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Vortrag und Diskussion: Halbwissen zum Nationalsozialismus im Oberbergischen

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Gummersbach Gerhard Pomykaj hat sich in den vergangenen Jahrzehnten intensiv mit dem Nationalsozialismus im Oberbergischen befasst. Und dabei eines festgestellt: Es gibt nicht nur zur Rolle von verschiedenen Akteuren aus jener Zeit unterschiedliche Auffassungen – sondern auch darüber, was über die Zeit veröffentlicht wurde. „Es gibt weit mehr Bücher, Schriften, Onlineveröffentlichungen und auch Ausstellungen dazu, als manch einer glaubt und zuletzt auch behauptet hat“, sagt Pomykaj, der als Historiker selbst einige dieser Veröffentlichungen verfasst bzw. an ihnen mitgearbeitet hat.

In der letzten Zeit ist der Eindruck erweckt worden sein, dass vor allem Kommunalpolitiker und Verwaltungsangehörige im Oberbergischen Nationalsozialisten gewesen seien. „Das stimmt so nicht, denn z.B. 85 % aller Volksschullehrer und ca. 80 % der Ärzte waren in der NSDAP. Die Mehrheit der Bevölkerung wollte nach dem Krieg keine Aufarbeitung des Nationalsozialismus.“

Nach dem Vortrag wird diskutiert

Bei seinem Vortrag am 30. Mai um 20 Uhr in der Halle 32 will er sowohl mit den Wissenslücken als auch mit den Halbwahrheiten zum Nationalsozialismus im Oberbergischen aufräumen. Deshalb nimmt er eine Bestandsaufnahme vor: Er stellt wichtige Veröffentlichungen vor und thematisiert die Quellenlage. Zudem sollen Perspektiven für weitere Forschungen aufgezeigt werden. Der Abend, moderiert vom Leiter der Halle 32, Martin Kuchejda, soll aber vielmehr bieten als den reinen Vortrag: „Eine anschließende Diskussion ist ausdrücklich erwünscht“, kündigt Pomykaj an. Er hofft auf einen sachlichen und fundierten Austausch mit den Zuschauerinnen und Zuschauern.

Übrigens: Der Vortrag und die anschließende Diskussion werden gefilmt und ins Netz gestellt, sodass auch jene geschichtlich Interessierten, die an dem Abend nicht dabei sein können, im Bilde sind. Und Faktenwissen statt Halbwahrheiten mitnehmen.

Die Aufarbeitung des Nationalsozialismus im Oberbergischen, Montag, 30. Mai, 20 Uhr, Halle 32, Raum L&C.

Quelle: Kulturbetrieb der Stadt Gummersbach AöR

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