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Paradiso – Ein Stück in acht Bildern von Lida Winiewicz

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Nümbrecht – Martha füttert jeden Tag die Enten im Park. Sie ist 81 und außer den Enten braucht die ehemalige Schuldirektorin keine Gesellschaft. Eines Tages setzt sich die deutlich jüngere Vicky unaufgefordert zu ihr auf die Bank. Auf ihre Art ist die Krankenschwester ein ebenso harter Knochen wie Martha. Sie ist schlagfertig und wird von Martha zunächst unterschätzt. Vicky muss schauen, wo sie finanziell bleibt. Bei ihrer Arbeit mit den Privatpatienten ist sie durchaus mit dem Herzen dabei, aber der letzte ist gerade gestorben und sie braucht neue Kundschaft. Martha wittert sofort unredliche Absichten, doch Vicky lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen.

Spitzzüngig werfen die beiden Damen sich allerhand Wahrheiten und auch die eine oder andere Gemeinheit an den Kopf. Weil sie merken, dass sie voneinander profitieren können, und weil Streit Spaß macht, nähern sie sich einander an. Denn eines haben sie gemeinsam: ihre Einsamkeit.

Zwischen den ungleichen Frauen entwickelt sich allmählich eine innige Freundschaft und beide genießen es, nicht mehr allein zu sein. Ein Stück mit Happy End hat Lida Winiewicz dennoch nicht geschrieben.

Foto: Christian Melzer
Foto: Christian Melzer

Schließlich geht es um eine betagte, immer stärker auf fremde Hilfe angewiesene Frau und eine jüngere, die sie pflegt, aber deshalb nicht weniger von ihr abhängig ist. Wie nebenbei streift das Stück dabei Themen, die uns alle angehen. Wieviel Abhängigkeit verträgt eine Freundschaft? Geht Treue bis zur Selbstaufgabe? Fragen, die sich jedem Menschen stellen, der für einen anderen Verantwortung übernimmt, ganz gleich, ob professionell oder nicht. Dabei verliert Winiewicz nie ihre humorvolle Sicht auf die Realität, auch wenn sie dem Zuschauer nichts erspart.

Paradiso ist ein bissig humorvolles Stück, das dennoch unter die Haut geht und dessen Protagonistinnen eigensinnig und nachgiebig, schonungslos und verletzlich, liebenswert und egoistisch, eben zutiefst menschlich sind. “Es ist eigentlich eine Liebesgeschichte”, sagt die erfolgreiche und vielfach ausgezeichnete Wiener Autorin und Übersetzerin über ihr Stück.

Es spielen: Heike Bänsch und Kristin Kunze, Regie: Anja Wienpahl.

Samstag, 10. Januar 2015, 20 Uhr und
Sonntag, 11. Januar 2015, 18 Uhr
in der Aula des Schulzentrums in Nümbrecht, Mateh-Yehuda-Straße 5, 51588 Nümbrecht

Eintritt: 14 Euro, ermäßigt: 10 Euro, Karten sind erhältlich bei der Tourist-Information Nümbrecht, Hauptstraße 16, 51588 Nümbrecht. Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00–17.30 Uhr. Telefon 02293-302302. Telefonische Kartenvorbestellungen auch unter 02293-903454.

Ein Dank gilt der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden für die freundliche Unterstützung.

Foto: Christian Melzer
Foto: Christian Melzer
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