Stärken, Schwächen und Zukunftsvisionen der Region: viele Ideen und große Resonanz beim ersten Handlungsfeldforum für LEADER
Rheinisch-Bergischer Kreis und Oberbergischer Kreis – „Tradition und Moderne gehen Hand in Hand – die Region ist innovativ, lebendig und vernetzt“ – so stellen sich die Bürger die Region „Bergisches Wasserland“ in zehn Jahren vor. Darum bewerben sich der Rheinisch-Bergische Kreis und der Oberbergische Kreis mit je vier Kommunen gemeinsam als Leader-Region. Dieser Status stellt Fördergelder in Höhe von 3,1 Millionen Euro in Aussicht, die dazu dienen, die Entwicklung im ländlichen Raum zu stärken. Als Wettbewerbsbeitrag muss eine Lokale Entwicklungsstrategie (LES) abgegeben werden. Dafür trafen sich rund 100 Bürger beim ersten Handlungsfeldforum im Berufskolleg Wipperfürth, um gemeinsam Grundlagen zu erarbeiten. Hier wurden zunächst Stärken und Schwächen sowie Visionen der Region ausgelotet. Außerdem ging es darum, erste Projekte und Ideen aus der Auftaktveranstaltung zu konkretisieren und weiterzuentwickeln.
In den Arbeitskreisen zu den vier Handlungsfeldern zeigte sich, dass Bereiche, die für ein Themenfeld eine Stärke darstellen, für andere Gebiete auch zugleich eine Schwäche sein können. Die großartige Natur sowie die Wasserkompetenz der Region ziehen beispielsweise viele Touristen in die Region und sind zusammen mit den Wanderwegen ein echtes Plus für den Tourismus. Im Bereich der erneuerbaren Energien kann dies jedoch zum Hemmnis werden, da es häufig schwierig ist, Naturschutz und moderne Technologien, wie beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energien, zusammenzubringen.
Um Leitbilder für die LEADER-Bewerbung herauszuarbeiten, entwickelten die Teilnehmer in Kleingruppen Zukunftsvisionen, wie sie sich ihre Region in zehn Jahren vorstellen. Dabei ging es sowohl um innovative Projekte wie schwimmende Wasserkraftanlagen oder um eine bessere Vernetzung, aber auch um ein stärkeres Wir-Gefühl in der Region. Denn in allen Gruppen wurde deutlich, dass sich die Menschen einen stärkeren Zusammenhalt der am LEADER-Wettbewerb beteiligten Kommunen wünschen. „Acht Kommunen mit gemeinsamen Zielen vereint unter dem Dach von LEADER“, fasste Stefan Gothe von der Agentur kommunare eine Vision zusammen. In den Arbeitsgruppen wurden auch weitere Projektideen gesammelt. Diese sollen jetzt auf einem Projektbogen festgehalten werden. Auch wer bei der Veranstaltung nicht dabei war und Ideen einbringen möchte, sollte dafür den Projektbogen nutzen. Dieser wird unter www.leader-bergisches-wasserland.de zum Download angeboten. Bis zum 1. Dezember sollen die Projektbögen dann an die Koordinatorin des LEADER-Wettbewerbs beim Rheinisch-Bergischen Kreis, Gabi Wilhelm (E-Mail gabi.wilhelm@rbk-online.de, Telefon 02202 13-2517), gesendet werden. Die Agentur bündelt die Ideen und ordnet sie dann den einzelnen Handlungsfeldern zu. Die vier Handlungsfelder sind: Leben und Arbeiten, Integration, Migration und Inklusion, Naherholung- und Erlebnistourismus sowie Energiewende und innovative Wertschöpfung.
Die weiteren Schritte:
Das nächste Handlungsfeldforum findet am 9. Dezember um 17 Uhr im Berufskolleg Wermelskirchen statt. Personen, die an einer Mitarbeit interessiert sind, sind herzlich willkommen, werden jedoch gebeten, sich bei Gabi Wilhelm im Vorfeld anzumelden. Neben den Handlungsfeldforen gehören zu dem Bewerbungsverfahren von LEADER drei thematische Workshops, unter anderem zu dem Thema „Lebensqualität durch Nähe“. Um darüber hinaus noch weitere Zielgruppen einzubinden, finden im Januar ein Unternehmergespräch sowie eine Jugendwerkstatt statt. Diese verschiedenen Schritte münden dann in die Lokale Entwicklungsstrategie (LES), die am 15. Februar als Wettbewerbsbeitrag abgegeben wird.
Was ist Leader?
LEADER ist ein europäisches Förderprogramm, welches zum Ziel hat, die Entwicklung im ländlichen Raum zu stärken. Dafür werden in Nordrhein-Westfalen rund 70 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt. Der Anteil, der bei einer erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme an die LEADER-Region Bergisches Wasserland fließen würde, liegt bei 3,1 Millionen Euro. Als gemeinsame LEADER-Region bewerben sich der Rheinisch-Bergische Kreis mit den Kommunen Burscheid, Kürten, Odenthal und Wermelskirchen sowie der Oberbergische Kreis mit dem Kommunen Hückeswagen, Marienheide, Radevormwald und Wipperfürth. Die Besonderheit des Programms liegt darin, dass die Menschen vor Ort direkt eingebunden werden und sich aktiv einbringen können, um die eigene Heimat zu gestalten. Den Projektbogen, alle weiteren Unterlagen zum Download, sowie viele weiterführende Informationen rund um den LEADER-Wettbewerb gibt es im Internet unter www.leader-bergischeswasserland.de.