Lindlar

LVR-Freilichtmuseum Lindlar – Die Welt der Insekten

Insekten sind unentbehrlich

Lindlar – Seit vielen Jahren berichten Wissenschaftler und Naturschützer über das alarmierende Insektensterben weltweit. Viele Insektenarten sind massiv vom Aussterben bedroht, was potenziell katastrophale Folgen für unsere Ökosysteme haben könnte. Insekten spielen eine zentrale Rolle im Nährstoffkreislauf, dienen als Nahrungsquelle, bestäuben Pflanzen und tragen zur biologischen Schädlingsbekämpfung bei. Um das Bewusstsein für die Bedeutung und Bedrohungen dieser kleinen Tiere zu schärfen, hat das LVR-Freilichtmuseum Lindlar ein umfangreiches Projekt ins Leben gerufen.

Die neue Ausstellung im Bienenhaus

Der Auftakt des Projekts ist eine neue Ausstellung zum Thema Insektensterben, die ab dem 3. September im neu eröffneten Bienenhaus der Schule Hermesdorf zu sehen ist. Besucher können dort viel über die Ursachen und Folgen des Insektensterbens sowie über mögliche Lösungen erfahren. Spannend ist auch die Geschichte hinter dem Bienenhaus: Es stammt aus Windhagen bei Gummersbach und wurde durch den Lehrer und Imker Johannes Schneider initiiert. Sein Urenkel bot es 2013 dem LVR-Freilichtmuseum Lindlar zur Übernahme an.

Familienrundgänge und interaktive Erlebnisse

Zusätzlich zur Ausstellung werden fortlaufend spannende Familienrundgänge angeboten, die sich mit Insekten und Wildbienen beschäftigen. Diese Rundgänge vermitteln spielerisch, wie verschiedene Insektenarten leben, sich entwickeln und ihre Umwelt wahrnehmen. Mit Facettenaugen zum Durchschauen und einem Spiel zum Thema Nahrungsnetze können die Teilnehmenden direkt in die faszinierende Welt der Insekten eintauchen. Am Ende des Rundgangs erhalten alle ein Insektenabzeichen sowie, falls gewünscht, bergisches Saatgut für einen insektenfreundlichen Garten.

Weitere Ausstellungen und Aktionen

Im Oktober gibt es in der Baugruppe Hof zum Eigen eine weitere Ausstellung zum Thema biologische Vielfalt. Die überarbeitete und neugestaltete Nistkastenwand bietet interessante Informationen zu solitär lebenden Wildbienen- und Wespenarten, deren Nistweisen und Beziehungen untereinander. Auch Bergische Brutvogelarten und ihre Gefährdung durch den Kulturlandschaftswandel sind Themen der neuen Präsentation.
Während der Herbstferien bieten die sogenannten Insektentage viele spannende Erlebnisrundgänge, darunter eine Spurensuche zur Leseförderung, Insektenbrotbacken mit dem Museumsbäcker, Bastelaktionen und ein Rundgang zum Leben einer Hummel.

Die Bedeutung des Insektenschutzes und wissenschaftliches Monitoring

Insekten überraschen uns immer wieder mit erstaunlichen Fähigkeiten: Bienen sehen Farben anders als Menschen, und Fliegen und Käfer ahmen Warnsignale von Wespen und Bienen nach, um Feinde abzuschrecken. Doch viele Insektenarten sind vom Aussterben bedroht, hauptsächlich durch intensive Landwirtschaft, Klimaveränderungen, Flächenversiegelungen und den Einsatz von Pestiziden.
Obwohl manche Insekten als nützlich und andere als schädlich betrachtet werden, haben sie alle eine Daseinsberechtigung und spielen eine unverzichtbare Rolle im Ökosystem. Wir sollten daher alles in unserer Macht Stehende tun, um sie zu schützen und ihnen ausreichenden Lebensraum zu bieten.

Die Zukunft wird zeigen, ob das Insektensterben weiterhin dramatische Ausmaße annimmt. In diesem Zusammenhang wird das derzeit auf dem Gelände des Freilichtmuseums durchgeführte wissenschaftliche Insektenmonitoring, in Kooperation mit dem Entomologischen Verein Krefeld e. V. und der LVR-Kulturlandschaftspflege, mit großer Spannung erwartet. Die Ergebnisse, die im Frühjahr 2025 veröffentlicht werden sollen, könnten entscheidende Hinweise für zukünftige Schutzmaßnahmen liefern.

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