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Globalisierung und Co. – Diese 3 Fakten über den Zoll sollten Sie kennen

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In der Zeit der Globalisierung gewinnt vor allem der internationale Austausch von Waren immer mehr an Bedeutung. Durch das Internet sind inzwischen selbst Privatpersonen dazu in der Lage, Bestellungen in fernen Ländern aufzugeben und sich die Produkte direkt nach Hause liefern zu lassen. Der Zoll steht dadurch vor einer immer schwerer werdenden Aufgabe, die größeren Warenströme und anderen Kontinenten zu ordnen und für die Rechtmäßigkeit zu sorgen. Das so wichtige exekutive Organ des deutschen Staats ist ansonsten vielen Bürgern nur wenig bekannt. Die folgenden drei Fakten über den Zoll tragen dazu bei, die wahre Größe der Aufgabe zu erkennen, vor der die Behörde in diesen Jahren steht.

40.000 Mitarbeiter in Deutschland

Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist gar nicht bewusst, wie zentral die Rolle des Zolls für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist. Der Hauptsitz des Zolls befindet sich in Bonn, wo ein wesentlicher Teil der mächtigen Verwaltung direkt abgewickelt werden kann. Hinzu kommen insgesamt 43 Hauptzollämter, auf die kleinere und regionale Aufgaben verteilt werden. Allein diese Strukturen bringen es in Deutschland auf knapp 40.000 Mitarbeiter, welche im ganzen Land beschäftigt sind. Entgegen der weitläufigen Meinung besteht der Hauptteil ihrer Arbeit allerdings nicht darin, ausländische Pakete zu durchforsten und darin verbotene Gegenstände zu suchen. In Wahrheit ist dies eher eine Aufgabe für die sogenannte Zollfahndung. Diese steht dafür in der Verantwortung, dass die Sicherheit bei der Einfuhr von Waren aus Asien und anderen Kontinenten gewährleistet werden kann. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass auch faire Bedingungen für die einzelnen Handelsteilnehmer herrschen und durch die Sortierung keine Firma benachteiligt wird. Bereits an diesen Aufgabenbereichen wird deutlich, warum der Zoll im Zeitalter der Globalisierung eine so große Bedeutung besitzt.

Die internationale Vernetzung

Quelle: pixabay.com/Gerd Altmann

Die internationale Vernetzung ist in diesen Tagen ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Verwaltungsarbeit. Allein in der EU finden sich 28 Zollverwaltungen, die in ihren Aktionen koordiniert werden müssen. Sie tragen in der Folge gemeinsam dazu bei, dass die stetig weiter wachsenden Handelsströme begutachtet werden können, die Jahr für Jahr verzeichnet werden. Hinzu kommt die umgangssprachliche Bedeutung, die das Wort „Zoll“ in den vergangenen Jahren immer mehr gewann. Damit ist die Gebühr gemeint, die für den Import von Waren zu bezahlen ist. Der fachlich korrekte Ausdruck dafür ist Einfuhrumsatzsteuer. Diese berechnet sich nach dem Warenwert einer Bestellung und wird selbst dann fällig, wenn ein Import über das Internet angefordert wird. Bis zu einem Warenwert von 22 Euro sind Bestellungen meist steuerfrei, doch im Anschluss ist eine Gebühr von sieben beziehungsweise 19 Prozent des Kaufpreises fällig. Wie genau diese durch den Käufer entrichtet werden kann, erfahren Sie auf bezahlen.net.

Die Hälfte aller Steuern

Ebenso beeindruckend sind die Einnahmen, welche der Zoll Jahr für Jahr durch die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer verbucht. In den vergangenen Jahren lagen diese stets in einem Bereich von rund 50 Milliarden Euro. Durch die steigende Tendenz wuchs in der letzten Zeit auch der Einfluss des Zolls auf den Staatshaushalt. Inzwischen machen die gesamten Einnahmen des Zolls fast die Hälfte der dem Bund zufließenden Steuergelder aus. Unsere öffentlichen Einrichtungen, unsere Straßen und viele weitere Dinge sind also zu rund 50 Prozent aus diesen Mitteln finanziert.
Um diesen enormen Umsatz zu generieren, ist es im Vorfeld notwendig, zahlreiche Zollabfertigungen zu verbuchen. Allein im Jahr 2016 waren dies stolze 192 Millionen. Diese hohe Summe stellt ein weiteres Mal die Bedeutung des Staatsorgans unter Beweis, das auch zur Sicherung der Wirtschaft einen wesentlichen Teil beiträgt. Um ein solch immenses Arbeitspensum überhaupt noch bewältigen zu können, wurde die Technik der Beamten in den vergangenen Jahren stark erneuert. Inzwischen stehen beispielsweise moderne Technologien zur Durchsicht von Warensendungen zur Verfügung. Ähnlich wie bei der Gepäckkontrolle am Flughafen sind die Verantwortlichen dadurch nicht mehr darauf angewiesen, die Pakete stichprobenartig zu öffnen. Die Auswahl erfolgt stattdessen anhand gewisser Kriterien, die eine Sendung als besonders verdächtig erscheinen lassen.

Weitere Aufgaben des Zolls

Andere Aufgabenbereiche, welche die Zöllner seit Jahren übernehmen, sind der Öffentlichkeit dagegen wenig bekannt. Dazu zählt auch die Fahndung von Schwarzarbeit, die dem Fiskus Jahr für Jahr Schäden in Milliardenhöhe zufügt. Die Beamten prüfen daher, ob alle Steuern und Sozialversicherungsbeiträge richtig erhoben und korrekt gezahlt wurden. Erst durch dieses System kann dafür gesorgt werden, dass am Ende allen Unternehmen in Deutschland die gleichen Bedingungen im Rahmen des fairen Wettbewerbs geboten werden. Dabei gelingt es den Zöllnern aktuell, eine besonders hohe Zahl an Personen zu überprüfen. Allein im Jahr 2015 wurden 360.000 Personen auf ihre steuerlichen Bescheide hin untersucht. Während viele diese Aufgaben der Polizei zuschreiben, werden sie also von einem ganz anderen Organ übernommen.
Hinzu kommt seit dem 1. Januar 2015 eine weitere Aufgabe, welche das Arbeitsfeld des Zolls weiter erhöht. Denn mit der Einführung des Mindestlohns wurde es auch erforderlich, dessen Einhaltung im Blick zu behalten. Daher werden regelmäßig Stichproben in verschiedenen Gewerben durchgeführt, die sich genau auf dieses Ziel ausrichten. Dadurch soll verhindert werden, dass sich Arbeitgeber nicht an das neue Gesetz halten und ihren Angestellten nicht den von ihnen erarbeiteten Lohn zugestehen.

Fazit

Am Ende ist das Bild, welches wir uns im Alltag vom Zoll machen, also ein zu eindimensionales. In Wahrheit bietet die Aufgabe der Beamten viele verschiedene Facetten, auf die es sich einen Blick zu werfen lohnt. Besonders in steuerlicher Hinsicht ist die Aufgabe der Beamten absolut essentiell, um unser System am Laufen zu halten. Erst auf dieser Grundlage führen die gesteigerten Importe und Exporte auch zu einem gesteigerten Wohl der Allgemeinheit, wie es von der Politik gerne versprochen wird.

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