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Demographischer Wandel – weniger Bewerber auf Ausbildungsstellen

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Oberberg – Der Trend aus der ersten Hälfte des Berufsberatungsjahres hat sich agenturweit weiter fortgesetzt: Weniger Bewerberinnen und Bewerber zeigten Interesse an einer Ausbildungsstelle. Andererseits wurden von den Unternehmen wesentlich mehr Ausbildungsplätze an die Agentur für Arbeit gemeldet als im vergangenen Jahr.

Die Arbeitgeber im Agenturbezirk haben bis Ende September insgesamt 4.330 Berufsausbildungsstellen an die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach gemeldet. Das sind 456 (11,8 Prozent) mehr als im Vorjahr. Hiervon sind 4.219 betriebliche Ausbildungsstellen.

Gleichzeitig haben in diesem Jahr weniger Bewerber/innen um eine Ausbildungsstelle die Dienste der Agentur in Anspruch genommen. Derzeit gibt es 4.583 gemeldete Bewerber/innen um eine Ausbildungsstelle. Dies sind 212 oder 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Stand September gibt es derzeit noch 469 unversorgte Bewerber/innen, 16 oder 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sind noch 531 Ausbildungsstellen unbesetzt – 72 oder 15,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach: „Der demografische Wandel und die nach wie vor ausgeprägte Studienneigung führt immer häufiger dazu, dass Unternehmen keine oder zu wenig passende Auszubildende finden. Aber: Der regionale Ausbildungsmarkt ist voller interessanter Möglichkeiten! Nicht für jede/n ist ein Studium die richtige Wahl. Und die duale Ausbildung – oder das Duale Studium – eine hervorragende Grundlage für eine berufliche Karriere!“

Im Oberbergischen Kreis wurden von den Unternehmen bislang 1.922 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 233 oder 13,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sind derzeit noch 273 unbesetzt – 79 oder 40,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 1.831 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Dies sind 163 oder 8,2 Prozent weniger als im Vorjahr. 100 gelten zum aktuellen Stand als unversorgt – dies sind 17 oder 14,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

TOP 10 der Berufe OBK (gemeldet bei der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach):

Gemeldete Stellen

  • Verkäufer/in
  • Industriekaufmann/-frau
  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel
  • Zerspanungsmechaniker/in
  • Fachkraft – Lagerlogistik
  • Industriemechaniker/in
  • KFZ-Mechatroniker – PKW-Technik
  • Maschinen- u. Anlagenführer/in
  • Handelsfachwirt/in (Ausbildung)
  • Elektroniker/in für Betriebstechnik

Wünsche der Bewerber/innen

  • Industriekaufmann/-frau
  • Verkäufer/in
  • Kaufmann/-frau f. Büromanagement
  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel
  • Medizin. Fachangestellte/r
  • Industriemechaniker/in
  • Fachlagerist/in
  • KFZ-Mechatroniker – PKW-Technik
  • Maschinen- u. Anlagenführer/in
  • Friseur/in

(Quelle: Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach)

IHK Köln: Deutliches Plus bei neuen Verträgen für Ausbildungsstellen in Oberberg und in der IHK-Region insgesamt – 1.129 neu abgeschlossene Verträge im Oberbergischen Kreis

Für den Wirtschaftsstandort Region Köln und die duale Ausbildung – vor allem für die beteiligten Unternehmen und Jugendlichen – ist es ein gelungener Start ins neue Ausbildungsjahr 2019/2020: Bis Ende September wurden insgesamt 8.576 neue Ausbildungsverträge in rund 150 Berufen bei der IHK Köln eingetragen, 180 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Das entspricht einem Plus von 2,14 Prozent. „Angesichts der demografischen Veränderung und der anhaltenden Präferenz der Schulabgänger fürs Studium sind die Zahlen sehr zufriedenstellend“, so Michael Sallmann, Leiter der IHKGeschäftsstelle Oberberg, gestern bei der Vorstellung der Ergebnisse in Gummersbach.

„Die gemeinsame Anstrengung und das Engagement der regionalen Partner in der Berufsorientierung“ hätten wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen, sagte Sallmann weiter.

Auch das verstärkte Ausbildungsmarketing mit Fokus auf die guten beruflichen Start- und Karrierechancen der dualen Ausbildung habe die positive Entwicklung befördert. Von den insgesamt 8.576 neuen Ausbildungsverträgen wurde ein Drittel in gewerblich-technischen Berufen geschlossen, zwei Drittel in kaufmännischen.

Quelle: loufre / pixabay.com

Im Oberbergischen Kreis verzeichnete die IHK Köln mit einem Zuwachs von 46 auf 1.129neu abgeschlossene Verträge ein deutliches Plus (4,25 Prozent). „Dennoch gilt: Die regionale Wirtschaft ist froh um jeden, der sich für einen Ausbildungsplatz im Dualen System entscheidet“, betonte der IHK-Geschäftsführer. „Denn eine Berufsausbildung im eigenen Haus ist für die Betriebe immer noch der sicherste Weg, ihren zukünftigen Fachkräfte-Bedarf zu decken.“

Den stärksten absoluten Anstieg gab es in Köln mit einem Plus um 188 Verträge auf 4.774 neue Abschlüsse (plus 4,1 Prozent). Dagegen wurden in Leverkusen mit insgesamt 733 Verträgen 34 neue Ausbildungsverhältnisse weniger registriert als im Vorjahr (minus 4,43 Prozent). Auch im Rhein-Erft-Kreis sank die Zahl minimal um 14 auf 1.322 Verträge (minus 1,05 Prozent). Ebenfalls minimal war der Rückgang im Rheinisch-Bergischen Kreis: Hier wurden mit 618 neuen Ausbildungsverhältnissen fast genauso viele vereinbart wie im Vorjahr (624).

Nachdem die IHK Köln mit dem Beginn dieses Ausbildungsjahres das bundesweit einzigartige „YoungProfessional“-Programm gestartet hat, wurden bereits erste Ausbildungsverträge bei der IHK Köln registriert. Dabei absolvieren junge Fachkräfte mit Bachelor-Abschluss eine zeitlich um die Hälfte reduzierte Ausbildung im Betrieb, bei gleichzeitig doppelter Ausbildungsvergütung für die Dauer des Vertrages (www.ihkkoeln.de/204660). „Mit diesem Programm eröffnen wir Unternehmen und Absolventen einen idealen Weg, um einen nahtlosen Übergang von der Hochschule ins Unternehmen zu schaffen“, erklärte Carsten Berg, Leiter des Bereichs Ausbildung der IHK Köln. Ziel sei es, die Nachwuchskräfte schneller und betriebsspezifischer als Fachkräfte in die Unternehmen zu integrieren.

Schüler und Schülerinnen, aber auch Studierende, die in eine Berufsausbildung wechseln möchten, erhalten das ganze Jahr über Beratung und Unterstützung bei der Ausbildungsstellenvermittlung der IHK Köln. Infos und Kontaktmöglichkeiten auf www.ihkkoeln.de/150.

Kreishandwerkerschaft Bergisches Land: Insgesamt deutliches Plus durch einzelne Ausbildungsberufe

Nach einem ausgezeichneten Start in das Ausbildungsjahr 2019, bei dem derOberbergische Kreis lange Zeit der Spitzenreiter bei den neu eingetragenen Verträgen war, erreichte der Oberbergische Kreis am Ende ein deutliches Plus von 7,5 Prozent in der Eintragungsstatistik. Anders als im Rheinisch Bergischen Kreis und in Leverkusen, wo die Bilanz nicht ganz so positiv ausgefallen ist, konnte der Oberbergischen Kreis das hohe Vorjahresniveau nicht nur halten, sondern nochmals deutlich zulegen.

„Das war auf den letzten Metern nochmal sehr spannend“ sagt Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, „zumal der Zuwachs in Berufen stattfand, mit denen wir eigentlich nicht gerechnet hatten“, so Otto. So haben die Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Bäckerei, einen großen Beitrag am Plus der Verträge. Hier haben sich die Vertragszahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Die Elektroniker, Metallbauer und Tischler liegen leicht unter dem Vorjahresniveau, während für die Maler- und Lackierer (ein Minus von 25 %) und für die Dachdecker (ein Minus von 28 %) deutlich weniger neue Ausbildungsverträge eingereicht wurden.

Gut, dass die Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung und Klima weiterhin eine starke Steigerung verzeichnen (plus 44 %), „sonst wäre die Gesamtbilanz negativ ausgefallen“, so Otto,“ denn alle anderen Berufe sind mehr oder weniger auf dem Vorjahresniveau stehen geblieben“. Zum Glück ist auch die Anzahl der eingetragenen Ausbildungsverträge im Friseurhandwerk stabil geblieben. Hier sieht es in den anderen Regionen des Bezirkes der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land anders aus.

„Auch in Oberberg zeigt sich der Wandel“, betont Otto, „die Betriebe schließen früher die Verträge und leiten uns diese zu. Das war vor ein paar Jahren noch anders, wo das Handwerk traditionell auf den letzten Metern noch viele Verträge schloss und zur Eintragung vorlegte“. Die Rekrutierung der besten Jugendlichen beginnt immer früher, denn die Konkurrenz ist groß. „Wir dürfen daher im Ausbildungsmarketing nicht nachlassen, sondern müssen weiterhin unsere Betriebe und unsere Handwerke sichtbar machen“, appelliert Otto an die Handwerksunternehmen.

Wer noch auf der Suche nach einer freien Lehrstelle ist, kann sich gerne unter der E-Mail Adresse: ausbildung@handwerk-direkt.de melden.

Quelle: Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach

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