftete das Geheimnis um den diesjährigen Preisträger. Eigentlich lief alles wie immer und dennoch war in diesem Jahr etwas anders, denn der neue Preisträger, Manfred Bätzold, langjähriges Mitglied der 1. großen Radevormwalder Karnevalsgesellschaft „Rot & Weiß“ e.V. von 1980 (kurz RKG), musste sein Erscheinen aufgrund einer schweren Erkrankung kurzfristig absagen und konnte daher seinen Preis leider nicht persönlich in Empfang nehmen.
Der neue Kappenträger erblickte am 12.06.1939 in Remscheid das Licht der Welt und ist seit dem 04.01.1989 Mitglied der RKG. Von jeher lag ihm die Tanzgarde besonders am Herzen und er war auch maßgeblich an deren Gründung beteiligt. Wir schrieben das Jahr 1992, als Manfred sich zusammen mit seiner Ehefrau Inge um eine Begleitung für das aktuelle Prinzenpaar der RKG kümmern sollte. Dabei passte es ihm überhaupt nicht, dass man hierfür stets auf fremde Garden zurückgreifen musste. Also fasste er vehement den Beschluss: Der RKG braucht eine eigene Garde!
Bereits 1991 hatte er Susanne Scharr (seinerzeit aktive Tänzerin in der Neusser Garde) angesprochen, ob sie sich nicht vorstellen könnte, Trainerin der 1. Tanzgarde in Radevormwald zu werden. Anfang 1993 wurden dann der Traum von Manfred wahr. Mit dem damaligen 1. Vorsitzenden Erich Meermann und dem Präsidenten Horst Lurz und hielt Manfred Bätzold als Vizepräsident nach Mädchen Ausschau, die Spaß daran hätten, in einer eigenen Garde aktiv zu werden. Manfred war also nicht nur Mitbegründer und erster Sponsor der RKG-Tanzgarde, sondern quasi auch „Chef der Castingabteilung“, also ein „Dieter Bohlen“ der frühen Stunde, nur dass die Mädels, die er castete, nicht singen, sondern tanzen sollten.
In der Halle von Manfred Bätzold in der Röntgenstr. 14 wurde ein Trainingslager mit einem Hochglanz-Tanzparkett im Aufenthaltsraum eingerichtet, um für den Start am 23.03.1993 um 17:00 Uhr bereit zu sein. Am 20.11.1993 hatte dann „seine“ Garde“ ihren ersten Auftritt bei der Prinzenproklamation der RKG.
Im nächsten Jahr war es dann soweit: Manfred und Inge Bätzold wurden am 19.11.1994 zum neuen Prinzenpaar proklamiert und er konnte mit „seiner Garde“ nach all den Jahren voller Stolz auftreten und durch die Säle ziehen.
Der neue Preisträger war über all die Jahre immer für die Belange der RKG da. Er half, wo er nur konnte. Die RKG war sein Ein und Alles. Der Karneval kam gleich hinter seiner Familie, aber auch die fassten durch Manfred schnell in der RKG Fuß. Seine liebe Ehefrau Inge, Sohn Kai und seine Schwiegertochter Beate feiern dieses Jahr auch schon ihr 22-jähriges Jubiläum in der RKG. Seine beiden Enkelkinder (Manuela und Jenny) tanzen aktiv noch in der Tanzgarde. Bis zum heutigen Tag bekleidet Manfred Bätzold einen Sitz im Ehrenrat der Gesellschaft.
Leider war es Manfred Bätzold und seiner Familie nicht möglich an seinem Ehrentag in Denklingen anwesend zu sein. Durch seine Krankheit musste er diesen Termin kurzfristig absagen. Er hätte heute nur allzu gern mit all den oberbergischen Jecken hier zusammengesessen.
Den Preis nahm stellvertretend eine sichtlich berührte Abordnung der RKG Rot-Weiß mit Susanne Gottschalk (geb. Scharr, also das ehemalige „Tanzmariechen“) in Empfang und wird diesen voraussichtlich am 07.02. im Rahmen der „Gala-Sitzungs-Party“ in Radevormwald an Manfred übergeben. Der langanhaltende Applaus der versammelten oberbergischen Jecken dürfte ihm am Sonntagmittag in den Ohren geklungen haben. Herzlichen Glückwunsch, Manfred Bätzold.
Mit einem traditionell zünftigen Mittagsessen (Kassler und Sauerkraut), ein paar leckeren Kölsch sowie viel kölschen Tön zum Nachtisch ging eine rundum gelungene Preisverleihung am frühen Nachmittag zuende.
Text: Franz „Juppi“ Steinfort