Gummersbach – Der VfL Gummersbach hat am Mittwochabend seinen vierten Sieg in Folge eingefahren und den TV 05/07 Hüttenberg mit 28:21 (11:8) besiegt. Vor 2.612 Zuschauer in der SCHWALBE arena feierte der VfL seinen achten Heimsieg in Serie und bleibt damit im Kalenderjahr 2019 in der 2. HBL ungeschlagen. Im Nachholspiel des zwölften Spieltags kamen die Gummersbacher erst ab Mitte der ersten Halbzeit in Tritt und drehten eine Drei-Tore-Führung der Gäste. Angeführt von einer aggressiven Abwehr und einem gut aufgelegten Filip Ivić zwischen den Pfosten verwalteten die Oberbergischen ihren Vorsprung in Halbzeit zwei sicher und gingen so als verdienter Sieger vom Platz. Durch den doppelten Punktgewinn steht der VfL jetzt mit nur noch einem Punkt Rückstand auf das Führungsduo auf Position drei in der Tabelle.
Erste Halbzeit
Gleich von Beginn an voll im Spiel war VfL-Keeper Filip Ivić, der in der ersten Minute auch gleich die erste Parade für sich verzeichnen konnte. Nach dem Führungstreffer durch Alexander Hermann 1:0 hielt der Kroate gleich noch einmal. Doch nach dem 2:1-Treffer durch Lukas Blohme in Minute vier verloren die Gummersbacher zunächst den Faden im Angriff und konnten sich trotz einer guten Abwehrleistung und weiterer Paraden von Ivić nicht mit Toren belohnen. Es folgte eine torarme Phase, in der es bis zur 14. Minute dauerte, ehe erneut Blohme für den VfL traf (3:3). Dennoch übernahm der TVH immer mehr das Spielgeschehen, während es bei den Blau-Weißen an Ungenauigkeiten im Passspiel und im Torabschluss haperte. Die Hüttenberger präsentierten sich zielsicherer, so dass der VfL in Minute 17 einen 3:6-Rückstand hinnehmen musste und Coach Torge Greve daraufhin seine erste Auszeit nahm.
Nach der kurzen Besprechung bäumten sich die Gummersbacher sogleich auf. Youngster Pierre Busch verkürzte durch einen schönen Alleingang zum 4:6 (17. Minute) und läutete damit die Aufholjagd ein. Die Oberbergischen waren nun bemüht sich klarere Aktionen herauszuspielen und die Balleroberungen in der Defensive vorne auszunutzen. Nach 20 Minuten lagen die Gummersbacher ein letztes Mal mit drei Treffer zurück (5:8), ehe sie sich Tor für Tor herankämpften und hinten bis zum Halbzeitpfiff nichts mehr anbrennen ließen. Angeführt von den Paraden des starken Ivić gelang dem VfL ein 6:0 Lauf, der ihnen nun selbst drei Tore Vorsprung einbrachte. Nach zwei wuchtigen Treffern von Alexander Weck zum 7:8 und 8:8 war es schlussendlich Marvin Sommer, der den 11:8-Halbzeitstand per Siebenmeter markierte (30. Minute).
Zweite Halbzeit
Dem VfL gelang es nach dem Wiederanpfiff das Selbstvertrauen aus den guten Aktionen der letzten Minuten von Hälfte eins mitzunehmen. Mit Konzentration und aus einer stabilen Abwehr heraus gaben die Gummersbacher nun klar den Ton an. Mit seinem sechsten von acht Toren in der Partie schraubte Blohme in der 36. Minute die Führung seiner Mannschaft auf 15:9 hoch. Die zahlreichen Wechsel, die Greve wie schon am Samstag gegen Eisenach vornahm, taten dem Spielfluss ebenfalls keinen Abbruch. Jonas Stüber, der für Alexander Becker ins Spiel kam, reihte sich in der 41. Minute ebenfalls nahtlos ins Gummersbacher Spiel ein und erzielte das 17:12 für die Heimmannschaft.
Auch eine doppelte Zeitstrafe brachte die Gastgeber nicht mehr aus der Ruhe. Beim Stand von 18:14 waren die Gäste aus Hüttenberg zwar noch einmal bis auf vier Tore am VfL dran, vier Gummersbacher Tore in Folge stellten die Weichen jedoch auf Sieg (22:14, 50. Minute). Die Oberbergischen strahlten dabei immer mehr Sicherheit aus und zeichneten sich durch eine mannschaftlich geschlossen gute Leistung aus. Auch Malte Meinhardt konnte sich in der 58. Minute mit seinem Treffer zum 27:19 in die Torschützenliste eintragen. Den Schlusspunkt der Partie setzte Yonatan Dayan durch eine sehenswerte Einzelaktion mit dem 28:21 in der 60. Minute.
Mit einem Punktestand von 23:9 Punkten hat der VfL Gummersbach den direkten Anschluss an die Aufstiegsplätze realisiert. Nur noch ein Punkt trennt die Oberbergischen vom ASV Hamm-Westfalen und dem HSC 2000 Coburg. Die Mannschaft von TUSEM Essen konnte der VfL durch den Sieg acht Tage vor dem direkten Duell um einen Punkt hinter sich lassen. Am 26. Dezember um 17 Uhr erwartet der Tabellennachbar aus Essen den VfL Gummersbach zum Weihnachtsduell in der Essener Sporthalle „Am Hallo“.
Trainerstimmen:
Torge Greve (VfL Gummersbach):
Am Anfang hatten wir massive Probleme. Wir sind in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht ins Laufen gekommen und haben vorne keine guten Entscheidungen getroffen. Entsprechend haben wir dann auch Gegenstoßtreffer kassieren müssen. Mit unserer Abwehr war ich die ganze Zeit über schon zufrieden und Filip Ivić hat uns gerade am Anfang mit seinen Paraden im Spiel gehalten, so dass Hüttenberg nicht zu einem höheren Vorsprung kam. Danach haben wir aus einer stabilen Abwehr heraus Ballgewinne gehabt und kamen durch die erste und zweite Welle zum Erfolg. Entscheidend waren dann natürlich die sechs Tore vor der Pause und die Tore kurz nach der Pause. Ich sehe Hüttenberg nicht als Abstiegskandidat. Hüttenberg ist unangenehm zu spielen, das hat man auch heute gesehen. Meine Mannschaft hat das am Ende gut und souverän gelöst und jetzt haben wir mit vier Siegen in Folge auch genug Selbstvertrauen für die zwei Endspiele des Jahres gegen Essen und Hamm gesammelt. Ich hoffe, dass uns die Fans auch in diesen beiden Spielen weiter unterstützen werden.
Frederick Griesbach (TV 05/07 Hüttenberg):
Glückwunsch an Gummersbach zum letztlich verdienten Sieg. Wir sind trotzdem enttäuscht, denn in den ersten 20 Minuten haben wir phänomenal gedeckt und den VfL vor massive Probleme gestellt und Ballgewinne erzwungen. Das war aber auch schon oberes Limit für uns, besser geht es nicht. Trotzdem steht es dann nur Unentschieden. Im zweiten Teil war es genau umgekehrt, da hat es der VfL in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit besser gemacht. Sie schaffen es dann aber auch daraus eine deutliche Führung zu machen. Genau das macht für mich den Unterschied zu einer Spitzenmannschaft wie dem VfL aus. Ab unserem achten Tor fehlte uns einfach der Mut in die Nahtstelle zu gehen. Dann gibt es hier nichts zu holen. Jetzt müssen wir den Mund abputzen und uns in Bietigheim besser präsentieren.
Quelle: VfL Handball Gummersbach GmbH