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„KlarSicht“ ernüchtert Gesamtschule Marienheide

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Marienheide – Seit dem heutigen Dienstag, den 28.06.2016, ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (kurz: BZgA) mit dem Projekt „KlarSicht“, einem Mitmach-Parcours mit dem Themenschwerpunkt Nikotin- und Alkoholkonsum, für zwei Tage zu Besuch bei den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Marienheide. Gemeinsam mit Pädagogen und Sozialarbeitern der Gesamtschule Marienheide sowie Institutionen des Kreises, wie der Caritas Oberberg, soll das Projekt die jungen Menschen im Umgang mit den legalen Giftstoffen schulen.

Rund 12,5% der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren trinken sich mindestens ein Mal im Monat in einen Alkoholrausch. 7,8% der gleichen Altersgruppe rauchen auch. Zwar ist letztere Angabe ein historischer Tiefpunkt, dennoch ist Aufklärarbeit und die Vermittlung von Wissen über die Themenbereiche Alkohol und Nikotin ein wichtiger Schritt, um Präventivarbeit leisten zu können.

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Diese lässt sich besonders in den schulischen Kontext gut einbetten. Die Gesamtschule Marienheide ist hierfür ein gutes Beispiel, denn neben dem fortlaufenden Projekt „KlarSicht“ ist das Thema Prävention hier auch im normalen Schulalltag gut verankert. „Die Gesamtschule Marienheide versucht Schülerinnen und Schüler stetig mit verschiedenen Projekten aufzuklären und ihr Bewusstsein im Umgang mit Alkohol und Nikotin zu schulen. Hierfür gibt es bei uns Projekte, wie zum Beispiel „Be smart, don’t start“, welches Schüler initiiert gemeinsam drei Monate rauchfrei zu leben, eine Saftbar mit alkoholfreien Cocktails, welche besonders bei Schulfesten viel positiven Anklang findet, einen Schulzirkus sowie auch die Thematisierung der Giftstoffe in diversen Unterrichtsfächern“, erzählt Ingo Vollmer, Beratungslehrer der Gesamtschule Marienheide.

Mit solchen Projekten möchte die Schule den jungen Menschen alternative Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und ihr Selbstwertgefühl steigern, um selbstbewusster Entscheidungen treffen zu können. „Uns ist es wichtig, den Schülern nicht den Konsum solcher Giftstoffe zu unterbinden, sondern sie selbst zum Denken anzuregen“, so Schulleiter Wolfgang Krug.
Und auch das sind die Ziele des Projektes „KlarSicht“: Wissen vermitteln, vor Ort vernetzen und Entscheidungen treffen!

Um diese Ziele zu erreichen wurde in der Gesamtschule ein Parcours mit insgesamt sieben Stationen erbaut, welchen in den nächsten zwei Tagen ca. 300 Schülerinnen und Schüler der 7. Und 8. Klasse in Gruppen durchlaufen werden. An jeder dieser Stationen befinden sich jeweils ein Kooperationsmoderator der BZgA sowie ein Pädagoge/Sozialarbeiter der Schule oder anderer Institutionen des Kreises.

An der ersten Station „Tor der Entscheidung“, welche den Rahmen des Ganzen bildet, wird den Schülerinnen und Schülern die Frage „Sind Freunde, die nicht trinken oder rauchen uncool?“ gestellt. Diese beantworten sie vor und nach dem Parcours-Rundgang anonym durch das Einwerfen eines farbigen Balles in eine der „Antwort-Säulen“. Hier soll festgehalten werden, ob sich das Bewusstsein für das Thema „Alkohol und Nikotin“ während des Projektes bei ihnen verändert hat oder nicht.

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Die zweite Station ist die Tabakstation. Hier werden die jungen Leute über alles Wissenswerte zum Thema „Nikotin rauchen“ unterrichtet.

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Durch nahezu köpergroße „Zigaretten-Modelle“, auf welchen jeweils ein Wort zu dem Thema abgedruckt ist, wird eine kleine Brainstorming- und Diskussionsrunde veranstaltet.

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Bei der dritten Station „Images“ ist die Kreativität der Schüler gefragt. Sie erfinden in Kleingruppen ein Alkohol- oder Nikotinprodukt, welches sie anwerben. Anschließend wird in einer großen Runde analysiert, in wieweit die Versprechungen in der Werbung der tatsächlichen Realität entspricht. Jugendliche lernen hier Versprechungen der Industrie zu hinterfragen.

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Die beliebteste aller Stationen ist schließlich der „Drunkbuster“. Hier wird mit einer „Rauschbrille“, die den Effekt von etwa 1,3 bis 1,5 Promille simuliert, auf der Nase ein Parcours durchlaufen. Dabei entwickeln die jungen Menschen ein Gefühl dafür, wie es ist sich in einem Alkoholrausch zu befinden und keine Kontrolle mehr über den eigenen Gang sowie die Sicht zu haben. Besonders hier wird Nachhaltigkeit versprochen, denn diese Erfahrung am eigenen Körper vergisst man nicht so schnell!

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Die vorletzte Station klärt über den Alkoholkonsum und seine Wirkung auf. Über zahlreiche Informationen zu dem Thema gibt es auch einen Tisch mit nicht etikettierten Alkoholfalschen. Hier können die Jugendlichen sich selbst testen und schauen, wie viele dieser sie tatsächlich wiedererkennen.

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Die letzte Station ist schließlich die „Talkshow“. Hier kreieren die Gruppen mit Hilfe von kleinen Bildchen eine eigene Geschichte, dessen Kern ein Alkohol- oder Nikotinproblem behandelt. Letztlich soll die Gruppe gemeinsam besprechen, wie dieses Problem hätte verhindert werden können.

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Sollten bei den Schülerinnen und Schülern auch nach dem Parcours noch Wissenslücken oder ungeklärte Fragen auftreten, so können sie sich am Infostand weiteren Lesestoff besorgen.

Solche Projekte, wie „KlarSicht“, sind unabdingbar, um jungen Menschen Wissen zu vermitteln, welches ihnen nicht nur schulisch, sondern auch im gesellschaftlichen Leben einen Vorteil bringt. Durch die praktischen Erfahrungen, die sie im Parcours machen, werden sie zum Nachdenken angeregt und im besten Fall auch in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt, sodass sie künftig Entscheidungen bewusster treffen können ohne sich von Freunden etc. beeinflussen zu lassen. Das A und O solcher Projektarbeiten bildet schließlich die Nachhaltigkeit.

Text und Fotos: AW/ARKM

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