Bergneustadt – Am Sonntag (25.10.2020) besuchten junge Menschen aus dem Forum Wiedenest und der Leiter des Projektes “herzwerk” Markus Guterding die Moschee in der Industriestraße. Unter dem Zeichen des gegenseitigen Verständnisses konnten sie einem Gebet beiwohnen, Fragen stellen und die muslimische Gemeinde kennenlernen. Willkommen geheißen wurden Sie von Fetin Karaca, dem Vorsitzenden des Moscheevereins, mehreren Religionsbeauftragten der DITIB und selbstverständlich auch von Recep Özaydin, dem Imam.
Für die Veranstaltung wurden aufgrund der Pandemie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Außer der üblichen Mund-Nase-Bedeckung und dem Desinfektionsmittel im Eingangsbereich wurde außerdem kontaktlos Fieber gemessen, bevor die Moschee betreten werden konnte. Klebestreifen auf dem Boden in der Moschee markierten die Stellen, an denen die Gemeindemitglieder beten konnten, sodass ein Mindestabstand gewährleistet wurde.
Die jungen Leute aus dem Projekt “herzwerk” waren jedoch nicht die Einzigen, die in die Moschee eingeladen wurden: Auch der aktuelle Bürgermeister Wilfried Holberg und der zukünftige Bürgermeister Matthias Thul waren vor Ort und beteiligten sich an dem Dialog.
“Die Gemeinde gehört zu Bergneustadt und Bergneustadt gehört auch zu uns”, betonte der Vorsitzende Fetin Karaca bei seiner Begrüßung. Außerdem bat er die Besucher, alle Fragen zu stellen, die ihnen in den Sinn kämen – ob zum Glauben, der Gemeinde oder der DITIB. Schon seit mehreren Jahren finden diese Besuche statt, um gegenseitige Vorurteile abzubauen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.
Bürgermeister Wilfried Holberg bezeichnete dies als “Wunderbare Geste auf dem Weg zur Annäherung der Religionen”, weil Verständnis füreinander entstehen würde. Er sieht in der Religion die Möglichkeit, dass die Menschen als Gesellschaft zusammenwächst. Außerdem verabschiedete er sich mit herzlichen Worten von der muslimischen Gemeinde.
Auch sein Nachfolger Matthias Thul bedankte sich für die Einladung. Er betonte, dass er der Bürgermeister aller Bergneustädter sein wolle. Chancen auf einen konstruktiven Dialog sieht er auch in der Zukunft: “Wir müssen uns auch mal zanken und streiten, das gehört dazu. Wir werden uns aber auch wieder versöhnen und Lösungen finden.” Alle Beteiligten drückten außerdem aus, dass sie diese Zusammenarbeit in Zukunft fortsetzen möchten.
Autorin: Amei Schüttler