Mittelstand Oberberg

Neue Impulse und alt Bewährtes zum Jahresauftakt

ARKM.marketing

Am 10.01.2017 fanden sich zum traditionellen Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land wieder hochrangige Persönlichkeiten aus der Politik, Vorstandsmitglieder aus den Innungen und weitere Gäste im Forum Handwerk und Handel in Bergisch Gladbach ein.

Nach dem Empfang im Foyer durch Willi Reitz, Kreishandwerksmeister Bergisches Land und Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, erwartete die rund 100 geladenen Gäste im großen Sitzungssaal eine Rede des Bundesvorsitzenden der FDP, Christian Lindner.

Mit dem Titel „2017 – Das Jahr der Herausforderungen?“ stellte Lindner zunächst heraus, wie wichtig Flexibilität und Freiheit für Deutschland ist. Die Politik müsse sich verstärkt auf ihre zentralen Aufgaben konzentrieren. „Es kann nicht sein“, so der FDP-Chef, „dass 2.000 Zollbeamte zwecks Mindestlohnkontrollen eingestellt werden, die beispielsweise in einer Bäckerei Verkäuferinnen zu deren Arbeitszeit befragen, anstatt den Fokus auf die Sicherheit des Landes zu setzen.“ Speziell das Thema Sicherheit sei ganz klar Sache der Politik und die Politiker daher gefordert, Lösungen zu finden und diese umzusetzen.

Quelle: Kreishandwerkerschaft Bergisches Land

Auch auf die 50.000 jungen Menschen kam der FDP-Vorsitzende zu sprechen, die momentan noch ohne Ausbildung sind. Hier forderte Lindner mehr soziale Gerechtigkeit und konsequenteres Handeln gegen die Bildungsarmut, die derzeit vorherrsche. „Alle sind mit einem Talent geboren worden“, so der Bundesvorsitzende, „und die Politik muss dafür sorgen, dass die Menschen ein eigenverantwortliches Leben führen können.“ Auch das sei soziale Gerechtigkeit.

Neben der Forderung nach mehr Ordnung in Bezug auf Flüchtlinge und dem Einwanderungsgesetz, kam Lindner zudem auf das Duale Ausbildungssystem zu sprechen. „Die Kampagne des Handwerks ist sehr gut und muss weiter vorangetrieben werden. Aber auch die Eltern sind gefragt, ihre Kinder als Schüler und Nachwuchsgeneration verstärkt zu fördern.“

Kritisch sah Lindner die deutsche Energiewende, die wegen der Dauersubventionen die global teuerste überhaupt sei. Ebenso bemängelte er die derzeitige Infrastruktur Deutschlands, die aktuell weltweit nur auf dem achten Platz rangiere. Das reiche nicht aus. Der FDP-Vorsitzende sprach sich in diesem Zusammenhang für den schleunigen Ausbau des Glasfasernetzes aus, dessen Flächendeckung in Deutschland gerade einmal 1 Prozent betrage. Dagegen biete Schweden mit 40 Prozent einen deutlich besseren Breitbandausbau, was dazu führen könne, dass auch Arbeitsplätze dorthin verloren gehen. „Vor allem muss unsere Mittelschicht gefördert werden“, betonte Lindner. Und das Wirtschaftswachstum in Deutschland müsse gerade jetzt mehr betragen als nur 2 Prozent. „Es geht darum, Wohlstand zu erwirtschaften und ihn dann zu verteilen, sonst setzt man die jetzige Stabilität aufs Spiel.“ In diesem Sinne wünschte Lindner den Betrieben abschließend daher auch „gute Geschäfte“.

Willi Reitz, der den FDP-Vorsitzenden am Rednerpult ablöste, bedankte sich für dessen Worte und begrüßte als Ehrengäste insbesondere Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land.

„Man hat zwar seine Jahresplanung grob gemacht“, begann Reitz seine Ansprache, „aber ist im Nachhinein immer überrascht, was in einem Jahr alles passieren kann.“ In diesem Jahr stünde nun das sogenannte Superwahljahr mit der Bundespräsidentenwahl am 12. Februar an sowie die Landtagswahl am 14. Mai und letztlich die Bundestagswahl am 17. oder 24. September. „Der Präsident des Deutschen Handwerks trägt dann auch wieder die Sorgen und Forderungen des Handwerks vor.“ Dazu gehöre auch der Vorschlag eines Berufsabiturs, das eine Kombination aus Gesellenabschluss und Abitur darstellen würde. Mit dieser Möglichkeit könne ein weiteres Feld an potentiellen Auszubildenden angesprochen werden.

Ohnehin ticke das Handwerk, im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen, einfach etwas anders. „Manchmal“, so der Kreishandwerksmeister, „ist es eben auch das alt bewährte, das den Mittelstand ausmacht und der deutschen Wirtschaft die notwendige Stabilität und Sicherheit gibt.“

„Im Handwerk“, so Reitz weiter, „sollte auf Langfristigkeit gesetzt werden.“ Ein Beispiel sei, dass alt eingesessene Betriebe einen Nachfolger finden, die das Unternehmen fortführen. Für die Betriebe sei es aber ebenso wichtig, fortschrittlich zu sein, an Weiterentwicklung zu denken und neue Technologien für sich zu nutzen.

“Das Handwerk“, schloss der Kreishandwerksmeister seine Rede, „ist nicht nur gut für den einzelnen Handwerksbetrieb, sondern steht auch für eine stabile Beschäftigungslage.“ Und das bedeute soziale Sicherheit für Betriebe, Mitarbeiter, Familien und die Region.

An den Tischen fanden die Gäste in Gesprächsrunden abschließend noch die Gelegenheit, sich auszutauschen und das festliche Ambiente bei gutem Essen zu genießen.

ARKM.marketing


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@sor.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"