Lindlar – Gemeinsam mit zwei Schulklassen, aus Heiligenhaus (Rheinisch-Bergischer Kreis) und Ründeroth (Oberbergischer Kreis), eröffneten am heutigen Freitag, den 01. Juli 2016, Verbandsvorsteher des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes Herr Landrat Jochen Hagt, sein Stellvertreter Herr Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke und Bürgermeister der Stadt Lindlar Herr Georg Ludwig den neuen Energielehrpfad am Projektstandort :metabolon.
Dieser ist ein weiterer Baustein der Lernlandschaft auf der ehemaligen Abfalldeponie Leppe und ermöglicht Schülerinnen und Schülern den spielerischen Wissenstransfer über Umwelt und Ressourcen. Die interessanten Angebote auf :metabolon helfen dabei, die natürliche Wissensneugierde von Kindern zu stillen und ihnen auf spielerische Art und Weise das Verstehen, von zum Beispiel Ressourcenumgang, zu ermöglichen.
„Hier, auf dem Projektstandort :metabolon ist die Wissensvermittlung ganz anders gestaltbar als in der Schule. Die Kinder können an einem außerschulischen Lernort Prozesse authentisch mitverfolgen und damit auch verstehen“, so Landrat Jochen Hagt bei der Eröffnung. „Dies sorgt folglich für Nachhaltigkeit, denn die Erkenntnisse der jungen Menschen, welche sie aus ihren Erfahrungen auf :metabolon ziehen, prägen ihren Blick auf den Umgang mit Ressourcen und damit auch auf die gesamte Welt schon früh“, erklärt Bürgermeister der Gemeinde Lindlar Georg Ludwig.
Mit dem neuen Energielehrpfad hat der bergische Abfallwirtschaftsverband das Spektrum an Lernmöglichkeiten noch weiter ausgebaut. Gestaltet wurde der Pfad als 360° Rundgang rund um den höchsten Punkt des Projektstandortes. Von hier aus können die Kinder und Erwachsenen während ihres Rundgangs auch aktiv laufende Prozesse auf dem Gelände, wie zum Beispiel die Kompostierung, hautnah miterleben und verfolgen. Damit diese auch nachvollzogen und verstanden werden können, sind entlang des Lehrpfades sprechende Säulen aufgebaut worden. Hier erklärt der Kompostwurm „Leppel“ ablaufende Prozesse und begleitet die Reise der Kinder mit wichtigen Informationen.
Neben den sprechenden Informationssäulen sind auch verschiedene Stationen, an denen Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden können, erbaut worden. An allen diesen Stationen stehen graue Tonnen, die beim Öffnen des Deckels Informationen zu der jeweiligen Station aufzeigen. Hier kann nachgelesen werden, was getan werden muss.
Der Lehrpfad beginnt mit Station 1, einem Windrad. Hier können Kinder das Windrad durch das Drehen einer befestigten Scheibe selbst ankurbeln. An der nächsten Station, dem „Tastkasten“ wird aufzeigt, was aus Holz alles hergestellt werden kann. Hierfür wurden diverse Boxen an eine Informationstafel befestigt, in denen jeweils ein Holzelement liegt. Diese können Sägespäne, Scheitholz, Pallets, kleine Tische oder auch Stühle sein. Schülerinnen und Schüler können nun, unwissentlich dessen was sich in der Kiste befindet, hineingreifen und ertasten, um was es sich handelt.
Im weiteren Verlauf findet man ein Holzlaufrad. In diesem können Kinder, durch das Durchlaufen dessen, Strom erzeugen. Um zu sehen, ob Strom erzeugt wird oder nicht sind an der Außenseite des Laufrades LED-Leuchten befestigt. Laufen die Kinder schnell genug, sodass sich das Laufrad tatsächlich dreht, so erleuchten die Lichter in einem strahlenden Rot. Auf diese Station folgt eine kleine „Baustelle“, wo die Schülerinnen und Schüler auf einem kleinen Bagger selbst Hand anlegen und sich austoben können, sowie zwei weitere Stationen, die den Bereich Entsorgung von Elektronikgeräten und Elektrostrom im Allgemeinen behandeln.
Die folglich letzte Station befindet sich schließlich am außerschulischen Lernort :metabolons und ist ein kleines Gewächshaus, in welchem Kinder mit bergischer Blumenerde selbst anpflanzen können. Diese Station ist besonders deshalb schön, weil die Kinder aufgrund ihrer gepflanzten Pflänzchen immer wieder die Möglichkeit ergreifen können, künftig zu dem Projektstandort zurückzukehren, um den Werdegang ihrer Pflanze zu beobachten.
Besonders wichtiges Merkmal des neuen Energielehrpfades ist, dass alle Stationen ausschließlich von Muskelkraft betrieben werden. Zusätzliche Energien werden hier an keiner Stelle benötigt und verwendet. Auch ist der gesamte Lehrpfad so erbaut worden, dass ihn auch Rollstuhlfahrer, aufgrund von breiten und asphaltierten Wegen, problemlos durchfahren können. Hierzu ist lediglich eine Vorankündigung notwendig.
Bereits im ersten Halbjahr dieses Schuljahres besuchten rund 5.000 Schülerinnen und Schüler die ehemalige Abfalldeponie Leppe. Deshalb hofft Landrat Jochen Hagt auch auf weitere aktive Nutzung des Angebotes sowie des neuen Energielehrpfades. „Heute ist ein guter Tag für :metabolon“, berichtet er. Und wer nach dem Durchgang des Energielehrpfades nicht sofort wieder nach Hause oder in die Schule zurückkehren möchte, der kann den weitläufigen und außergewöhnlich spektakulären Blick von den Höhen :metabolons aus genießen. An Wochenenden sind hier, bei Voranmeldung, sogar Segway-Touren möglich und auch ein Repair-Café ist bereits in Planung.
Text und Fotos: AW/ARKM