Wenn man die Menschen im Oberbergischen vor 10 Jahren nach dem Ort und dessen Namen gefragt hätte, dann wären die tollsten Dinge heraus gekommen, aber damals konnte man sich so einen Ort wohl auch kaum vorstellen.
Die Oberberger hätten bei dem Namen wohl auf eine Figur aus dem „Herr der Ringe“ getippt, oder evtl. eine Tablettensorte!?
Vielleicht hätte man gemutmaßt, es sei eine Erkrankung oder aber eine neue Bohrmaschinenmarke?!
Weit gefehlt, wenn der Name, wenn man ihn zum ersten Mal hört, eher wirklich auch dort hin passen würde;
: METABOLON
Einfach erklärt ist es ein neuer Tourismuspunkt im Oberbergischen Land, der sich auf einer ehemaligen Müllkippe befindet!!!!!
Hätte man Touristen so etwas vor 10 Jahren erzählt, alle hätten einen großen Bogen um den Ort gemacht, denn Müllkippen sind dreckig, riechen und gelten nicht gerade als der Ort, an dem der Wanderer sein Schuhwerk ausprobieren will.
Aber genug der Abschreckung; denn der :Metabolon ist genau das Gegenteil dessen, was ich gerade beschrieben habe.
Denn hier hat man auf der ehemaligen Leppedeponie nicht nur das Bergische Energie – Kompetenzzentrum gebaut, sondern über Jahre einen riesigen Müllberg geschaffen, der immer mehr Besucher anzieht. Über mehr als 350 Stufen, ca. 400 Meter Fußweg und dann noch über einen steilen Weg gilt es den „Berg“ zu erklimmen. Oben angekommen wird man in über 350 Meter Höhe nicht nur mit einer tollen Rundumsicht verwöhnt, wenn man will, kann man dabei sogar Trampolin springen, gemütlich sitzen oder aber den halben Berg auf einer Rutsche wieder ins Tal hinunter rutschen.
Der Müllberg ist nicht frei einsehbar, sondern mit einer mehrere Zentimeter dicken Folie überzogen.
Der Aufstieg lohnt so oder so. Am Wegesrand kann der „Bergsteiger“ sich über den Weg des Mülls erkunden, indem er „Interaktive Mülltonnen“ benutzt.
Unten im Tal wieder angekommen, ist eine Einkehr ins Energie- Kompetenzzentrum mehr als sehenswert. Hier wird anschaulich dargestellt, dass unsere Rohstoffe immer weniger werden und was wir tun können, um damit sorgsam umzugehen. Die Ausstellung namhafter Hersteller zeigt deutlich, was wir zum Thema, Heizen, Dämmen oder aber auch Fassaden- Gestaltung dazu beitragen können.
Geforscht wird am Berg auch, denn die FH Köln nutzt den „Müllberg“ als Forschungsprojekt. Überprüft werden unter anderem, wie aus Reststoffen Energie gewonnen werden kann, aber auch die Stoffumwandlung oder Aufbereitung.
Beides, den Berg zu erklimmen und auch die Ausstellung sind auch prima für Kinder geeignet und dient auch als Lernort für Schulen.
Und nicht zu Letzt, können auch Mountainbiker den Berg ebenso für Ihren Sport benutzen, wie es auch Gleitschirmflieger tun können.
Und da sag mal einer, das Oberbergische hätte nichts zu bieten. Und nach all den „Anstrengungen“ des Auf- und Abstiegs ist im Bistro des Kompetenzzentrums, leider im Winter nur wochentags, Platz um sich wieder zu stärken.