Politik in OberbergWiehl

Wiehl feiert: 50. Jahrestag der Stadtwerdung

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WiehlJede Menge Gratulanten, historische Fotos und ein Blick nach vorn durch Bürgermeister Ulrich Stücker: Der kleine Festakt zum 50. Jahrestag der Stadtwerdung war eine gelungene Würdigung des Jubiläums – unter Corona-Bedingungen.

Vor dem Einstieg in die eigentliche Tagesordnung der jüngsten Ratssitzung begrüßte Bürgermeister Ulrich Stücker Ratsmitglieder und Gäste zu der etwa halbstündigen Festlichkeit, darunter auch die ehemaligen Verwaltungschefs Dr. Dieter Fuchs und Werner Becker-Blonigen. Auf den Tag genau 50 Jahre nach der offiziellen Stadtwerdung Wiehls am 22. Juni 1971 gab es zum Auftakt eines Videoreigens einen alten Nachrichtenfilm des WDR dazu. Anschließend standen mehrere Grußbotschaften politischer Prominenz an: wie in Corona-Zeiten üblich in Form von Video-Grüßen. Regionale und überregionale Politiker gratulierten zum Stadtgeburtstag. Sie lobten das Engagement und den Gemeinschaftsgeist, beschrieben die Geborgenheit und die Geschichte.

Auf die Zeit der Stadtwerdung und die weitere Entwicklung blickte anschließend Dr. Dieter Fuchs zurück, Wiehler Stadtdirektor zwischen 1973 und 1979. „Liebe Stadt Wiehl“, formulierte er, „1971 warst du in einer Situation, die ganz schrecklich war.“ Fuchs spielte darauf an, dass Wiehl damals die ärmste Stadt in NRW war, unter Aufsicht des Landes-Innenministeriums stand und seine Vertreter oft in Düsseldorf „bitte bitte“ sagen mussten, um an Geld zu gelangen – letztlich mit Erfolg. „Du, liebe Stadt Wiehl, hast dich dieser Heraufstufung würdig erwiesen.“

Sein Nachfolger im Amt, Werner Becker-Blonigen, verband die Glückwünsche mit der Rückschau auf seine jahrzehntelange Amtszeit als Stadtdirektor und Bürgermeister und die Entwicklung „vom Aschenputtel zur Vorzeigestadt“. Für ihn lag die Initialzündung zum späteren Erfolg nicht im Jahr 1971, sondern 1980: „Damals kam dieser Schub in die Stadt: Die freiwillige Rückgabe der Anerkennung als Luftkurort erfolgte, weil die dort formulierten Auflagen der Entwicklung dieser Stadt starke Grenzen setzten.“ Es folgten Riesensprünge, und „nach und nach bekam die Stadt eine Kontur, die man heute als selbstverständlich ansieht“, sagte Becker-Blonigen.

Die Video-Glückwünsche ergänzte Bürgermeister Ulrich Stücker mit einer kurzen Rede. Vor allem richtete er den Blick nach vorn. Denn: „Die Entwicklung der Stadt Wiehl ist ein fortwährender Prozess, der nicht endet.“ Innovation und Mut seien nötig, um künftige Herausforderungen zu meistern, insbesondere den Klimaschutz. Dass die Wiehler Stadtgesellschaft sehr gut mit schwierigen Situationen umgehen kann, habe sich etwa in der Flüchtlingskrise gezeigt.

„Es muss unser Ziel sein, das beste für alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen“, betonte der Bürgermeister. Den Wiehler Rat rief er dazu auf, eine offene Diskussionskultur zu pflegen und die gegenseitige Wertschätzung zu wahren: „Persönliche Verletzungen haben in diesem Gremium nichts verloren.“ – „Weltoffenheit, Respekt und Toleranz plus Innovationsbereitschaft“: Diese Eigenschaften nannte Ulrich Stücker als Säulen einer erfolgreichen Zukunft für Wiehl. Die Bürgerinnen und Bürger ermunterte er ausdrücklich, sich aktiv an der Entwicklung der Stadt zu beteiligen.

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Aufmerksam verfolgten die Ratsmitglieder und Gäste bei der Sitzung in der Wiehltalhalle die Glückwunschvideos der politischen Prominenz. Foto: Christian Melzer

Quelle: Stadt Wiehl

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