Morsbach – Ein paar Kilometer hinter Morsbach, kurz vor Friesenhagen, liegt idyllisch im Tal gelegen, das Wasserschloss Crottorf. Eigentlich schon in Rheinland Pfalz gelegen, sprechen die Morsbacher gerne von „Ihrem“ Wasserschloss. Zur Schlossanlage gehören die alte Mühle, die vor dem Schlosspark liegt und einige umliegende Gebäude. Bereits im Jahr 1261 erstmals mit dem Ritter Ludwig, dem Schwarzen von Crottorf, erwähnt, steht das Schloss heute noch in voller Pracht. Zum Wasserschloss wurde es aber erst 1542, sein jetziges Aussehen bekam es dann Ende des 17. Jahrhunderts.
Ein Besuch lohnt sich, denn alleine das schöne Gelände und auch der uralte Baumbestand sind mehr als sehenswert. Im unteren Park befinden sich 2 Stahlskulpturen, die „Crottorf Elevations“ des amerikanischen Künstlers Richard Serra.
Das Schloss ist heute im Besitz der Familie Hermann Graf Hatzfeld – Wildenburg – Dönhoff und wird von ihr auch bewohnt. Deswegen können auch nur die Parkanlage und die Innenhöfe besucht werden. Gerne genutzt werden diese von Brautpaaren, die sich hier in Herrschaftlicher Atmosphäre ablichten lassen.
Bekannt wurde das Schloss vor einigen Jahren, weil die bekannte Zeit Journalistin Marion Gräfin Dönhoff hier ihre letzten Lebensjahre verbrachte.
Wer dann noch mal was Außergewöhnliches sehen will, der gehe ein paar Meter vor dem Schloss zurück, in Richtung Landgasthof „Wildenburger Hof“. Linker Hand an der Straße stehen noch einige alte Fachwerkhäuser und das alte Mühlengebäude des Schlosses. Direkt dahinter geht ein kleiner Feldweg bergab. Dem folgen Sie bis zu einer Holzbrücke, hier überqueren Sie den Wildenburger Bach. Sie sind nun auf dem Wanderweg „Die Landfrauen Route“, gehen Sie ein paar Meter nach links und schauen dann mal an dem Fels entlang den Berg hinauf. Dort sieht man den Eingang einer besonderen Höhle. Diese wurde vor ein paar Jahren mit einem Gedicht versehen. In Stein meißelte hier die bekannte amerikanische Konzeptkünstlerin Jenny Holzer. Obwohl ich selber schon ein paar Mal am Wasserschloss war, kannte ich dieses Kunstwerk nicht. Aber Fernsehen bildet ja bekanntlich, denn in der Sendung „Stratmann wandert“ wurde diese Höhle vorgestellt. Und da sie nicht mit einem Hinweisschild versehen ist, bleibt sie ein Geheimtipp für Wanderer.