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Examen für Pflege-Azubis trotz Kontaktbeschränkung

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Gummersbach – Examen für Pflege-Azubis kann trotz Kontaktbeschränkung am Patientenbett starten. Gesundheits- und Bildungszentrum brauchte Genehmigung.

Damit in wenigen Tagen die Examensprüfungen für die Pflegeschüler am Gesundheits- und Bildungszentrum Oberberg (GBZ) starten können, musste das Ausbildungsinstitut des Klinikum Oberberg einige Vorkehrungen treffen. Am Dienstag, 26. Mai, werden die 45 Schülerinnen und Schüler mit den praktischen Prüfungen – der Versorgung eines Patienten – starten. Das GBZ musste dafür eine Genehmigung bei der Bezirksregierung einholen, denn neben dem angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger muss trotz der bestehenden Kontaktbeschränkungen aufgrund des Coronavirus auch die zweiköpfige Prüfkommission mit ins Patientenzimmer.

„Wir müssen alle einen Mundschutz und unsere Bereichskleidung tragen und natürlich die Hände desinfizieren, dann dürfen wir die praktische Prüfung auf einer  Station durchführen“, erklärt Roksana Ressmann, stellvertretende GBZ-Leiterin. Die Schüler müssen eine Pflege Anamnese für einen Patienten erstellen und den Fall der Prüfungskommission vorstellen. Anschließend gilt es unter den Augen der Prüfer einen regulären Arbeitstag zu absolvieren. Um die Examenskandidaten trotz der zeitweiligen Schulschließung auf ihre Prüfung gut vorzubereiten, hat das Lehrerteam bereits Anfang April mit Homeschooling begonnen. Nachdem anfangs via E-Mail Aufgaben verschickt wurden, ist die Schule am 20. April auf die online Plattform Microsoft Teams umgestiegen, um 175 Pflegefachfrauen und –fachmänner, 100 Operationstechnische Assistenten und 25 Pflegeassistenten per Fernunterricht zu schulen. Aber zunächst musste das Lehrerkollegium den Umgang mit der online-Plattform lernen. Psychologin und GBZ-Lehrerin Julia Steinhoff führte ihre Kollegen mittels einer Liveschulung sowie eines Video-Tutorial in das neue Medium ein.

„Aktuell sind unsere Schüler wieder im Praxiseinsatz oder haben Unterricht in kleinen Gruppen in den Schulräumen, andere unterrichten wir auch noch parallel über Teams“, sagt GBZ-Leiter Dirk Bross.GBZ-Lehrerin Kerstin Switala hat sich zum Beispiel für den online Unterricht das Thema „Fieberkranke Menschen pflegen“ vorgenommen. „Ich möchte, dass sich die Schüler zunächst Gedanken über ihre eigenen Erfahrungen mit Fieber machen“, berichtet Kerstin Switala. Über das eigene Empfinden bei Fieber verfassen ihre Schüler Audio-Dateien, die sie an ihre Lehrerin zurückschicken. Die Schüler finden in der Online-Plattform ihren Stundenplan und die Aufgaben aus den verschiedenen Kursen. Broß und sein Team haben  das Material für die nächsten 6 Monate angelegt. Die Möglichkeiten der Software faszinieren den Schulleiter: „Wir können den Unterricht im Klassenraum oder Demonstrationen am Pflegebett über Video-Chat anbieten, die Schüler können Fragen stellen, wir können Aufgaben einstellen und zu den Lösungen der Schüler Feedbacks geben oder uns im Chat miteinander unterhalten.“ Dirk Broß berichtet, dass nicht nur die Geschäftsführung und Pflegedirektion des Klinikum Oberberg froh waren, dass ihre Schüler weiterhin unterrichtet wurden, sondern auch die zahlreichen Kooperationspartner wie Pflegedienste und Heime, die ihre Schüler ins GBZ schicken. „Wir erobern uns ein Stück Normalität mit neuen Methoden zurück“, zieht der GBZ-Leiter ein positives Fazit.

Trotz der bundesweiten Schulschließungen, von der auch das GBZ betroffen war, sind die Schüler in den vergangenen Wochen nicht untätig geblieben. Während der arbeitsreichen Zeit in den beiden Kreiskrankenhäusern Gummersbach und Waldbröl haben die Nachwuchs-Pflegekräfte ihre Kollegen auf den Stationen tatkräftig unterstützt und das Besuchsverbot an den Eingängen der Krankenhäuser mit großer Geduld allen Besuchern erklärt. Auch Botengänge mit frischer Wäsche oder lieben Briefen und Bildern von Enkelkindern für kranke Angehörige haben die Schüler auf die Stationen getragen. Ein Teil der Schüler hat einen Fahrdienst zu den Laboren übernommen und die Proben mit den Covid-19-Abstrichen aus Gummersbach und Waldbröl ins Labor transportiert.

Quelle: Klinikum Oberberg GmbH

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