Zeigen, wie ökologische Landwirtschaft funktioniert – das ist die Aufgabe der Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau. 242 gibt es davon in ganz Deutschland – in der Bergischen Region zwischen dem Städtedreieck und dem SiegtaI wurde der Gummersbacher Klosterhof Bünghausen in das Netzwerk aufgenommen. „Für uns ist dies eine Bestätigung unserer jahrelangen Arbeit“, freut sich Peter Schmidt, Bauer aus Leidenschaft, Mitgründer der Regionalvermarktung bergisch pur und Mitglied des NRW-Vorstandes des Erzeugerverbandes Biokreis.
Und es ist vor allem eine Auszeichnung. Gibt es doch über 23.000 Ökobetriebe in Deutschland, aber nur 242 Demonstrationsbetriebe, davon 22 in NRW.
Vor rund 17 Jahren gründete Schmidt die Landwirtschaft. Heute führt er mit seiner Frau Susanne Schulte einen Grünlandbetrieb, der sich als Archehof auf die Zucht und Vermarktung alter Rassen spezialisiert hat. Schwerpunkt ist die Mutterkuhherde der Rasse Rotes Höhenvieh, deren Ochsen- und Färsenfleisch als besonders schmackhafte Spezialitäten gilt. Die Bergschafe liefern nicht nur hervorragendes Lammfleisch – sie sind auch echte Experten in der Landschaftspflege, die sogar die überhand nehmenden Herkulesstauden vertilgen. Dazu gibt es auf dem Hof noch Eier von Zweinutzungshühnern und die Zucht seltener Mechelner Hühner, einer traditionellen belgischen Hühnerrasse. Denn Susanne Schulte und Peter Schmidt sind sich einig:
„Unser Ziel ist es, den alten Rassen auch wirtschaftliche Perspektiven zu bieten.“
Der Klosterhof Bünghausen ist seit mehr als fünf Jahren zertifizierter Ökobetrieb und Mitglied des Erzeugerrings Biokreis NRW. „Denn unser Betriebskonzept funktioniert fast automatisch nach Öko-Kriterien – das nennen wir Kreislaufwirtschaft“, so der Gummersbacher Bauer. Das eigene Heu oder die Heulage wird als Futter genutzt. Die Hühner erhalten zugekauftes Biofutter, die Lämmer hin und wieder Bio-Kraftfutter. Der Mist wird auf den eigenen Weiden ausgebracht und „ist unser wichtigster Dünger“, betont Schmidt. Vermarktet werden nur die Produkte vom eigenen Hof – zugekauft und gehandelt wird nichts. „Wenn das Rind eben verteilt ist, müssen wir leider auch Kunden absagen.“
Susanne Schulte und Peter Schmidt sind Öko-Landwirte aus Überzeugung – den Trend zum konventionellen Massenprodukt wollten sie noch nie mitmachen. „Als Demonstrationsbetrieb werden wir noch öfter die Tore öffnen, Führungen und Betriebsbesichtigungen anbieten, Informationsveranstaltungen durchführen. Ganz besonders liegt uns auch die Weitergabe des Wissens an Kinder und Jugendliche am Herzen“, so Susanne Schulte und Peter Schmidt. Zudem sind solche Veranstaltungen mittlerweile ein kleines, aber wichtiges Standbein für den Hof geworden.
Über das Netzwerk der Demonstrationsbetriebe hoffen beide auch, in einen intensiven Wissensaustausch mit anderen Betrieben zu kommen: „Denn wir alle müssen uns immer mehr anstrengen, um als kleine Betriebe überleben zu können.“ Doch Schmidt sieht im Ökolandbau eine Zukunft. Darum steht der Demonstrationsbetrieb auch zur Verfügung, wenn sich andere Landwirte über die Perspektiven informieren wollen.
Quelle: Klosterhof Bünghausen