Terror, Kriege, der Brexit, weltweite Unsicherheit und gerade kürzlich die Wahl von Donald Trump – kein Wunder, dass die Anleger (wieder einmal) in Edelmetalle investieren. Doch heutzutage setzen die Anleger nicht mehr auf Münzen oder Barren; es gibt einen neuen Favoriten.
Das nächste markterschütternde Ereignis: Donald Trump ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten
Nach der US-Wahl starren Beobachter natürlich auf die Rohstoffmärkte. Derzeit setzen zahlreiche Investoren auf neue Strategien, um sich auf neue Szenarien einstellen zu können. Schlussendlich wird der weltweit größte Ölverbraucherstaat, die Vereinigten Staaten von Amerika, zukünftig von einem Mann regiert, den man keinesfalls durchschauen kann. Die Rede ist von Donald Trump, dem 45. Präsident der Vereinigten Staaten, der sich – entgegen aller Expertenmeinungen – gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton durchsetzen konnte.
Die Märkte können kaum noch eingeschätzt werden
Während zu Beginn der Wahlnacht noch die Rohöl-Notierungen im US-Handel auf der Stelle traten, konnten bereits massive Rückgänge (über 3 Prozent) am asiatischen Handel beobachtet werden. Händler verwiesen auf den wohl immer wahrscheinlicher werdenden Wahlsieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump. Nun, nachdem fest steht, dass Donald Trump der nächste Präsident werden wird, haben viele Anleger Angst, wie es an der Börse weitergeht. So forderte Trump nicht nur eine Beschränkung der Zuwanderung, neue Zölle und sprach auch immer wieder davon, die Handelsverträge neu zu verhandeln. Allesamt Faktoren, die die Börse erschüttern können und auch werden.
Der Goldkurs klettert nach oben
Die Rohstoffpreise deuten darauf hin, dass die Anleger der Meinung sind, es wird zu konjunkturellen Schwierigkeiten kommen. Rohöl der Sorte Brent lag am Morgen bei 45,28 US-Dollar; 1,6 Prozent (76 Cent) weniger als noch am Vorabend. Der Ölpreis für West Texas Intermediate, der US-Referenzsorte schlechthin, fiel um 1,7 Prozent (78 Cent) auf 44,20 US-Dollar. Vor allem sind es die „sicheren Häfen“ – wie Edelmetall – die derzeit angesteuert werden. Kein Wunder, dass der Goldkurs nach oben ging, als sich der Trump-Wahlsieg abzeichnete. Im asiatischen Handel nahm der Goldpreis um 5,4 Prozent zu; in Europa verzeichnete der Goldkurs einen Anstieg um 4 Prozent.
Der Goldkurs im Detail
Am Morgen lag die Feinunze – 31,1 Gramm – bei 1.337,38 US-Dollar (1.211 Euro). Der höchste Stand seit September. Weiterer Rückenwind kommt zudem von der Dollar-Schwäche; das verteuert das Edelmetall für Käufer, die nicht im Dollarraum beheimatet sind.
Der neue Favorit
Von Juli 2016 bis September 2016 haben die Anleger 190 Tonnen an Goldmünzen und Goldbarren gekauft. 146 Tonnen wurden über ETPs (Exchange Traded Products) – börsengehandelte Investmentprodukte – erworben. Anleger können beliebig viele und beliebig große Anteile kaufen, deren Werte sich dann zum Goldpreis entwickeln. Eine Alternative zu Goldbarren und Münzen, die gekauft und in weiterer Folge eingelagert werden müssen. Zudem sind zahlreiche ETPs mit echtem Gold hinterlegt – jedoch nicht zwangsläufig, sodass ETPs auch als Papier-Gold bezeichnet werden. Investiert der Anleger in ETPs, zielt er auf den kurzfristigen Erfolg ab; das kurzfristige Investment lohnt sich vor allem, wenn unsichere Zeiten befürchtet werden. ETPs können schnell gekauft und verkauft werden und sind daher für zahlreiche Anleger ein neuer Favorit geworden.
Gold-ETPs oder auch -ETFs verzeichnen bereits seit Anfang des Jahres eine starke Nachfrage und kaufen deswegen große Mengen Gold. Im zweiten Quartal haben Gold-ETFs sogar deutlich höhere Zuflüsse verzeichnet. Das hat auch den Goldpreis in die Höhe getrieben.
Trump ist nicht an allem schuld ;)