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NINO: Digitales Netzwerk für Inklusion in Oberberg gestartet

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Oberberg – Eine neue digitale Plattform ist an den Start gegangen. NINO (Netzwerk für Inklusion in Oberberg) vernetzt heute und in Zukunft nicht-kommerzielle Akteure in Oberberg, die Inklusion leben und erleben möchten. Vorgestellt wurde uns das Projekt durch die Steuerungsgruppe, die für die Entwicklung verantwortlich war, im Severinus Haus in Lindlar. Dabei sind nicht nur Organisationen, die sich Inklusion mit als Hauptziel gesetzt haben, wie Serv In (Servicestelle für außerschulische Inklusion) oder das HBW (​​Haus für Menschen mit Behinderung Wiehl GmbH), sondern auch solche, die Inklusion in ihre Hauptarbeit einbinden möchten, wie der KSB (Kreissportbund Oberberg e.V.) oder die Biologische Station Oberberg. Durch die Vernetzung entstehen Möglichkeiten zur gegenseitigen Beratung, zum Austausch, zur Weiterbildung, und damit auch zur Umsetzung von dem, was seit Beschluss der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) 2006 Pflicht ist: An Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, unabhängig von körperlichen oder geistigen Gegebenheiten.

Diese Teilhabe wird bereits am Runden Tisch für Inklusion in Oberberg gefördert. NINO soll allerdings noch mehr bieten: Es zeigt auch Außenstehenden, welche Möglichkeiten und Akteure es gibt. Unabhängig davon, ob jemand auf der Suche nach Hilfe ist oder sich gerne engagieren möchte, sollen alle auf der neuen Website einen Ansprechpartner und Informationen finden. Um das wiederum zu erreichen, musste ein in der Öffentlichkeit wenig bekannter Faktor berücksichtigt werden: Die digitale Barrierefreiheit.

Digitale Barrierefreiheit und deren Umsetzung in NINO

“Digitale Barrierefreiheit” ist letztendlich genau das, was der Name bereits aussagt: Eine mögliche Bewegungsfreiheit im Netz ohne Stolpersteine. Wie sich das genauer ausgestaltet, hat uns die Steuerungsgruppe erklärt – die Gruppe mit Mitgliedern aus verschiedenen Organisationen, die NINO mitentwickelt hat. Letztendlich geht es darum, dass die Plattform für alle potentiellen Nutzer nutzbar gemacht wird; Dazu zählen nicht nur Personen mit unterschiedlichen Endgeräten wie Smartphones, Tablets oder Computern mit unterschiedlichen Betriebssystemen und Browsern, sondern auch Personen, die diese Endgeräte beispielsweise mit Sprachsteuerung bedienen oder Hilfsmittel wie Screenreader benutzen.

Einige Punkte, die beachtet wurden, sind sichtbar, wenn auch unauffällig: So wird auf eine verständliche Sprache geachtet sowie auf die Vermeidung von Fremdsprachen, die sich beispielsweise in Form von englischen Vokabeln immer wieder in unsere Sprache schleicht. Auch Farben und Kontraste sind hierbei relevant. Die Dinge, die meist nicht auffallen, betreffen häufig die Hintergrundprogrammierung. Beispielsweise muss hinter jedem Bild, unsichtbar für die reguläre Ansicht, Text hinterlegt sein, damit es durch einen Screenreader wiedergegeben werden kann.

Alles einzuhalten würde jedoch sehr viel Zeit und Geld kosten; Gerade bei eingekauften, nicht selbst programmierten Anwendungen wird noch nicht immer an die digitale Barrierefreiheit gedacht. Im Rahmen von NINO berichtet die Steuerungsgruppe jedoch, dass versucht wurde, die Informationen dann an anderer Stelle verfügbar zu machen. Die “Netzwerk-Karte”, die Arbeitsbereiche, Wirkungsräume und viele weitere Informationen verfügbar macht, ist beispielsweise nicht mit entsprechender Hintergrundprogrammierung hinterlegt – stattdessen werden die Informationen im Punkt “Netzwerk-Partner” verfügbar gemacht. Auch verschiedene Tutorials sollen Barrieren entfernen.

Auf vielen Websites wird die digitale Barrierefreiheit noch nicht berücksichtigt. Beispielsweise sämtliche Websites, die ein Captcha verwenden, verstoßen mit dem nicht nur gegen die DSGVO, sie können auch nicht mithilfe eines Screenreaders verwendet werden. Selbst in NINO konnten noch nicht alle Punkte umgesetzt werden, die für eine völlige digitale Barrierefreiheit nötig wären. Durch eine demokratische und partizipative Begleitung des Runden Tisches bei der Entwicklung konnten jedoch die unterschiedlichsten Expertisen und Perspektiven eingebracht werden, sowohl durch Personen mit als auch durch Personen ohne Behinderung. Das Projekt ist jedoch auch noch nicht abgeschlossen: Die Steuerungsgruppe wird NINO weiterentwickeln, neue Mitglieder hinzufügen, weitere Barrieren entfernen und die Menschen im Oberbergischen Kreis mit Informationen über die Organisationen und deren Veranstaltungen versorgen.

Der Runde Tisch für Inklusion

Am Runden Tisch für Inklusion in Oberberg nehmen derzeit etwa 30 Personen aus verschiedenen Organisationen und Institutionen regelmäßig teil. Im gesamten Oberbergischen Kreis finden sich Mitglieder, die überregional oder auch punktuell arbeiten. Diese sind in NINO aufzufinden. Um die Inklusion weiter in die Fläche zu bringen, wie es ein Mitglied der NINO-Steuerungsgruppe ausdrückte, gibt es jedoch noch reichlich Platz für weitere Interessierte.

Ob (nicht-kommerzielle) Organisation oder Institution, ob Privatperson, die Unterstützung braucht oder ob sie Unterstützung bieten möchte, am Runden Tisch für Inklusion findet sich noch Platz. Mögliche Partner können sich die Mitglieder auch aus Verwaltungen, Sport- oder Kulturvereinen vorstellen; “Inklusion betrifft nicht nur Personen mit Behinderung, sondern die Gesamtgesellschaft”, sind sich alle einig. Das nächste Treffen, das wieder aus einem Informations- und einem Austausch-Teil besteht, findet am 19.11. von 9 bis 12 Uhr statt, wahrscheinlich digital über Zoom. Interessierte können sich über NINO oder Serv In melden.

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Die Teilnehmenden des Runden Tisches für Inklusion in Oberberg feierten den Start von NINO. Foto: ARKM

Autorin: Amei Schüttler

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