Oberbergischer Kreis – Trockenheit macht dem Gefleckten Knabenkraut zu schaffen.
Das streng geschützte „Gefleckte Knabenkraut“ ist noch an einigen Stellen im Oberbergischen Kreis vorhanden. In voller Blüte ist es zweifellos ein Hingucker. Auf feuchten Magerwiesen und Nieder- und Quellmooren kann man es bestaunen. Die Blütenpracht ist auf verschiedenen Wiesen zu etwa 70 Prozent verschwunden, während sie auf der größten Fläche im Gemeindegebiet Reichshof besorgniserregend gering ist. Hier sind etwa 90 Prozent der Orchideen nicht mehr vorhanden. „Insgesamt sind die Pflanzen in diesem Jahr erschreckend zurückgegangen, sagt Horstleiterin Barbara Schneider von der Waldjugend Windfus. Die Trockenheit der letzten 3 Jahre ist wohl einer der Hauptgründe des Rückgangs“.
Regelmäßig führen die Mitarbeiter der Biologischen Station Oberberg und die Mitglieder der Waldjugend Windfus Pflegemaßnahmen durch. Auf einer Magerwiese an der Wiehltalsperre breiteten sich in den letzten Jahren Ginster, Disteln, Ochsenzungen und andere Nährstoffkonkurrenten aus, die die Orchideen und andere geschützte Pflanzen zu ersticken drohten. Mäheinsätze waren im vergangenen Herbst erneut durch Mitarbeiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft unter der Regie von Revierleiter Thomas Weber erforderlich. Die Mahd wurde von den jungen Naturschützern der Waldjugend geräumt.
Nach der Blüte werden Fruchtkapseln ausgebildet, die mehrere tausend Samen enthalten, die bei trockenem Wetter durch die Luft fliegen. Aber nur sehr wenige kommen zur Keimung. Orchideen stellen hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie sind gute Indikatoren für den ökologischen Zustand unserer Natur. Jetzt hoffen alle ehrenamtlichen Kräfte, dass sich die Bestände in den nächsten Jahren erholen.
Quelle: Lothar Selbach / Waldjugend Reichshof-Windfus