Oberbergischer Kreis. Die deutschen Mobilfunkanbieter hatten bei der Versteigerung der LTE (auch 4G genannt) Frequenzen klare Auflagen erhalten. Eine Mindestverfügbarkeit des neuen Mobilfunk-Standards bis zum Ende des letzten Jahres (2019) wurden vertraglich von den Mobilfunkanbietern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica O2 bestätigt.
Mobilfunkversorgung in Oberberg
Nur Vodafone und die Deutsche Telekom bieten breitflächig mit 4G eine DSL Alternative – Telefonica O2 versagt leider
Ende Februar 2020 haben wir uns gefragt, wie sieht die Mobilfunkversorgung in Oberberg aus. Aus eigenen Erfahrungen kennen wir auf unseren Redaktionsterminen nahezu jedes Funkloch. Auch die Anfahrt zu unserem Büro nach Gummersbach-Windhagen besteht aus zahlreichen Funklöchern. Oft entstehen Gesprächsabbrüche gar nicht durch fehlende Funkmasten, sondern durch den Wechsel zwischen den einzelnen Funkstandards.
Wer mit einem modernen Smartphone unterwegs ist, kann aktuell schon an sehr vielen Orten den LTE-Standard nutzen. In den meisten Vertragstarifen ist dann auch das „Voice over LTE“ inbegriffen. In manchen Tarifen – gerade bei Billigprovidern – nicht.
Wenn ein Mobilfunkkunde von einem Billigprovider in einem 4G Netz eingebucht ist und nun ein Anruf kommt, dann wird vom Mobiltelefon versucht in das 3G bzw. 2G Netz einzubuchen, weil nur in diesen Standards telefoniert werden kann. Genau hier kommt es bei der aktuellen Mobilfunkversorgung in Oberberg immer wieder zu Gesprächsabbrüchen. Ist nämlich am 4G Standort kein 3G bzw. 2G Netz vorhanden, dann kann dort nicht telefoniert werden.
Originale Vertragskunden von der Deutschen Telekom können generell über den LTE/4G Standard telefonieren. Das sogenannte Voice over LTE sorgt dafür, dass das Telefon nicht auf die älteren Standards zurückgreifen muss.
Natürlich bringt auch dieses nichts, wenn die Sender vor Ort nur punktuell vorhanden sind. Auf der Internetseite „cellmapper.net“ kann man genau sehen, wie die Mobilfunkversorgung in Oberberg aktuell ist.
In den folgenden Screenshots für den Raum Gummersbach/Bergneustadt sieht man ein großes 4G Funknetz der Deutschen Telekom mit zahlreichen Funksendern. Vodafone kann lediglich in den Kernorten mithalten. Komplettes Versagen sieht man bei der Telefonica O2. Sehr spärlich und nur punktuelle Mobilfunkversorgung mit dem LTE-Standard. Entsprechend sieht es auch im restlichen Oberbergischen Kreis aus. Auf Cellmapper.net sieht man aber, dass je näher man in Richtung Rhein guckt, dass auch bei der Telefonica O2 das LTE Netz dichter wird.
Die Mobilfunkversorgung in Oberberg ist sehr wichtig für die Oberbergische Wirtschaft. Viele Gewerbegebiete sind auch nach gut 20 Jahren der DSL Einführung immer noch nicht mit dem Festnetz und zeitgemäßer DSL Technik versorgt. Die Mobilfunkversorgung übernimmt hier oft sehr wichtige Lückenversorgungen. Wenn aber nicht genügend Funkmasten aufgestellt werden, oder die Funkmasten an sich nicht über schnelle Glasfaser-Leitungen (oder Richtfunk) ans Internet angebunden werden, dann lahmen die Mobilfunkverbindungen aufgrund zu hoher Benutzerzahlen. Das passiert, wenn die vorhandene Mobilfunkbandbreite auf zu viele Teilnehmer verteilt werden muss.
Mobilfunk-Sender in Oberberg – Telefonica O2
Mobilfunk-Sender in Oberberg – Vodafone
Mobilfunk-Sender in Oberberg – Deutsche Telekom
Im direkten Vergleich (alle Screenshots zeigen den selben Landkarten Ausschnitt!) sieht man wie rückständig Telefonica O2 ist. Telefonica brüstet sich aktuell in seinen Pressemitteilungen immer damit, dass kein anderer Provider mehr neue Funksender baut, als Telefonica. Für die Mobilfunkversorgung in Oberberg hoffen wir, dass die Ausbauversprechungen auch irgendwann im Oberbergischen Kreis ankommen.
Praxistipp für weniger Gesprächsabbrüche im Auto
Aufgrund der zu Anfangs geschilderten Probleme beim Wechsel des Mobilfunkstandard, können wir (aus eigener Erfahrung) jedem Mobilfunkkunden nur raten, bei mobilen Telefonen den älteren 3G/UMTS Standard bei Autofahren einzustellen. Nur wenn man sich längere Zeit an einem festen Ort befindet, dann auf 4G umstellen. Der ältere 3G Standard ist wesentlich besser verbreitet und auch das sogenannte „Handover“ zwischen den benachbarten Funkzellen klappt reibungsloser. Entsprechend geringer ist dann der Gesprächsabbruch während der Fahrt. Das gilt generell für alle der drei verfügbaren Mobilfunkanbieter.
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