Oberbergischer Kreis. Die Versorgung mit Energie ist eine zentrale Aufgabe der Daseinsvorsorge sowie des Wirtschaftskreislaufes. Der Oberbergische Kreis hängt – wie alle Regionen Mitteleuropas – von Energieimporten aus dem Ausland ab. Überwiegend handelt es sich hierbei um endliche fossile Energieformen. Während die Energiewirtschaft global betrachtet werden muss, stellt sich dennoch auch für wirtschaftlich aktive Regionen die Frage der Mobilisierung vor Ort vorhandener, regenerativer Energieformen. So wurde das Solarkataster Oberberg in einem gemeinsamen Projekt mit dem Oberbergischen Kreises und der Volksbank Oberberg eG entwickelt.
Das Projekt informiert über das Solarpotenzial im Oberbergischen Kreis und gibt jedem Hauseigentümer somit Gelegenheit, im Solarpotenzialkataster gebäudescharfe Informationen abzurufen. Mit dem Solarkataster erhalten die interessierten Hausbesitzer und Bauherren genau diese Informationen zur Wirtschaftlichkeit und können dann auf verlässlicher Basis ihren eigenen Beitrag zur Energiewende und damit auch zum Klimaschutz leisten, der aus folgenden Vorteilen besteht: Solarenergie ist erneuerbar, krisensicher, zuverlässig, klimafreundlich, wartungsarm, unabhängig und nach wie vor wartungsarm.
Auf www.obk.de kann jeder schnell herausfinden, ob die Dachfläche ihres Hauses für eine Solaranlage geeignet ist. Für die Berechnung ist nur die postalische Adresse einzugeben. Farbliche Markierungen und Prognosewerte, beispielsweise zu Stromertrag, Geldertrag oder CO2-Einsparung lassen sich somit für jedes Gebäude kostenlos abrufen. Darüber hinaus hält die Volksbank Oberberg einen Online-Wirtschaftlichkeitsrechner bereit, der auf Basis der spezifischen Werte eine mögliche Finanzierung einer entsprechenden Solaranlage vorstellt.
Zusätzlich erhalten die Hauseigentümer Informationen zu Planung und Bau einer eigenen Solaranlage und wertvolle Links auf weiterführenden Seiten.
Die Analyseergebnisse des Solarpotenzialkatasters basieren auf einem automatisierten Verfahren. Die Ergebnisse dienen einer ersten Information, sollen aber nicht die Fachberatung durch einen qualifizierten Installateur ersetzen. Dieses Projekt wurde im Rahmen des Energiekonzeptes (European Energy Award) des Oberbergischen Kreises entwickelt.
„Als Kreisverwaltung haben wir nicht nur eine Verantwortung gegenüber dem Klima und unseren Bürgern, sondern auch gegenüber unserer heimischen Wirtschaft zu erfüllen“, so Kreisdirektor Jochen Hagt. „Aus vielen anderen Terminen wissen Sie, dass Landrat Hagen Jobi und ich uns dieses Ziel besonders auf die Fahne geschrieben haben. Auch hier bestand ein wichtiger Grund dafür, die Arbeit an einem Solarkataster zu forcieren, da es nicht unerhebliche Auswirkungen auf das örtliche Handwerk entfaltet und damit als starker regionaler Wirtschaftsmotor dient.“
So entfallen alleine ca. 20% der Wertschöpfung auf die Montage und Wartung durch das örtliche Handwerk. In gleichem Atemzug profitieren damit auch die finanziell stark gebeutelten Kommunen durch höhere Gewerbesteuereinnahmen.
In Oberberg verwaltet das Amt für Geoinformation und Liegenschaftskataster Daten von 919 km2, ca. 180.000 Haupt- und Nebengebäuden in rd. 1.500 Wohnorten, Dörfern und Weilern.
Hinzu kommen die Geodaten von über 300.000 Flurstücken. Der Oberbergische Kreis pflegt damit den zweitgrößten Katasterbestand in NRW. Für die Navigation zu den Gebäuden wurden zusätzlich rd. 80.000 Adressdaten zur Verfügung gestellt.