Seit 2012 besuchen Schüler und Schülerinnen des Fergusson Colleges aus Pune, Indien mit ihrer Deutschlehrerin Dr. Savita Kelkar im Rahmen einer Studytour alle zwei Jahre unsere Schule. Unter der Leitung der Lehrerinnen Esther Rautenbach und Brigitta Höwer ist in diesem Winter eine 20 köpfige Schülergruppe des HGNs zum erstenmal nach Indien geflogen. Nach zweiwöchigem Austausch sind wir mit unzähligen Eindrücken und Erlebnissen begeistert nach Nümbrecht zurückgekommen.
Wir hatten ein paar wirklich tolle Tage am Fergusson College in Pune. Unsere indische Austauschlehrerin hat die Latte sehr hoch gehängt, das können wir nicht toppen. Alles war bestens organisiert, das Programm war sehr abwechslungsreich: Tempel, Trommel- und Batikworkshop, Gesangs- und Kochwettbewerb, Parkbesuch, Bollywoodmovie im Kino, etc. und immer wieder reichlich zu essen.
Wir haben die Gastfamilien als sehr offen, warmherzig und gastfreundlich kennen gelernt. Erfreulicherweise haben sich unsere Schüler super mit ihren Austauschpartnern verstanden, weswegen es beim Abschied reichlich Tränen gab.
Unsere oberbergische Schülertruppe hat sich 100% auf das Abenteuer Indien eingelassen: Sie haben alles mitgemacht, das exotische scharfe Essen probiert, mit ihren indischen Austauschpartnern interagiert, ganz spontan tolle Gesangseinlagen oder einen Bollywoodtanz eingelegt, und selbst in sehr ungewohnten und unangenehmen Situationen z.B. wegen der hygienischen Bedingungen oder der in Indien allgegenwärtigen großen Armut noch gelächelt.
Nach dem 10 tägigen Austauschprogramm haben wir noch einen Tag in Mumbai und zwei Tage in Delhi verbracht. Wenn man schon einmal die Gelegenheit hat, nach Indien zu reisen, sollte man die Hauptstadt und den Taj Mahal in Agra gesehen haben.
Manche Eindrücke und Erlebnisse waren grenzwertig. Sowohl die Schüler, als auch wir begleitenden Lehrer Esther Rautenbach, Brigitta Höwer und Marc Lob haben wegen der großen Armut, der riesigen Slumviertel, der verdreckten, wenig bekleideten Bettelkinder, der pestilenten Gerüche, dem ohrenbetäubenden Lärm durch die permanent hupenden Autos zwischendurch einen Koller bekommen. Die Armut ist erschütternd. Aber vielleicht ist es sehr lehrreich für unsere Schüler auch mal diese Seite live zu sehen.
Die Schüler haben auf jeden Fall diskutiert, dass sie in Zukunft dankbarer für das sein wollen, was sie alles haben, dass sie weniger jammern und klagen wollen … vielleicht hat sich allein dafür das Abenteuer Indien schon gelohnt.
Das Fazit dieses Abenteuers: Indien, wir kommen in zwei Jahren definitiv wieder! Jetzt freuen wir uns erst einmal auf den Gegenbesuch unserer indischen Freunde im Juni.
Ein ganz besonderer Dank geht an Savita, Rohini, Mrinmayee, Mayuresh, Pranav und Yogesh, dafür dass ihr euch bestens um uns gekümmert habt!
Text: Esther Rautenbach