Die Verkaufszahlen von Grundstücken lagen im ersten Halbjahr 2019 weiterhin auf hohem Niveau. Bis Ende Juli konnte der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis 2083 Kauffälle erfassen und auswerten, 3 % weniger wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der aktuelle Geldumsatz betrug bisher rund 292 Mio. Euro. Gegenüber den ersten sieben Monaten des Vorjahres ist dies eine Zunahme von rund 3 %.
Die Baulandpreise unterscheiden sich in den verschiedenen Kreisen stark
Die Preisentwicklung der Grundstückswerte bei Bauland verlief bisher uneinheitlich. Während der Durchschnittswert eines Bauplatzes im Nordkreis stabil blieb, stiegen die Durchschnittswerte im Mittelkreis und fielen im Südkreis. Betrachtet man die Baulandflächen zwischen 300 und 1.300 m2, zeigt sich das über Jahrzehnte zu beobachtende Nord-Süd-Gefälle. Daher wurde ein typischer Bauplatz im Nordkreis (Radevormwald, Hückeswagen, Wipperfürth, Lindlar) mit durchschnittlich 89.000 Euro gehandelt. Das entspricht rund 140 Euro/m2. Dagegen wurde im Mittelkreis (Marienheide, Gummersbach, Engelskirchen, Wiehl) für einen Bauplatz 79.000 Euro (115 Euro/m2) und im Südkreis (Bergneustadt, Reichshof, Nümbrecht, Morsbach, Waldbröl) rund 55.000 Euro (80 Euro/m2) gezahlt. Die durchschnittliche Bauplatzgröße in Oberberg betrug rund 715 m2.
Die durchschnittlichen Grundstückswerte für landwirtschaftlich genutzte Flächen liegen zur Zeit mit rund 1,40 Euro/m2 ca. 7 % unter dem Niveau des aktuellen Bodenrichtwerts von 1,50 Euro/m2. Dagegen variieren die Preise von Waldflächen gegenüber denen des Vorjahrs. Im ersten Halbjahr wurden durchschnittlich 1,35 Euro/m2 für Laubwald (+8 %) und 1,25 Euro/m2 für Mischwald (-4 %) erzielt. Im Bereich der Nadelwälder liegt nach Berücksichtigung der Fälle mit besonderen Verkaufsumständen keine ausreichende Datengrundlage vor, um mit Blick auf die Borkenkäfer-Situation bereits eine Trendwende zu belegen. Bisher liegt der Richtwert bei 1,50 Euro/m2.
Grundstückswerte von Ein- und Zweifamilienhäusern gestiegen
Die Preise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser (Grundstücksgrößen zwischen 350 und 800 m2) sind im Mittelkreis leicht gestiegen. So wurde in Oberberg ein solches Objekt mit rund 195.000 Euro gehandelt. Im Nordkreis lag der Durchschnittswert einer solchen Immobilie bei rd. 242.000 Euro (+5 %), im Mittelkreis bei rd. 182.000 Euro (-4 %) und im Südkreis bei rd. 181.000 Euro (+3 %). Je nach Baujahr, Lage, Ausstattung und Beschaffenheit wurde natürlich unterschiedlich viel für eine Gebäudeimmobilie gezahlt.
Werte von Eigentumswohnungen hängen auch von den Baujahren ab
Liegt der Durchschnittspreis einer Neubaueigentumswohnung mit 2.840 Euro/m2 über dem Vorjahresniveau (+7 %), so sind die Grundstückswerte von gebrauchten Eigentumswohnungen zwischen 5 % und 20 % gestiegen. Je nach Alter wurden durchschnittlich 1100 Euro/m2-Wohnfläche für Wohnungen der Baujahresgruppe 1950 – 1974, 1.400 Euro/m2-Wohnfläche für die Eigentumswohnungen der Baujahresgruppe 1975 bis 1995 und 1.620 Euro/m2-Wohnfläche für die Baujahresgruppe 1996 bis 2005 gezahlt. Im Einzelnen ist der Wert einer Eigentumswohnung natürlich stark abhängig von der Lage, dem Baujahr, der Bauausführung, der Ausstattung und den besonderen objektspezifischen Besonderheiten (z.B. Bauschäden).
Quelle: Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis