BergneustadtNaturschutzPolitik in Oberberg

Klimaschutzkonzept vorgestellt

ARKM.marketing

Bergneustadt Der neue Klimaschutzmanager der Stadt Bergneustadt Marc-Leon Sattler stellte gemeinsam mit Sabine Lohoff vom Planungsbüro GERTEC in der gestrigen Sitzung des Umweltausschusses (01.03.2023) das neue Klimaschutzkonzept für Bergneustadt vor. Vorausgegangen waren umfangreiche Bürgerbeteiligungen online und in Präsenz. Das Resultat sind nun unterschiedliche Handlungsfelder, für die nun konkrete Maßnahmen ausgearbeitet werden. Das Klimaschutzkonzept muss bis zum 30. Juni fertiggestellt und eingereicht werden, anschließend sind noch geringfügige Anpassungen möglich.

Status Quo in Sachen Endenergieverbrauch, Treibhausgas-Emissionen und Einsparpotenziale

Die im Ausschuss vorgelegten Daten beziehen sich auf den Zeitraum 1990 bis 2019, da Rohdaten erst einige Jahre später zur Verfügung stehen und ausgewertet werden können. Seitdem hat sich selbstverständlich einiges getan, was leider nicht dargestellt werden kann: Etwa der Ausbau von Photovoltaikanlagen oder die Energieeinsparungen durch geringere Heizungsnutzung werden nicht berücksichtigt. Im Ergebnis zeigt sich, dass der größte Anteil des Endenergieverbrauchs (39%) in den Privathaushalten liegt, dicht gefolgt von der Wirtschaft (34%) und dem Verkehr (25%). Nur einen leichten Unterschied dazu bilden die Treibhausgas-Emissionen ab: Hier hat die Wirtschaft den größten Anteil (38%), gefolgt von den Haushalten (37%) und dem Verkehr (24%).

Die größten Einsparpotentiale sieht die Ausarbeitung in den Privathaushalten. In Privathaushalten bildet die Raumwärme den größten Teil (72%) der Treibhausgasemissionen. Gemäß der erstellten Trendszenarien wird die Stadt Bergneustadt die Klimaschutzziele der Bundesregierung nur teilweise erreichen, zum Teil müssen die Potenziale hierzu vollkommen ausgeschöpft werden.

Beiträge zum Klimaschutzkonzept aus der Ideenkarte

Im Rahmen der “Ideenkarte” konnten alle Bürgerinnen und Bürger Bergneustadts online Vorschläge für das Klimaschutzkonzept einreichen und mit einem Daumen hoch oder runter bewerten. In 80 Beiträgen wurde diese Möglichkeit wahrgenommen, die meisten davon im Themenfeld “Nachhaltige Mobilität”. In der Sitzung wurde vorgestellt, welcher Vorschlag die meisten positiven oder negativen Reaktionen erhielt.

Ob diese Form der Auswertung allerdings so aussagekräftig ist, wie es scheint, ist fraglich. Der Vorschlags- und Abstimmungszeitraum waren identisch; Die meisten Daumen hoch oder runter hat also nicht der beste oder schlechteste Beitrag bekommen, sondern derjenige, der länger zur Abstimmung stand. Vermutlich wäre eine Bewertung des Verhältnisses von Daumen hoch zu Daumen runter aussagekräftiger gewesen. Auch die weiteren Öffentlichkeitsbeteiligungen, wie sie etwa im Krawinkelsaal stattfanden, hatten vermutlich validere Ergebnisse. Obwohl diese in der gestrigen Sitzung nicht vorgestellt wurden, werden sie aber wahrscheinlich in der Endversion des Klimaschutzkonzeptes zu sehen sein.

Maßnahmen-Bereiche im Klimaschutzkonzept

Die aktuelle Version des Klimaschutzkonzeptes fällt recht umfänglich aus. Das liegt vor allem daran, dass jeder Maßnahmen-Bereich über weitere Unterpunkte verfügt. Am einfachsten lässt sich dies verbildlicht darstellen:

2023-03-02-Klimaschutzkonzept
Grafik: ARKM

Grafik in besserer Auflösung: Klimaschutzkonzept

“Und wie geht es weiter?”

Bis zum 30. Juni muss das Klimaschutzkonzept fertiggestellt sein. Daher geht es nun darum, konkrete Ziele und Maßnahmen zu formulieren, vielleicht auch schon erste Maßnahmen umzusetzen. Insgesamt handelt es sich nach Ansicht des Klimaschutzmanagers um einen recht straffen Zeitplan, auch im Anschluss an die Einreichung. Unter Umständen könnten noch eine Bürgerbefragung sowie eine Abschlussveranstaltung stattfinden.

Thomas Stamm (SPD) kritisierte, dass das gesamte Vorhaben zu langsam betrieben werde. Bis die Maßnahmen greifen, dauere es noch einmal länger. Man müsse Bürger und Wirtschaft mitnehmen, konkretere Daten und Maßnahmen erarbeiten und sich ein Beispiel am Vorgehen anderer Kommunen nehmen, die schneller handeln. Widersprochen wurde ihm von Marc-Leon Sattler und Heike Schmid.

Autorin: Amei Schüttler

ARKM.marketing


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@sor.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"