Nümbrecht – Am 24.03.2016 besuchte das Team des Wissensmagazins „Galileo“ von Pro7 das außergewöhnliche Zentrallager „Holz Jaeger“ (Inhaber: Raffael und Svenja Jaeger) in der Papiermühle in Nümbrecht. Anlass für den Drehtermin war eine Reportage über die ökologische Wende in der tropischen Forstwirtschaft. Über das „Forest Stewardship Council Deutschland“, einer internationalen Organisation für Holz und Papier aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft, entstand Kontakt zwischen dem Sender Pro7 und dem Familienunternehmen „Holz Jaeger“.
„Hier in Deutschland gibt es sehr wenige Unternehmen, die das 100% FSC-Siegel für ihr Holz erhalten. Wir sind eines dieser Unternehmen, deshalb wurden wir für eine Zusammenarbeit in diesem Projekt vorgeschlagen“, so Raffael Jaeger. „Holz Jaeger“ in Nümbrecht stellt das Zentrallager für das nachhaltig hergestellte Tropenholz dar und sorgt für den regionalen Vertrieb. Was Produktion, Einkauf sowie Transport angeht, arbeitet „Holz Jaeger“ zusammen mit „BioMaderas“, mit Sitz in Berlin, welches geleitet wird von Bruder Philip Jaeger, Catherine Körting und Christian Körting. Durch die Herkunft Kolumbien, beider letzteren, entstand vor sechs Jahren die Idee des Geschäftskonzeptes, welches auf Nachhaltigkeit und fairer Produktion basiert.
Das Geschäft läuft hierbei wie folgt: Hölzer, die bei Holz Jaeger gelagert und verkauft werden, stammen aus den tropischen Wäldern Südamerikas sowie Südasiens (vorwiegend Peru, Indonesien und Brasilien). Hier werden Bäume nach sozialen und ökologischen Standards des FSC gefällt. „Das bedeutet, dass man nur so viele Bäume fällen darf, wie Bäume wieder nachwachsen. Das bedeutet: 1 Baum pro Hektar pro Jahr“, erklärt Philip Jaeger.
Diese Zahl spricht für sich. Durch die strengen Regeln steht nur wenig Holz zur Verfügung. Dieses stammt allerdings, anders als Holz von Plantagen, aus einem Primärwald, einem menschlich „unberührten“ Wald. Das gefällte Holz wird anschließend in Sägewerken von den Einheimischen unter sozialen Bedingungen verarbeitet. Der Einbezug derer in die Produktion der Hölzer trägt eine wichtige Rolle. Hierdurch entsteht ein hoher Grad an Nachhaltigkeit, höchster Qualitätsstandard und verantwortungsvolle Waldwirtschaft. Die Tatsache, dass man den Ursprung, nahezu jedes einzelnen Holzes, zurück verfolgen kann, birgt neben der hohen Qualität dessen auch Kosten. Diese werden versucht auszuhebeln, indem man den Zwischenhandel meidet. Das bedeutet, dass das verarbeitete Holz frisch aus Südamerika/-asien importiert und in Nümbrecht zum Verkauf gelagert wird. Dies erfolgt ganz ohne große Fachmärkte.
Hölzer, die letztendlich in Nümbrecht gelagert werden, sind zum einen Teak-Holz (aus Indonesien, Resistenzklasse 1), Cumaru (aus Peru, Resistenzklasse 1) und Garapa (ebenfalls aus Perus, Resistenzklasse 1-2). Sie können für verschiedenste Produkte verwendet werden. Darunter fallen neben Gartenmöbeln und Terrassenholz auch Messer, Schneidebretter, Gartenwerkzeuge und viele weitere Endprodukte (siehe www.holz-jaeger.com).
Neben ihrer fairen Produktion und Nachhaltigkeit haben die Hölzer ein weiteres gemeinsames Merkmal: Sie sind allesamt stark resistent und damit ebenso langlebig. Ihre Qualität zahlt sich somit aus. 80% des Verkaufes verläuft innerhalb Deutschlands. Die restlichen 20% verteilen sich auf das Ausland, wie zum Beispiel Österreich, die Schweiz, Frankreich und weitere.
Nachhaltigkeit ist im heutigen Zeitalter ein wichtiges Thema, mit welchem man sich gründlich und gewissenhaft beschäftigen sollte. Deshalb reisten das Galileo-Team sowie Catherine Körting von BioMaderas für die Reportage in die Tropenwälder Kolumbiens, um dort den Werdegang eines solchen Holzes zu begleiten. Dabei verfolgten sie diesen von der Baumfällung bis hin zur Verarbeitung dessen im Sägewerk durch die Indios, den Einheimischen. Zweiter Teil der Dreharbeiten fand schließlich in der Nümbrechter Papiermühle statt. Lagerung der qualitativen Hölzer sowie Endprodukte, zu denen sie verarbeitet werden, wurden hier präsentiert.
Die Ausstrahlung der Reportage erfolgt heute, am 06.04.2016, zwischen 19:05 Uhr und 20:15 Uhr auf dem Fernsehsender Pro7.
Text und Fotos: Aline Walter