Nümbrecht – Auch in diesem Jahr gastierte das bekannte „White Horse Theatre“, das europaweit größte pädagogische Tourneetheater, am Homburgischen Gymnasium.
Die jungen Schauspieler, die als „native speaker“ drei Stücke komplett in englischer Sprache aufführten, verstanden es, die Schüler und Schülerinnen aller Jahrgangsstufen zu begeistern.
Mit dem in einfachem Englisch gehaltenen Theaterstück „My Cousin Charles“ richtete sich das Ensemble an die Jahrgangsstufen 5 und 6. In dem Stück von Peter Griffith geht es um Dottie, die verzweifelt ist, da sich ihr Vetter Charles angekündigt hat. Sie und Charles können sich überhaupt nicht ausstehen. Charles’ Besuch fängt katastrophal an, als sein Fußball das Fenster des Nachbarn zertrümmert … und es wird noch schlimmer, als die zwei Kinder versuchen, den Schaden zu beheben, ohne dass der Nachbar etwas bemerkt.
Vor den Schülern der Mittelstufe wurde mit „A Slap in the face“ eine spritzige Komödie über Heldenfantasien – und den Druck auf Jugendliche, der sie zwingt, zu lügen, um peinlichen Situationen zu entgehen, aufgeführt.
Das dritte Stück „The Merchant of Venice“ führte das Ensemble vor den Oberstufenschülern auf. Darin geht es um die Hauptpersonen Antonio, einen wohlhabenden Kaufmann, den besitzgierigen Juden Shylock, Bassiano, einen Freund von Antonio und Porzia, eine reiche Erbin. Zu Beginn der Handlung bittet Bassiano seinen Freund Antonio um Geld, damit er um Porzia werben kann. Da Antonios Schiffe noch nicht wieder angekommen sind und Antonio solange nicht über Geldmittel verfügt, leiht dieser sich bei Shylock Geld. Der Jude nimmt keine Zinsen, verlangt dafür aber ein Pfund Fleisch aus dessen Körper schneiden zu dürfen, wenn Antonio am Fälligkeitstag nicht alles Geld zurückgezahlt hat. Antonio besiegelt den Vertrag, da er sicher ist, dass seine Schiffe schon einen Monat später wieder ankommen und er zahlen kann. Währenddessen wird Bassianos Hochzeit mit Porzia geplant, da Bassiano der Bewerber war, welcher die Schatulle mit dem Bild von Portia öffnete. Unterdessen kann Antonio aber seine Schulden nicht begleichen und Shylock fordert seine Schuld ein. Der Jude geht vor Gericht. Die Verhandlung, die gegen Antonio läuft nimmt aber eine überraschende Wendung und Shylock selbst wird für ein Verbrechen angeklagt. Antonio kommt frei und Bassiano, welcher ihm beigestanden hat, reist zurück zu Portia.
Die professionelle szenische Gestaltung der Stücke half den Schülern über die eine oder andere sprachliche Hürde hinweg, aber insgesamt waren unsere Englischkollegen einmal mehr davon überzeugt, wie wichtig und bereichernd die Auseinandersetzung mit einer Fremdsprache in authentischen Situationen ist.
Text: Lina Samel, Melina Kadler, Anke Roter